Betreff
Präsentation der "Mobilen Kinder- und Jugendarbeit" des Kreisjugendamtes
Vorlage
51/0457/XV/2010
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zustimmend zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Präsentation der „Mobilen Kinder- und Jugendarbeit“ des Kreisjugendamtes

 

 

Die Zuständigkeit des Kreisjugendamtes ist geprägt durch die ländlichen bzw. kleinstädtischen Strukturen. Die Jugendfreizeiteinrichtungen –große zentrale Einrichtungen mit hauptamtlicher Leitung bzw. auch die kleineren ehrenamtlich geführten Jugendräume- sind sämtlich in Händen freier Träger, hier vor allem die örtlichen Kirchengemeinden.

 

Seit nunmehr 30 Jahren führt das Kreisjugendamt, ergänzend zu den Angeboten der offenen Jugendarbeit durch freie Träger, die mobile Kinder und Jugendarbeit durch. Ursprüngliche Zielsetzung war dabei, auch an un- oder unterversorgten Orten den Kindern und Jugendlichen ein attraktives wohnortnahes Angebot in der freien Zeit außerhalb von Familie und Schule zu machen. Eingesetzt wurden dafür umgebaute, ehemalige Linienbusse mit einer Ausstattung für allerlei Spiele (draußen und drinnen), mit Bastelmaterialien und Sportgeräten zur Förderung der Motorik und Kreativität. Außerdem erlaubt eine kleine Küche auch die Zubereitung von Getränken und kleinerer Mahlzeiten. Standorte waren ursprünglich Bolz-, Spiel- und Dorfplätze. Es wurde aus Gründen der Kontinuität in jeder Spielbussaison ein fester Fahrplan für die Einsatzorte erstellt und ein entsprechendes Jahresthema umgesetzt, so z.B. gesunde Ernährung, Bewegungsförderung, Basteln von einfachen Musikinstrumenten, Wiederentdeckung alter Spiele u.v.m.

Der Spielbusbetrieb wurde und wird in den Nachmittagsstunden von April bis Oktober durchgeführt, unter Einsatz pädagogischer Honorarkräfte.

 

Mit der Einführung des Ganztagsbetriebs an den Grundschulen waren schwindende Besucherzahlen bei den Spielbuseinsätzen zu verzeichnen. Das Kreisjugendamt hat daher, wie auch durch KJHG und Jugendfördergesetz des Landes bestimmt, die Kooperation der offenen mobilen Kinderarbeit mit den Offenen Ganztagsgrundschulen weiterentwickelt. Seit nunmehr 4 Jahren ist der Spielbus als Angebot der Jugendhilfe ausschließlich im Nachmittagsbereich der Grundschulen eingesetzt, geöffnet auch für Kinder, die nicht im Rahmen des Ganztags an der Schule gemeldet sind. Das Personal von OGS und Spielbus arbeiten zusammen, die Betreuungszeit wird an den Spielbusnachmittagen verlängert.

 

Aus einem der Spielbusse wurde das Konzept des „Fuchs“-Mobils entwickelt, welches dem Bildungsauftrag der Jugendarbeit noch stärker als bisher nachgeht. Seit Beginn des Jahres 2009 ist der „Fuchs“ mit einem Angebot der Medienerziehung an zwei Grundschulen im Einsatz (ganzjährig durch Standheizung), auch mit begleitender Elternarbeit. Dieses Angebot ist im weiteren Aufbau und wird sich in Zukunft auch mit anderen Projektinhalten befassen. Spielbus und „Fuchs“ leisten derzeit 6 wöchentliche Einsätze. Das derzeitige Spielbus- und „Fuchs“-programm sind wichtige Bausteine im Ausbau der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule.

Aus dem eigentlichen Spielbusprogramm entstand in späteren Jahren der „Rollende Jugendtreff“, ein ganzjährig durchgeführtes Angebot für die Generation ab 14 Jahren, die dem Spielbusbetrieb schon entwachsen waren. Der Rollende Jugendtreff wandte sich insbesondere an Gruppen, die von anderen Angeboten der Jugendarbeit nicht erreicht wurden und die in gewisser Hinsicht ein problematisches Freizeitverhalten zeigen und insofern als gefährdet gelten. Die mobile Jugendarbeit wird im Gegensatz zum Spielbus in den Abendstunden durchgeführt. Das ursprüngliche Fahrzeug des „Rollenden Jugendtreffs“, ein ehemaliger Berliner Doppeldeckerbus, wurde aus technischen und wirtschaftlichen  Gründen vor 2 Jahren ausgemustert. Die mobile Jugendarbeit des Kreisjugendamtes kann sich im Laufe der letzten Jahre mehr und mehr der Zusammenarbeit mit freien Trägern bedienen und deren freiwerdenden Räume nutzen (so u. a. auch in Rommerskirchen-Hoeningen).

 

Um jedoch auch die aufsuchende Arbeit weiterhin zu ermöglichen, ist ein vorhandener Kleinbus derart umgerüstet worden, dass auch darin eine Gruppenarbeit mit bis zu 8 Teilnehmern möglich ist. Von Bedeutung ist die Möglichkeit, die Gruppen an ihren Aufenthaltsorten mit einer „Geh-Struktur“ betreuen zu können.

 

Die beschriebenen Fahrzeuge sind im Rahmen der Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses zu besichtigen. Die projektverantwortlichen Mitarbeiter des Kreisjugendamtes werden weitere Informationen über derzeitige Konzepte und Umfang der mobilen Kinder- und Jugendarbeit liefern.