Betreff
IHK-Untersuchung: Verkehrsentwicklung Rheinland 2025
Vorlage
61/0292/XV/2010
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

IHK-Untersuchung: Verkehrsentwicklung Rheinland 2025

 

Im Rahmen der IHK-Initiative Rheinland – einem Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Niederrhein und Mittlerer Niederrhein – wurde ein Untersuchungsauftrag erteilt, die zukünftige Verkehrsentwicklung im Rheinland, insbesondere die zu erwartende Güterverkehrsleistung, bis zum Jahr 2025 zu berechnen. Grundlage der Untersuchung ist eine vom Bundesverkehrsministerium erarbeitete „Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025“.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im November 2009 im Börsensaal der IHK zu Köln in Anwesenheit von Herrn Landesverkehrsminister Lienenkämper der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am 13.01.2010 die Untersuchungsergebnisse im Rahmen des „Berichts zur Regionalarbeit“ zur Kenntnis genommen und eine weitere Beratung im Nahverkehrs- und Straßenbauausschuss empfohlen.

 

Als wesentliches Ergebnis ist festzustellen, dass auch in Zukunft die Verkehrsleistungen im Rheinland gegenüber dem Basisjahr 2004 weiter deutlich zunehmen werden. Insgesamt wurde für das Rheinland bis zum Jahr 2025 eine Zunahme der Güterverkehrsleistung um rd. zwei Drittel auf dann 275 Milliarden Tonnenkilometer ermittelt.

 

Nach Verkehrsträgern werden mit +93% die größten Zuwächse beim Straßenverkehr (LKW) erwartet. Aber auch für die Schiene (+55%) und den Transport auf der Wasserstraße (+30%) werden deutliche Zuwächse prognostiziert.

 

Unterteilt nach Verkehrsbeziehungen entfällt der größte Zuwachs auf die Transitverkehre (+ 86%). Für die Quell- bzw. Zielverkehre ergibt sich eine Steigerung der Verkehrsleistungen von jeweils  knapp unter 50%, während für die Binnenverkehre mit + 8% nur ein geringes Wachstum des Verkehrs vorausgesehen wird.

 

Die sowohl absolut als auch prozentual höchste Steigerung der Verkehrsleistung wurde in der Untersuchung für den Transitverkehr auf der Strasse mit gut 50.000 Mio. Tkm bzw. + 129% ermittelt.

 

Eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse, sowie die hieraus abgeleiteten verkehrspolitischen Handlungsempfehlungen der IHKn ist als Anlage 1 beigefügt. Einen detaillierten Überblick über die prognostizierten Verkehrsleistungen nach Verkehrsträger, Verkehrsbeziehung und räumlicher Bezugsebene (IHK-Rheinland, Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland) gibt Anlage 2.

 

Die von der IHK-Initiative Rheinland vorgelegte Untersuchung zeigt deutlich, dass auch in Zukunft der bedarfsgerechte Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Rheinland bzw. im Rhein-Kreis Neuss eine zentrale Aufgabe der Standortentwicklung bleibt. Angesichts der hohen Bedeutung der Transitverkehre – aber auch der Quell- und Zielverkehre - gilt dies in besonderem Maße für das überregionale Straßen- und Schienenverkehrsnetz. Bedingt durch die Lage des Rheinlands zu den Nordseehäfen Belgiens und der Niederlande kommt auch der grenzüberschreitenden, zwischenstaatlichen Abstimmung eine herausgehobene Bedeutung zu.

 

Gleichzeitig gilt es, die Standortgunst und die steigenden Verkehrsleistungen zur Güterverteilung im Rheinland als Chance aufzugreifen, um wirtschaftlichen Mehrwert für die Region durch Unternehmen des Transport- und Distributionsgewerbes zu generieren.