- Sachstandsbericht
Sachverhalt:
Insgesamt gibt es fünf Zustandsklassen (0 bis 4) mit folgender Bedeutung:
Zustandsklasse 0 – sehr starke Mängel (Gefahr im Verzug, sofortiger Handlungsbedarf)
Zustandsklasse 1 – starke Mängel (Mängel müssen kurzfristig behoben werden)
Zustandsklasse 2 – mittlere Mängel (Mängel sind mittelfristig zu beheben)
Zustandsklasse 3 – leichte Mängel (Mängel sind zu beobachten)
Zustandsklasse 4 – geringe bis gar keine Mängel (Mängel sind vernachlässigbar)
Der Rhein-Kreis Neuss hat 343 (Kanal-)Haltungen im Bestand, deren Gesamtlänge ca. 15 km beträgt. Jede einzelne dieser Haltungen ist mit einer Zustandsklasse gem. o.g. Merkblatt bewertet worden.
Zustandsklasse |
Haltungen |
|
Zustandsklasse 0 |
14 |
4 % |
Zustandsklasse 1 |
81 |
24% |
Zustandsklasse 2 |
38 |
11% |
Zustandsklasse 3 |
34 |
10% |
Zustandsklasse 4 |
176 |
51% |
Gesamtsumme |
343 |
Die Anforderungen an den Kanal sowie diverse Randbedingungen (z.B. Lage in der Örtlichkeit) ergeben zusammen mit der Zustandsbeurteilung (Zustandsklasse) den erforderlichen baulichen Sanierungsbedarf. Hierbei wird im Rahmen von NKF zwischen Erneuerung (investiv) und Reparatur (konsumtiv) unterschieden. Für die Wahl eines Sanierungsverfahrens ist es auch von großer Bedeutung, ob es sich um einen punktuellen Schaden (Einzelschaden) oder um einen Streckenschaden (Schaden auf größerer Länge) handelt.
Eine Kostenschätzung für die zu sanierenden Kanäle ist aufgrund der unterschiedlichen Schadensbilder (Risse, Versätze, Scherben, Löcher, Wurzeleinwuchs, etc.) und der Vielzahl der Sanierungsverfahren (Injektionsverfahren, Inliner und Partliner, Manschetten, komplette Rohrerneuerung, etc.) nur nach entsprechender Sanierungsplanung der einzelnen schadhaften Kanäle möglich.
Im Jahr 2010 ist der Kanal an der K23 in Raderbroich bereits saniert worden, da hier aufgrund des sehr starken Grundwassereinbruchs (Zustandsklasse „0“) und der damit auch verbundenen Probleme mit den Pumpen sofortiger Handlungsbedarf gegeben war. Die beiden Pumpen in der Pumpstation mussten ebenfalls erneuert werden, da der Dauerbetrieb und der hohe Sandanteil im Grundwasser zu erheblichem und irreparablem Verschleiß geführt haben. Für die Kanalsanierung ist ein (Muffen-)Injektionsverfahren gewählt worden, da hier nur die Muffen im gesamten Kanal undicht waren. Die Kosten hierfür lagen bei rd. 45.000,- € gegenüber einem ursprünglich angebotenen Inliner für ca. 180.000,- €.
Ab dem Jahr 2011 ist im Rahmen des vorhandenen Budgets vorgesehen, die Kanäle mit der Zustandsklasse „1“ sowie die punktuellen Schäden der Zustandsklasse „0“ zu sanieren.
Die Einführung des NKF und die damit zusammenhängende Vermögensbewertung des Kreiseigentums (u.a. alle Entwässerungsbauwerke) sowie die Bestimmungen des Landes LWG (Landeswassergesetz) und die SüwVKan (Selbstüberwachungsverordnung Kanal) erfordern Kontrollen und entsprechende Maßnahmen an allen Entwässerungsbauwerken in regelmäßigen Zeitabständen, was zu einem erheblichen Mehraufwand an Zeit und Kosten führt.
Ergebnis der Zustandsbewertung nach Kreisstraßen:
Kreisstraße |
Zustandsklasse im Mittel |
Handlungsbedarf ab 2011 |
Bemerkung |
|
|
|
|
K05 |
1 |
ja |
hohe Sanierungskosten |
K11 |
1 |
ja |
hohe Sanierungskosten |
K14 |
3 |
nur punktuell |
geringe Sanierungskosten |
K16 |
3 |
nur punktuell |
geringe Sanierungskosten |
K18 |
3 |
nur punktuell |
geringe Sanierungskosten |
K20 |
4 |
nein |
- |
K22 |
3 |
nein |
- |
K23 |
4 |
nein |
- |
K26 |
3 |
nur punktuell |
geringe Sanierungskosten |
K30 |
4 |
nein |
- |
K36 |
1 |
ja |
sehr hohe Sanierungskosten |
K37 |
1 |
ja |
hohe Sanierungskosten |
K40 |
3 |
nein |
- |
|
|
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