Sachverhalt:
Zuletzt wurde in der 49. Sitzung des Kreisausschusses am 10.04.2019
über die Grundwasserverunreinigung berichtet.
Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:
Zu der gemeinsamen Bürgerversammlung des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt
Kaarst erschienen am 16.04.2019 rund 100 Bürger, Stadtverordnete und
Kreistagsabgeordnete, um sich über die Grundwasser-Situation in
Kaarst-Holzbüttgen zu informieren. In der Veranstaltung wurde den
Brunnenbesitzern angeboten, auf Kosten des Kreisumweltamtes eine Untersuchung
ihres Gartenbrunnens durchführen zu lassen.
Herr Kreisumweltdezernent Mankowsky hatte außerdem eine weitere
Bürgerversammlung zugesagt, sollten neue Fakten und Erkenntnisse
vorliegen.
Im Juni und Juli wurde das Wasser aus 71 Gartenbrunnen beprobt und auf
leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) untersucht. Bei 55
Brunnen wurden überhaupt keine LHKW nachgewiesen.
4 Brunnen wiesen Werte oberhalb von Grenzwerten der
Trinkwasserverordnung (TVO) bzw. der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf. In
weiteren 12 Brunnen wurden LHKW nachgewiesen. Diese lagen jedoch unterhalb der
Grenzwerte der TVO bzw. der WHO.
Alle Gartenbrunnenbesitzer, die an der Beprobungskampagne teilgenommen
haben, sind mit Schreiben vom 01.08.2018 vom Kreisumweltamt über die Ergebnisse
der Untersuchung ihres Gartenbrunnens informiert worden.
In allen Fällen wurde darauf hingewiesen, dass die im März dieses
Jahres vorsorglich ausgesprochene Empfehlung, Wasser aus privaten Gartenbrunnen
nicht für Außenduschen, Plansch- oder Schwimmbecken und die Bewässerung von
Nahrungsmittelpflanzen zu nutzen, weiter aufrechterhalten und in räumlich in
östliche Richtung ausgedehnt wird.
Die aktuellen (rot umrandeten) Grenzen des Bereichs, für den die Verzichtsempfehlung
besteht, können Sie der beigefügten Karte entnehmen. (Anlage 1)
Diese Verzichtsempfehlung wurde auch für die Brunnen, deren
Beprobungsergebnis unterhalb von Grenzwerten lag sowie für die Brunnen, die
ohne Befund waren, aus Gründen äußerster Vorsorge ausgesprochen. Es ist zu
berücksichtigen, dass Grundwasseruntersuchungen stets nur eine Momentaufnahme
darstellen und es eine Reihe von Faktoren gibt, die die hydrologische Situation
in den betreffenden Bereichen verändern und ggf. zu einer Veränderung der
Grundwasserqualität in diesen Brunnen führen können.
Die Bürgermeisterin der Stadt Kaarst, Frau Dr. Ulrike Nienhaus, ist im
Rahmen eines persönlichen Gesprächs am 01.08.2019 über die festgestellten
Untersuchungsergebnisse informiert worden.
Seitens des Kreisumweltamtes wird nun in einem nächsten Schritt im
Bereich Kaarst-Holzbüttgen durch den Bau von 3 neuen Grundwassermessstellen das
bestehende Netz von Grundwassermessstellen verdichtet. Dadurch soll die
Ausdehnung der Belastung noch genauer erkundet und das Grundwasser engmaschig
überwacht werden.
Über den weiteren
Umgang mit der Grundwasserverunreinigung wird der Rhein-Kreis Neuss mit der
Stadt Kaarst in einer erneuten Bürgerversammlung am 30.08.2019 um 17.00 Uhr im
Forum des Georg-Büchner-Gymnasium, Am Holzbüttger Haus 1 in 41564 Kaarst
informieren.
Am 05.08.2019 ist
vom Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit die beigefügte Pressemitteilung
zu der Thematik herausgegeben worden. (Anlage
2)