Sachverhalt:
Das UNESCO-Welterbekomitee hat den Niedergermanischen Limes mit seinen Fundplätzen in Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Rheinland-Pfalz in seiner 44. Sitzung im Juli 2021 in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. Mit seiner Anerkennung als Welterbe ist der Niedergermanische Limes zugleich Teil der bereits bestehenden seriellen und länderübergreifenden UNESCO-Welterbestätte ‚Frontiers of the Roman Empire – Grenzen des Römischen Reiches‘.
Die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in Nordrhein-Westfalen liegen in den Kommunen Alfter, Alpen, Bad Münstereifel, Bedburg-Hau, Bonn, Bornheim, Dormagen, Duisburg, Moers, Monheim, Neuss, Kalkar, Kleve, Köln, Krefeld, Swisttal, Uedem, Wesel und Xanten. Die Bandbreite der Fundplätze reicht von kleinen Wachttürmen bis zu riesigen Legionslagern, von Marschlagern im Wald bis zum Statthalterpalast. Gemeinsam mit den zugehörigen Zivilsiedlungen, einer Kalkbrennerei und Teilen der Limesstraße bieten sie das wohl vollständigste Bild einer römischen Grenzregion. Nicht alle archäologischen Überreste sind obertägig erkennbar, oft aber durch modernste Methoden sichtbar gemacht. Ein gemeinsames Vermittlungskonzept soll die Fundplätze des Niedergermanischen Limes in naher Zukunft für alle Interessierten erschließen.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen den beteiligten Kommunen, Kreisen sowie dem Landschaftsverband Rheinland bezüglich des zukünftigen Managements der Welterbestätte Niedergermanischer Limes wird am 08.11.2021 von allen Beteiligten unterzeichnet. Der Entwurf der Vereinbarung lag Ihnen bereits in der Kulturausschusssitzung am 22.02.2021 vor (siehe Sitzungsvorlage-Nr. 40/0271/XVII/2021).
Hintergrund
Der Niedergermanische Limes war eine der wichtigsten Grenzen des
Römischen Reiches. 400 Kilometer lang reichte er von Remagen bis Katwijk an der
Nordsee und bestand mehr als 450 Jahre.
Aus vielen Kastellen und Legionslagern entlang dieser „nassen Grenze“
sind bedeutende Städte und vielfältige Kulturlandschaften entstanden, die seit
Jahrhunderten Menschen unterschiedlichster Herkunft eine Heimat bieten. Bereits
heute sind einige dieser Orte weltweit bekannt und Besuchermagnete für Jung und
Alt.
Die
einzigartigen archäologischen Denkmäler des Niedergermanischen Limes veranschaulichen
in besonderer Weise die Entwicklung einer Grenze des Römischen Reiches sowie
das Leben und den kulturellen Austausch in ihrem Umfeld.
Antrag
und Entscheidung zum Weltkulturerbe
Gemeinsam
mit den Niederlanden und dem Land Rheinland-Pfalz hat das Land
Nordrhein-Westfalen unter fachlicher Federführung des LVR-Amtes für
Bodendenkmalpflege im Rheinland den Antrag auf Aufnahme des Niedergermanischen
Limes in die Liste des UNESCO-Welterbes erarbeitet.
Die
Entscheidung über die Anerkennung als Welterbe hat das UNESCO-Welterbekomitee
in seiner 44. Sitzung im Juli 2021 getroffen.
Die
Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste dokumentiert weltweit den
außergewöhnlichen universellen Wert einer Stätte für die gesamte Menschheit.
Weitere
Welterbestätte in Nordrhein-Westfalen
Die
weiteren UNESCO-Welterbestätte in Nordrhein-Westfalen sind: der Aachener Dom,
die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl, der Kölner Dom, die Zeche
Zollverein in Essen und das Kloster Corvey.