Beschlussempfehlung:
Aufgrund der
äußerst prekären Kostenentwicklung im Baubereich stimmt der
Kreisjugendhilfeausschuss ausnahmsweise der zusätzlichen Förderung in Höhe von
bis zu 50 % = 366.000 € der ungedeckten Kosten in Höhe von 732.000 € zu.
Die Erhöhung der
Kosten ist hinsichtlich ihrer Berechtigung von der baufachlichen Stelle des
Rhein-Kreises Neuss zu prüfen.
Die Kosten sind in
der Haushaltsplanung für 2022 zu berücksichtigen.
Sachverhalt:
Mit Beschluss des
Kreisjugendhilfeausschusses vom 23.06.2020 und Bescheid des Kreisjugendamtes
vom 10.03.2021 wird die Errichtung der o.a. Kindertageseinrichtung mit Mitteln
des Rhein-Kreises Neuss gefördert.
Darüber hinaus hat
das Landesjugendamt mit Bescheid vom 03.03.2021 eine Zuwendung bewilligt.
Mit dem Antrag vom
03.09.2021 hat das DRK dem Kreisjugendamt mitgeteilt, dass die Kosten für die
Baumaßnahme um 19.5 % ansteigen werden.
Die
Finanzierung und Kostenentwicklung stellt sich wie folgt dar:
Ursprüngliche
anerkennungsfähige Kosten: 3.731.533,20
€
Zuwendung des
Landes vom 03.03.2021: 2.673.000,00 €
Zuschuss des
Kreisjugendamtes vom 10.03.2021: 380.766,60 €
Kosten laut
Mitteilung vom 03.09.2021: 4.492.000,00
€
Bisher finanzierte
Kosten: 3.760.000,00
€
Derzeit nicht gedeckte Kosten: 732.000,00 €
Zusätzlicher Kreiszuschuss: 366.000,00 €
Kreiszuschuss
insgesamt: 746.766,60 €
Aufgrund
der prekären Situation am Markt für Baustoffe und aufgrund der spärlichen und
teuren Rückmeldungen bei den öffentlichen Ausschreibungen hat der vom DRK
beauftragte Architekt die Kosten für die Baumaßnahme mit dem o.a. Ergebnis neu
berechnet.
Die
massiven Kostensteigerungen sind nicht
auf Änderungen in der Bauplanung zurückzuführen.
Einige Gründe für
die Erhöhung der Kosten:
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen
die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien deutlich:
·
Konstruktionsvollholz verteuerte sich im Mai 2021 um
83,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat,
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Dachlatten um 45,7 % und Bauholz um 38,4 %.
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Nicht nur die gestiegenen Holzpreise, auch die Stahlpreise
treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Mai
2021 um 44,3 % teurer,
·
Betonstahlmatten kosteten 30,4 % mehr als im Mai 2020.
Betonstahl wird unter anderem zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder
Wänden eingesetzt.
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Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise
dürfte die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie
sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen.
Zur
Verdeutlichung der Kostenentwicklung wird die Graphik des statistischen
Bundesamtes eingefügt.