Beschlussvorschlag:
Der Kreisausschuss nimmt den Bericht zur Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (Stand: September 2020) zur Kenntnis.
Sachverhalt:
1.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenzahl ist im Rhein-Kreis
Neuss – korrespondierend zum Bund und Land NRW - saisontypisch aufgrund der
Sommerpause von Juli auf August leicht angestiegen.
Im Vergleich zum relevanteren
Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss parallel zum
Bund jeweils um + 1,3 % an, damit geringer als im Land NRW (+ 1,5 %). Damit
liegt die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss (6,5 %) weiter deutlich unter
dem Landeswert für Nordrhein-Westfalen (8,2 %).
Der Arbeitsmarkt im Rhein-Kreis Neuss im Detail |
|||
|
Rhein-Kreis Neuss |
Bund |
NRW |
Arbeitslose |
|||
August 2020 |
15.806 |
2.955.487 |
799.931 |
Veränderung gegenüber August
2019 |
3.231 |
636.079 |
143.274 |
25,69% |
27,42% |
21,82% |
|
Veränderung gegenüber Juli
2020 |
57 |
45.479 |
6.277 |
0,4% |
1,56% |
0,79% |
|
Arbeitslosenquote |
|||
Aug 2020 |
6,50% |
6,40% |
8,20% |
Aug 2019 |
5,20% |
5,10% |
6,70% |
Jul 2020 |
6,40% |
6,30% |
8,10% |
Arbeitslose
im Rechtskreis SGB II |
|||
August 2020 |
9.024 |
1.653.173 |
505.619 |
Veränderung gegenüber August
2019 |
1.362 |
181.893 |
48.980 |
17,78% |
12,36% |
10,73% |
|
Veränderung gegenüber Juli
2020 |
-54 |
1.649 |
505 |
-0,59% |
0,10% |
0,10% |
|
Bei der
Bundesagentur für Arbeit gemeldete Arbeitsstellen |
|||
August 2020 |
2.288 |
584.221 |
122.441 |
Veränderung gegenüber August
2019 |
-774 |
-210.698 |
-44.597 |
-25,28% |
-26,51% |
-26,70% |
|
Veränderung gegenüber Juli
2020 |
56 |
11.062 |
2.022 |
2,51% |
1,93% |
1,68% |
Arbeitslosenquoten aus der Region |
|
Rhein-Kreis Neuss |
6,5% |
Duisburg |
13,0% |
Düsseldorf |
8,5% |
Essen |
11,8% |
Köln |
10,0% |
Krefeld |
11,8% |
Kreis Düren |
7,8% |
Kreis Heinsberg |
6,2% |
Kreis Kleve |
5,9% |
Kreis Mettmann |
7,3% |
Kreis Viersen |
6,5% |
Kreis Wesel |
7,1% |
Mönchengladbach |
10,8% |
Rhein-Erft-Kreis |
7,6% |
Städteregion Aachen |
8,4% |
NRW |
8,2% |
Bund |
6,4% |
Für weitere Details wird auf den
beiliegenden Arbeitsmarktreport verwiesen.
Status
zur Kurzarbeit im Rhein-Kreis Neuss
Nachdem es ausgelöst durch die
Corona-Pandemie zu einer deutlichen Erhöhung der Anzeigen für Kurzarbeit kam,
schwächt sich die Dynamik weiter ab. Im August wurden 40 neue Anzeigen von
Unternehmen gestellt, mit insgesamt 370 potenziell betroffen Personen. Dadurch
erhöht sich die Summe der potenziell betroffenen Personen in den Monaten März
bis August auf 47.306. Dies sind 30,9% bezogen auf die sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten.
|
Mrz |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Anzeigen |
526 |
3.347 |
337 |
123 |
49 |
40 |
Personen in Anzeigen |
8.168 |
31.685 |
3.238 |
1.905 |
1.940 |
370 |
Quelle: Bundesagentur für
Arbeit, Eckzahlen zu den Auswirkungen der Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt,
Rhein-Kreis Neuss, August 2020
Hinweis: Vorläufig geprüfte
Anzeigen und darin genannte Personenzahlen für den aktuellen Berichtsmonat bis
zum 27.08.2020
2. Konjunktur
NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima
Die Stimmung in der NRW-Wirtschaft hat sich
im August erneut verbessert, was vor allem auf eine bessere Beurteilung der
aktuellen Geschäftslage zurückzuführen ist. Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima hat
sich auf -1,3 Punkte verbessert (vs. -5,9 Punkte im Juli). Damit hat sich die
konjunkturelle Trendwende weiter gefestigt. Erfreulich ist insbesondere, dass
die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage weniger skeptisch einschätzen
(August -7,2 Punkte vs. Juli -14,8 Punkte) und auch die Erwartungen weiter
ansteigen (August 4,8 Punkte vs. Juli 3,4 Punkte). Diese positive Entwicklung
der Stimmung ist über alle Branchen hinweg zu verzeichnen.
Quelle: NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, August
2020
Den vollständigen Bericht können Sie sich hier herunterladen: https://www.nrwbank.de/de/corporate/Publikationen/Publikationsinhaltsseiten/nrw.bank_ifo_geschaeftsklima.html
3. Digital Wirtschaft / Innovationsförderung
Innovations- und Investitionsförderprogramm INNO-RKN
Jurysitzung am 15.09.2020
Am 15.09.2020 fand die dritte Jurysitzung zu INNO-RKN statt. Insgesamt vier
Anträge wurden durch Robert Abts und Madita Beeckmann von der
Wirtschaftsförderung sowie den Innovationsexperten Sabine Widdermann und Nazan
Aynur von der ZENIT GmbH auf ihre jeweilige Förderfähigkeit geprüft und
anschließend anhand eines Scoring Systems bewertet.
Zwei Projekte erhalten nach positivem
Juryvotum eine Förderung über das Innovations- und Investitionsförderprogramm:
- Trinovado GmbH,
Neuss
Finalisierung eines
Dispenser-Kartuschensystems sowie Entwicklung und Bau von Spritzgusswerkzeugen
für einen innovativen Duschschaum.
- ECBM GmbH, Meerbusch
Herstellung eines Prototypen und
Durchführung von Live-Tests zur Entwicklung einer LoRa-Wan basierten
Kameralösung für die Parkraumüberwachung.
Förderantragsempfehlung
für Projektskizze „IndustryHub - Innovationsinkubator & Accelerator“ der
Wirtschaftsförderung im Rahmen von „Unternehmen Revier 2021“
Die
Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreis Neuss hat zusammen mit der Stadtmarketing-
und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen mbH am 13.05.2020 eine
Projektskizze im Rahmen des Förderaufrufs der ZRR für das Bundesmodellvorhaben
„Unternehmen Revier 2021“ eingereicht.
Am 04.09. fand
die entscheidende Jurysitzung zu allen auf den Förderaufruf eingereichten
Projektanträgen bei der Zukunftsagentur Rheinisches Revier statt. Die Juryentscheidung
für insgesamt 7 Projekte, die zur Antragstellung empfohlen wurde, wurde am
10.09.2020 über eine entsprechende Presseveröffentlichung durch die ZRR
kommuniziert.
Weitere
Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.rheinisches-revier.de/neues/bundes-foerderprogramm-unternehmen-revier-nach-erfolgreichem-aufruf-wurden-sieben-projekte-fuer-das-rheinische-revier-im-jahr-2021-ausgewaehlt-2020-09-10/
Der Rhein-Kreis
Neuss hat inzwischen eine schriftliche Bestätigung von der Bezirksregierung
Köln erhalten, die für die fördertechnische Abwicklung des Programms zuständig
ist. Hiernach hat die Jury eine Förderempfehlung für das das Projekt „Industry
Hub“ der Wirtschaftsförderungen von Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Dormagen
ausgesprochen.
Im nächsten
Schritt entwickeln die Kreiswirtschaftsförderung und die SWD das Projekt
entsprechend den von der Jury erteilten Hinweisen weiter und bereiten die
finale Antragstellung vor.
Das Projekt „IndustryHub“ setzt das zum 31.12.2020 endende Projekt ChemLab fort
und stellt eine Weiterentwicklung dessen dar mit einer darüber hinausgehenden
Ausrichtung auf alle Industrieunternehmen.
Die Kreiswirtschaftsförderung übernimmt im Projekt die Ausrichtung auf
innovative und digitale Veranstaltungsformate zur Vernetzung der Unternehmen.
Die SWD Dormagen erarbeitet einen modularen Servicebaukasten, bestehend aus
Network, Awareness, Analyse, Inkubator und Accelerator.
Die Currenta GmbH & Co. OHG als Betreiber der Chemieparks in Dormagen,
Krefeld und Leverkusen bleibt wie bereits beim „ChemLab“ Projekt assoziierter
Partner und damit auch Unterstützer des „IndustryHub“ Projektes .
Für den Fall
eines Erfolges im anstehenden Antragverfahren und der anschließenden
Förderzusage nach weiterer Jurysitzungen, wird mit einem Projektstart im
Frühjahr 2021 gerechnet.
4. Gründungsförderung / Förderung von
jungen Unternehmen
StarterCenter NRW im Rhein-Kreis Neuss – Digital - /
Onlineseminare
Im August wurden
insgesamt 5 Onlineseminare mit Kooperationspartner des StarterCenter NRW im
Rhein-Kreis Neuss durchgeführt.
Diese zu den
Themen „Existenzgründung“, „Onlineshops rechtssicher gestalten“, „Digitalisierung
von Geschäftsprozessen – Teil 1 Grundlagen“, „Onlinemarketing“ und „Finde deine
Geschäftsidee: Von der Vision zum Startup!“.
Insgesamt nahmen 66 Interessierte an diesen Onlineseminaren teil.
Gründerstipendium NRW – Jurysitzung mit 4
Förderempfehlungen
Am 19.08.2020
fand unter der Leitung von Hildegard Fuhrmann vom StarterCenter NRW im
Rhein-Kreis Neuss eine weitere Jurysitzung des Gründungsnetzwerks Rhein-Kreis
Neuss/Kreis Viersen für das Gründerstipendium NRW (www.gruenderstipendium.nrw/)
statt.
7
Gründungsvorhaben - alle aus dem Rhein-Kreis Neuss - wurden von den Gründern
bzw. Gründerteams in jeweils einem Präsentations-Pitch der Jury vorgestellt.
Die Ideenpapiere zu den Gründungsvorhaben wurden zuvor schriftlich eingereicht.
Die Jury sprach
bei vier Gründungsvorhaben eine Förderempfehlung für das Gründerstipendium NRW
aus mit anschließender Weiterleitung an den Projektträger Jülich.
Die positiven
Förderempfehlungen erhielten ein Gründerteam aus Neuss, eine Gründerin aus
Kaarst sowie jeweils ein Gründer aus Dormagen und aus Meerbusch.
5.
Umsetzung Digitalisierungsstrategie
Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss
Aufbau eines außerschulischen Lernortes zur
Vermittlung digitaler Kompetenzen – Die HABA Digitalwerkstatt für junge
Menschen im Rhein-Kreis Neuss
Am 27.08.2020 eröffnete die HABA Digitalwerkstatt Rhein-Kreis Neuss
ihren Betrieb.
Zu diesem Anlass fand in den neuen Räumlichkeiten auf der Krefelder Straße 55
in der Neusser Innenstadt eine
kleine Eröffnungszeremonie unter Einhaltung der Corona Hygiene- und
Abstandsregeln statt.
Nach Begrüßung von rd. 20 Gästen und Medienvertretern durch Frau Bentje Lefers,
Geschäftsführerin der HABA Digital GmbH, und Frau Ronja Baetz, Standortleiterin
der HABA Digitalwerkstatt Rhein-Kreis Neuss, hob Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke in seinem Grußwort noch einmal den hohen Stellenwert hervor,
digitale Bildungskompetenz möglichst früh in jungen Jahren ab dem
Grundschulalter zu vermitteln und hierfür ein gezieltes Angebot zu schaffen.
Das Projekt zusammen mit HABA für die Digitalwerkstatt im Kreisgebiet ist
deshalb eine zukunftsgewandte Investition in die (digitale) Ausbildung der
jungen Menschen im Rhein-Kreis Neuss und ein wesentlicher Baustein in der
praktischen Ausgestaltung der Digitalisierungsstrategie Wirtschaft im Rhein-Kreis
Neuss.
Mit digitalen Kompetenzen gut ausgebildete junge Menschen sind die Fachkräfte
von morgen in den Unternehmen und Betrieben im Rhein-Kreis Neuss.
Kinder der Grundschule Kreuzschule Neuss präsentierten anschließend die
Lernergebnisse, die sie zuvor an den „Lernstationen“ gewonnen haben, so z.B.die
Steuerung eines Roboters oder Animationen am Tablet. Damit konnte die
praxisnahe und spielerische Lernmethodik, mit der die Digitalwerkstatt
arbeitet, anschaulich demonstriert werden.
Mit der Eröffnung der HABA Digitalwerkstatt ist ab sofort auch das Programm mit
Kursen, Workshops und Feriencamps
buchbar. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.digitalwerkstatt.de/neuss .
Eine Kurzpräsentation und Presseinformation zur Eröffnung der HABA
Digitalwerkstatt Rhein-Kreis Neuss sind als Anlage beigefügt. Ein Kurzvideo des
Kreispresseamtes über die Eröffnung wurde bislang mehr als 5000 mal über den
YouTube Kanal des Kreises aufgerufen. Nach einer Auswertung wurden herüber
bereits 8.300 Personen erreicht. Link zum Video:
Als nächste Ziele werden jetzt u.a. verfolgt, alle Grundschulen im Rhein-Kreis
Neuss auf das Angebot aufmerksam zu machen und zudem weitere
Kooperationspartner und Unterstützer aus der Wirtschaft für die
Digitalwerkstatt zu gewinnen. Die Sparkasse Neuss und die Stiftung
Unternehmerschaft Neuss und Umgebung e.V. zählen mit der Eröffnung der
Digitalwerkstatt bereits zu deren unterstützenden und aktiven Partnern.
6. KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss
Ausbildungsprogramm.NRW
- 3. Durchführungsrunde sehr erfolgreich
Mit dem Ausbildungsprogramm.NRW im Rahmen der Landesinitiative KAoA
werden dem Rhein-Kreis Neuss aufgrund seines ungünstigen
Ausbildungsstellenverhältnisses 48 zusätzliche Ausbildungsplätze für
förderungswürdige Jugendliche zur Verfügung gestellt. Über die Eckpunkte des
Landesförderprogramms wurde der Kreisausschuss in seiner Sitzung vom 26.08.2020
bereits informiert.
Bis zum 14.09.2020 konnten bereits 41 Ausbildungsplätze zusätzlich geschaffen
werden, mit derer Hilfe die Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen eine
Chance erhalten, über eine individuelle Ausbildung in den Beruf einzusteigen.
Bis zum 31.01.2021 ist es noch möglich, alle für den Rhein-Kreis Neuss
verfügbaren 48 Plätze zu besetzen. Der Zwischenerfolg resultiert aus der
Zusammenarbeit mit dem neuen Bildungsträger IMBSE GmbH.
Unternehmen, die sich am Ausbildungsprogramm.NRW beteiligen, erhalten in den
ersten beiden Ausbildungsjahren einen Zuschuss aus Landes- und EU-Mitteln zur
Ausbildungsvergütung. Für die individuelle Unterstützung der Betriebe und
Auszubildenden finanziert das Land zusätzlich eine begleitende Betreuung durch
einen zertifizierten Bildungsträger.
Corona-bedingte
Anpassungen in der Umsetzung an Schulen
Die veränderten Hygienemaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie stellen
die Schulen bei der beruflichen Orientierung vor neue Herausforderungen.
Während üblicherweise die KAoA-Standardelemente auf theoretische und
insbesondere praktische Elemente der Berufsorientierung zurückgreifen, um
Jugendlichen eine reflektierte Berufswahlentscheidung zu ermöglichen, sind
betriebliche Einblicke momentan schwer zu gewähren.
Um die Schulen dennoch bei einer zielführenden Umsetzung von KAoA zu
unterstützen, lud die Kommunale Koordinierung unmittelbar mit Schulstart zu
schulformspezifischen Austauschformaten ein.
Thematisiert wurden Alternativangebote im Rahmen der
KAoA-Standardelemente, die Fortsetzung von praktischen
Berufsorientierungskursen in den Herbst- und Weihnachtsferien bei
Bildungsträgern, die berufliche Beratung trotz reduzierter Zusammenarbeit mit
den Partnern wie der Agentur für Arbeit und zusätzliche Angebote einzelner
Wirtschaftsbranchen und –unternehmen.
Mit dem Ziel, der derzeitigen Planungsunsicherheit entgegenzuwirken und
Zuversicht für die weitere Umsetzung zu vermitteln, wurden die Neuerungen und
Anpassungen innerhalb von KAoA von den zahlreichen Studien- und
Berufskoordinatorinnen und –koordinatoren aller Schulen im Rhein-Kreis Neuss
dankend und positiv aufgenommen. Als besonders hilfreich empfanden die
Schullehrkräfte das unterstützende Netzwerk und die guten Kontakte zu
engagierten Betrieben im Rhein-Kreis Neuss durch die Kommunale Koordinierung,
um bestehende Berufsorientierungsangebote auch in der schwierigen Zeit aufrecht
zu erhalten.
100%
Zukunft – Initiative startet in den nächsten Durchgang
Nachdem die Pilotphase an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in
Dormagen von der Corona-Pandemie ausgelöst im März 2020 abrupt endete, gehen
die Partner (Agentur für Arbeit, IHK, HWK) gemeinschaftlich die Unterstützung
von Jugendlichen mit beruflichem Orientierungsbedarf im Schuljahr 2020-21 erneut
an.
Erfahrungswerte des letzten Schuljahres zeigen, dass eine Konzentration der
Jugendlichen in einer Berufsorientierungsklasse angestrebt werden sollte, um
die Koordination zu erleichtern. Ein gleicher Wissensstand der Jugendlichen
ermöglicht zudem die fokussierte Arbeit
und Unterstützung durch die Partner.
Koordiniert wird der Prozess mit dem Ziel, eine konkrete Abstimmung der
Maßnahmen mit den Bedarfen der Jugendlichen sowie ein strukturiertes
Zusammenwirken der Partner zu erreichen. Somit soll jedem Jugendlichen eine
Anschlussperspektive und der Übergang von der Schule in den Beruf ermöglicht
werden.
7. Mittelstandsbarometer Rhein-Kreis
Neuss 2020
Zusammen mit der Sparkasse Neuss und der Creditreform Düsseldorf/Neuss hat die
Kreiswirtschaftsförderung in diesem Sommer zum 13. Mal die Umfrage zur
konjunkturellen Lage in der mittelständischen Wirtschaft im Rhein-Kreis
Neuss
durchgeführt.
In diesem Jahr wurden in einem ausführlichen Sonderteil Fragen zu den
wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der Corona Pandemie gestellt.
Die Ergebnisse wurden in einer Pressekonferenz am 08.09.2020 veröffentlicht.
Die Umfrage selbst fand in den Monate Juni und Juli statt.
Wie erwartet hat die Corona Pandemie den erwarteten Einfluss auf die
Bewertung des (Gesamt-) Geschäftsklimadindex genommen. Dieser liegt bei 106
Punkten und sinkt damit um 29 Punkte.
Wirtschaftliche Betroffenheit infolge der Corona Pandemie geben 51 % der
befragten Unternehmen an, davon 27 % sehr starke bzw. starke Betroffenheit.
49 % sind gar nicht betroffen.
Wesentliche Auslöser einer wirtschaftlichen Betroffenheit durch die Corona
Pandemie sind Auftragsrückgänge (40%), Absatzschwierigkeiten (37 %) und
behördliche Anordnungen (28 %).
Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist um 16 Punkte auf 49%
zurückgegangen. Ersatzinvestitionen mit 37 % und Investitionen in Innovationen
mit 27% bleiben die häufigsten Innovationsarten.
Die staatlichen Unterstützungsleistungen waren ein wichtiges Instrument, um die
Folge der Pandemie für die Unternehmen
abzufedern. Staatliche Unterstützungsleistungen wurden insgesamt von 51% der
Unternehmen beantragt. Davon haben 77% einen Antrag auf die NRW Soforthilfe
gestellt und 67% das Kurzarbeitergeld beantragt. In 91% der Fälle wurden die Anträge
auch bewilligt.
Die Bereitschaft der Unternehmen zusätzliche Angebote der
Wirtschaftsförderungen zu nutzen, zeigt, dass die Arbeit der Kommunen und
Wirtschaftsförderungen wertgeschätzt und benötigt wurde und wird, um die
Auswirkungen der Corona-Pandemie gut zu überstehen. Die Bereitschaft Webinare
zu nutzen, wurde mit 61% am höchsten bewertet, gefolgt von
Innovationsberatungen mit 51%.
Corona-bedingte betriebliche Änderungen und Umstrukturierungen wurden vor allem
bei der Nutzung des mobilen Arbeitens (64%) und der Einführung flexiblerer
Arbeitszeiten (58%) umgesetzt. Auch wurden durch Corona einige Umstellungen und
Investitionen in die Digitalisierung vorgezogen. 58% der Unternehmen gaben an
nun verstärkt virtuelle Kommunikationsplattformen zu nutzen. 59% planten ihre
Fortbildungen in webinarform.
Der Blick in die Zukunft zeigt Optimismus in der Unternehmerschaft. 65%
der von den negativen Auswirkungen der Corona Pandemie betroffenen Unternehmen
gehen davon aus, dass es maximal ein Jahr dauern wird, um eben diese zu
überwinden. Am optimistischsten eingestellt ist das Baugewerbe.
Auch in Krisenzeiten wird der Rhein-Kreis Neuss als guter Unternehmensstandort
geschätzt. Die Wertschätzung des Rhein-Kreises Neuss als Unternehmensstandort
steigt von 91% auf 94%.
Die Kenntnisquote des Dienstleistungsangebotes der Wirtschaftsförderungen
steigt in 2020 auf 57% und damit das vierte Jahr infolge seit 2016 um insgesamt
15 %.
59% der Befragten bewerten die Angebote der Wirtschaftsfördergen mit einer sehr
guten oder guten Note.
Festzuhalten ist, ein schneller „Restart“ der regionalen Konjunktur ist
möglich, aber von Verhinderung eines erneuten Lockdowns abhängig. Daher muss
eine mögliche zweite Infektionswelle verhindert werden.
Ein kommentierter Ergebnisbericht zum Mittelstandsbarometer ist als Anlage
beigefügt.
Das komplette Mittelstandsbarometer 2020 ist unter http://www.wirtschaft-rkn.de abrufbar.
8.
Rhein-Kreis Neuss bleibt zertifizierte Mittelstandsorientierte
Kommunalverwaltung
Turnusgemäß wurde der Rhein-Kreis Neuss am 09. und 10.07.2020 durch die
TÜV Nord Cert GmbH wieder auf die Einhaltung der 14 RAL Güte- und Prüfkriterien
der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e.V.
überprüft.
Nach dem Ergebnis des Prüfinstitutes haben alle beteiligten
Dienststellen der Kreisverwaltung, die den Prüfkriterien zugrundeliegenden
Anforderungen erfüllt.
Die Gütegemeinschaft hat die erfolgreiche Re-Zertifizierung inzwischen
bestätigt und am 26.08.2020 wurde mit der Übergabe der neuen
Zertifizierungsurkunde an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke das RAL-Gütezeichen
Mittelstandorientierte Kommunalverwaltung erneut an den Rhein-Kreis Neuss
verliehen. Der Rhein-Kreis Neuss ist Gründungsmitglied der Gütegemeinschaft und
nun seit 14 Jahren ununterbrochen als mittelstandsorientierte
Kommunalverwaltung zertifiziert.
Das Gütezeichen misst Kriterien, die die besondere Leistungsfähigkeit
einer Kommunalverwaltung im Hinblick auf Ihre herausgehobene
Mittelstandsorientierung dokumentieren. Dies sind beispielsweise die Einhaltung
konkreter Bearbeitungsfristen bei Baugenehmigungsanträgen, Flächenanfragen,
Genehmigungen von Schwerlasttransporten, der Bezahlung von Auftragsrechnungen,
der Eingabe von Beschwerden, die Bereitstellung von Verwaltungswegweisern oder
die Nennung fester Ansprechpartner bei ausgewählten Verwaltungsverfahren.
Sämtliche Gütekriterien forcieren eine effiziente Zusammenarbeit
zwischen Unternehmern und Behörden. Die Zertifizierung erfolgt im Falle des
Rhein-Kreises Neuss alle drei Jahre durch einen neutralen Prüfer und ist
jeweils um eine Kundenzufriedenheitsbefragung aus Sicht der mittelständischen
Unternehmen zu ergänzen.
Bundesweit tragen lediglich 30 Kreise/Städte/Gemeinden, davon 11 aus
Nordrhein-Westfalen, das RAL Gütesiegel. Weitere Informationen über die
Gütegemeinschaft finden Sie im Internet unter
https://www.gmkev.de/.