Sachverhalt:
Zur Steuerung
und qualitativen Planung der wirtschafts- und infrastrukturellen
Transformationsprozesse, hat der Rhein-Kreis Neuss im November 2020 eine
„Wirtschaftsraumanalyse“ in Auftrag gegeben. Zum Inhalt, Ziel und
Bearbeitungsstand dieser Analyse wurde mehrfach im Ausschuss berichtet.
Neben der
zukünftigen Sicherung des Kreises als attraktiver Wirtschaftsstandort, ist die
Qualifizierung weicher Standortfaktoren entscheidender Faktor für einen
erfolgreichen und nachhaltigen Strukturwandel. Gerade in Zeiten dynamischer
Veränderungsprozesse steigt das Bedürfnis und Erfordernis die
Wohlfahrtswirkungen von Freiräumen in den Fokus zu rücken. Vor diesem
Hintergrund ist es erforderlich, begleitend zur Wirtschaftsraumanalyse, die
Funktionen und Potentiale der Landschaft und des Freiraums im Rhein-Kreis Neuss
zu analysieren, zu qualifizieren und integrativ mit der Raumentwicklung zu
betrachten. Zur Notwendigkeit, den Zielen und der geplanten Auftragsvergabe zur
Erarbeitung einer Freiraumkonzeption für den Rhein-Kreis Neuss mit dem
Schwerpunkt im Fokusraum des Strukturwandels wurde bereits in der Sitzung am
20.05.2021 berichtet.
Übergeordnetes
Ziel ist es, eine Freiraumkonzeption zu erarbeiten, die ausdrucksstarke
Visionen für den Freiraum darstellt, konkrete Projektansätze aufzeigt und einen
Rahmen für zukünftige Planungsprozesse und politische Entscheidungen spannt. Es
soll dargelegt werden, wie eine multifunktionale Freiraumentwicklung und
-gestaltung dazu beitragen kann, den Rhein-Kreis Neuss auch während des
Strukturwandels als lebenswerte Region zu fördern und den Menschen im Kreis ein
gutes Leben zu ermöglichen.
Besonderer
Bedarf für eine planerisch-konzeptionelle Auseinandersetzung lässt sich hierbei
insbesondere für die Freiräume der südlichen Kommunen ableiten, da diese durch
den (aktiven) Tagebau Garzweiler II (Jüchen und Grevenbroich) sowie die
Kraftwerksstandorte in Frimmersdorf (Grevenbroich) und Neurath (Grevenbroich
und Rommerskirchen) besonders beeinflusst sind. Im Rahmen des Freiraumkonzeptes
soll die Fokusregion als Laborraum dienen, die sich intensiv mit den
charakteristischen Herausforderungen des Strukturwandels auseinandersetzt und
Möglichkeiten aufzeigt verschiedene Freiraumbereiche multifunktional zu
qualifizieren. Der Fokusraum wird jedoch nicht als abgeschlossene Einheit
betrachtet, sondern steht immer im Zusammenhang und im Verbund mit allen
Kommunen des Rhein-Kreis Neuss und den Anrainerkommunen, wodurch ein
übergreifendes und integratives Freiraumsystem im gesamten Rhein-Kreis Neuss
erarbeitet werden soll.
Der Prozess der
Auftragsvergabe konnte innerhalb der Zeitplanung noch in 2021 abgeschlossen
werden. Der Auftrag zur Erarbeitung des Freiraumkonzeptes wurde an das Berliner
Landschaftsarchitektur - Büro Gruppe F – Freiraum für alle GmbH- vergeben. Das
beauftragte Büro wird in der Sitzung die vorgesehene Erarbeitungsstruktur, die
einzelnen Planungsschritte und Beteiligungsprozesse sowie die prioritären Ziele
der Planung vorstellen und für Fragen und Anregungen des Ausschusses zur
Verfügung stehen.