Betreff
Vorstellung 4-Türen-Modell
Vorlage
52/0345/XVII/2021
Art
Mitteilung

Sachverhalt:

Seit vielen Jahren ist das Haus des Sports in Grevenbroich ein verlässlicher Partner für die Sporttreibenden, Sportinteressierten, Sportvereine und alle weiteren Akteure im Bereich des Sportes.

Im Haus arbeiten das Sportamt (einschließlich des Ausschusses für den Schulsport), das Sportberatungsbüro, die Stiftung Sport und der Sportbund Rhein-Kreis Neuss auf das Engste zusammen. Neben der internen Kooperation dieser Institutionen erweist sich die Einbindung der jeweiligen überregionalen Partnerinstitutionen in ein engmaschiges Netzwerk „pro Sport“ mit kurzen Wegen als vorteilhaft.

 

Das 4-Türen Modell ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln, deren Studie "Sportinfrastruktur im Kreis Neuss" zum damaligen Zeitpunkt wohl die umfassendste Arbeit ihrer Art in der Bundesrepublik war. Die Studie lieferte erstmals Grundlagendaten über den Sport und machte die künftige Entwicklung des Sports im damaligen Kreis Neuss transparent. Sie zeigte den Vereinen Wege auf, sich den Anforderungen der Zukunft zu stellen und gab Aufschluss darüber, wie die knapper werdenden Mittel sinnvoll, zweckmäßig und zukunftsorientiert eingesetzt werden können.

Auf der Grundlage des Ergebnisses dieser Studie und der großen Zukunftsaufgabe der Weiterentwicklung des Sports lag der Gedanke nahe, die Institutionen, die auf Kreisebene für den Sport tätig sind, zusammenzuführen und somit nicht nur die finanziellen Mittel, sondern in erster Linie die personellen Kräfte für den Sport zu bündeln.
Das 4-Türen Modell wurde am 20./21.09.1991 eingeweiht. Es ist etabliert und anerkannt, Gastgeber für vielfältige internationale Delegationen und Vorbild für vergleichbare Organisationsstrukturen.

 

Tür 1 - Kreissportamt

Der Rhein-Kreis Neuss mit seinen mehr als 350 Sportvereinen, vielfältigen Sportstätten und einer modernen Sportförderung ist weithin als sportfreudig bekannt. Eine der Aufgaben des Sportamtes ist die Förderung und Unterstützung der gesellschaftlich besonders wirksamen Institutionen „Sportverein“.

Dabei fließt der höchste Einzelbetrag, fast 350.000.- €, als Übungsleiterzuschuss direkt an diese Sportvereine.
Weitere Förderbereiche sind die Jugendleitertätigkeit, die Aus- und Fortbildung von Trainern, Sportveranstaltungen/Sportlerehrung (u.a. Sommernachtslauf, Int. Schwimmfest, Säbel Weltcup) und die Teilnahme an Deutschen und internationalen Meisterschaften.

Nicht erst seit der Anerkennung als NRW-Leistungssportregion (2011) liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Förderung des Leistungssports.

Hierunter fallen die vielfältigen Umsetzungsmaßnahmen aus der Fortschreibung des Masterplans Leistungssport (z.B. das Talentsichtungsprojekt), die Förderung und Unterstützung der Bundes- und Landesleistungsstützpunkte, aber auch direkte Maßnahmen für Kadersportler wie Unterstützung der dualen Karriereplanung und Seminare zu verschiedenen Themen.
Auch die Unterstützung von Teil- und Vollinternat in Dormagen dienen dem Leistungssport.

Herausragende aktuelle Projekte sind:

 

  • Weiterentwicklung der NRW Leistungssportregion als Muster-Modell
  • Berufsorientierungsseminare und Infoabende für Kaderathleten
  • Bau einer Säbelfechthalle
  • Bau eines Wildwasserparks in Dormagen
  • Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen am Radsportforum Kaarst-Büttgen

Über die Geschäftsstelle des Ausschusses für den Schulsport ist eine Anbindung an Schulen und Schulsport gewährleistet. Der Ausschuss ist Ansprechpartner für die Fachkräfte und Schulleitungen in Fragen von Bewegung, Spiel und Sport im Schulprogramm der Schulen und für die Durchführung von Qualifikationen im Bereich Sport auf lokaler Ebene.

Er ist für die Organisation von Schulsportwettkämpfen im Bereich der Grundschulen, der Förderschulen und der weiterführenden Schulen vom Kreisschulsportfest über Landessportfesten bis zum Bundesfinale: „Jugend trainiert für Olympia“ verantwortlich.

Verschiedene Projekte (Macht Sport Tag, Workshop Tag für Lehrer/innen und Übungsleiter/innen, Sporthelferforum, Workshop Tag für Sporthelfer/innen an Schulen und Vereinen und das Schwimmprojekt in Neuss „Alle Kinder müssen Schwimmen lernen“ mit Ferienkursen, Samstagskursen, Lehrerfortbildungen und Schwimmabzeichen-Wettbewerb) werden durchgeführt.

Die Bewegungswerkstatt stellt den Schulen vielfältige Sportmaterialien zur Verfügung.

 

Tür 2 - Sportberatungsbüro
Im Jahr 1991 wurde auf Grundlage der Ergebnisse der Studie „Sportinfrastruktur im Kreis Neuss“ das Sportberatungsbüro als zweite Tür des 4-Türen Modells neu eingerichtet. Es ist heute mit einer Sportwissenschaftlerin besetzt.

Das Sportberatungsbüro war eines der ersten seiner Art in Deutschland und arbeitet seitdem sehr eng mit dem Kreissportbund, der Deutschen Sporthochschule und inner- und außersportlichen Organisationen und Einrichtungen zusammen.

Im Zentrum standen zu Beginn:

 

  • die Umsetzung der Empfehlungen der Studie
  • die Entwicklung, Erprobung und Durchführung effektiver Formen der Bürgerberatung
  • die Beratung der öffentlichen Sportverwaltung - Beratung der Sportselbstverwaltung
  • die Beratung und Unterstützung der Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss
  • der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis


Das Sportberatungsbüro ist heute eine Anlaufstation für ein breites Fragenspektrum, das das ganze Feld von Sport und Bewegung umfasst.
Neben Problemen, die die Ausübung von Sportarten betreffen, befasst die Sportberatung sich mit pädagogischen Aspekten, Weiterbildungsangeboten und allgemeinen Fragen zu haupt-, neben- oder ehrenamtlichen Tätigkeiten und Voraussetzungen im Sport.
Neben der individuellen Beratung gewährt die Sportberatung ebenso Hilfestellung in organisatorischen Angelegenheiten auf der Vereinsebene (Vereinsstrukturen, Vereinsangebote, Konfliktlösungen).
Einen besonderen Stellenwert nimmt auch heute noch die Unterstützung der Sportvereine bei der Organisation der verwaltungsinternen Abläufe durch das Vereinsverwaltungsprogramm „SPG-Verein“ ein.
Im Aufgaben- und Tätigkeitsspektrum des Sportberatungsbüros hat es in den letzten Jahren immer wieder Anpassungen an die sich ändernden Rahmenbedingungen gegeben, z.B. im Zuge einer zunehmenden Professionalisierung (Vereinsmanagerausbildung) von Vereinsvertretern oder durch die vollkommen veränderten Möglichkeiten der Informationsbereitstellung und -beschaffung (Internet). Daraus resultieren auch zukünftig Anpassungen in der inhaltlichen Arbeit, z.B. im Bereich Kommunikation. Die Arbeitsschwerpunkte werden die Entwicklung und Umsetzung einer Kommunikationsstrategie für die Sportförderung, die verstärkte Planung von Inhalten und Bespielung von Social Media Kanälen sowie die Weiterentwicklung, stärkere Außendarstellung und Vermarktung des Prädikats „Leistungssportregion Rhein-Kreis Neuss“ sein.
Der derzeitige Relaunchprozess wird im Rahmen eines kurzen Power-Point Vortrages dargestellt.

 

Tür 3 – Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises Neuss

Der Kreistag des Rhein-Kreises Neuss hat am 11.09.1985 die Errichtung der "Stiftung Sport im Kreis Neuss" beschlossen.

Heute trägt sie als "Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises Neuss" die Namen der Hauptsponsoren.

Die systematische Förderung von Projektmaßnahmen in den Bundes- und Landesleistungsstützpunkten und die finanzielle Unterstützung von Kadersportlern zur Abdeckung der leistungssportbedingten Mehrausgaben sind zwei wesentliche Förderziele der Stiftung. Darüber hinaus werden potentielle Olympiakandidaten perspektivisch gesondert unterstützt.

Diese Förderpraxis trägt seit Jahren dazu bei, die Potentiale in den Vereinen möglichst effektiv auszuschöpfen und das vorhandene Leistungsniveau progressiv und kontinuierlich zu steigern.

Für einen beständigen und konstanten Leistungsstandard in der Region sind ebenso Fördermaßnahmen wichtig, die besonders den Nachwuchsleistungssportlern zu Gute kommen. Dazu gehören in Bezug auf die duale Karriereplanung die Teilinternatsförderung oder auch die Bonus-Zuschüsse für Gewinne bei nationalen und internationalen Titelkämpfen. Diese werden als Wertschätzung für die erbrachten Leistungen und als zusätzliche Motivation bereitgestellt.

An der grundsätzlichen Zielsetzung und Ausrichtung der Stiftung hat sich seit der Errichtung nichts geändert.
Um die genannten Ziele zu erreichen, wurden im Laufe der Jahre deutliche Präzisierungen und Anpassungen der Fördermaßnahmen an die gewandelten Anforderungen vorgenommen.

Im Fokus stehen immer die Aktiven, ihre Trainer und die Erweiterung der Unterstützungssysteme zur Optimierung des leistungssportlichen Umfelds.

Das Stiftungskapital beträgt 3.800.000,00 €, im Jahr 2020 wurden fast 170.000 € für die Förderung von Sportlern, für 14 Projektmaßnahmen und die Förderung des Teilinternates verausgabt.

 

 

Tür  4 – Sportbund Rhein-Kreis Neuss

 

Der Sportbund vertritt die Interessen der 350 Sportvereine (120.000 Sportler*innen) in vereins-, verbands- und fachübergreifenden Angelegenheiten, insbesondere gegenüber staatlichen und kommunalen Stellen und in der Öffentlichkeit einschließlich der Sportjugend. Als organisatorischer Bestandteil des Landessportbundes NRW ist er dessen unterste Organisationseinheit und beteiligt sich an der Umsetzung der mit der Landesregierung beschlossenen Zielvereinbarung für den Sport in NRW. Projekte sind u.a. „Bewegt älter werden“ und „NRW bewegt seine Kinder“ und fallbezogen Einzelmaßnahmen (aktuell: Mini Finals). Weitere Themen sind die Integration, Inklusion und Unterstützung beim Deutschen Olympischen Sportabzeichen. Ziel ist die Förderung des Breitensports.

 

Ein besonderer Schwerpunkt ist die Qualifizierung (Aus- und Fortbildung), vor allem Durchführung von Lizenzaus- und Lizenzfortbildungen sowie Weiterbildungen und Schulungen. Aufgaben im Einzelnen sind darüber hinaus die Entwicklung und Umsetzung von geeigneten sportlichen, informativen und bildenden Programmen, Maßnahmen oder Veranstaltungen, die Organisation eines geordneten Sport-, Spiel-, Übungs- und Kursbetriebes über Pilotprojekte, ideelle, materielle und personelle Unterstützung der dem Sportbund angeschlossenen Vereine, die Unterstützung von Vereinsentwicklung und der kommunalen Sportentwicklung sowie die Förderung der Zusammenarbeit der Sportvereine mit Schulen, Kindergärten und anderen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen. Hinzu kommt die interne und externe Verbandskommunikation mit den Vereinen, Sportfachverbänden und Stadt- bzw. Gemeindesportverbänden.