Betreff
Bericht über die Arbeit des Schulpsychologischen Dienstes und Vorstellung der neuen Psychologin im Landesdienst
Vorlage
40/0760/XV/2010
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 


Sachverhalt:

Der Rhein-Kreis Neuss ist mit seinem Schulpsychologischen Dienst und dessen Beratungsstellen in Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Korschenbroich sowie Sprechtagen in Meerbusch vor Ort präsent und gewährleistet somit bürgernahe Beratung aller am Schulleben Beteiligten. Seine Beratungs- und Förderangebote werden seit über 40 Jahren geschätzt. Das Beratungsangebot wurde allein im letzten Jahr fast 2000-mal in Anspruch genommen.

Um den direkten Zugang zur Beratung ohne lange Wartezeiten zu ermöglichen, finden telefonische und persönliche Gespräche mit den Ratsuchenden zeitnah in den Beratungsstellen oder Schulen statt.

Diagnostik, Beratung und ggf. längerfristige Förderung wurden bisher bei Teilleistungsschwierigkeiten wie Lesen, Rechtschreiben und Rechnen, an den Schnittstellen Einschulung und Wechsel zur weiterführenden Schule sowie bei besonderen Begabungen angeboten. Personelle Verstärkung durch das Land NRW ermöglichte dem Schulpsychologischen Dienst des Rhein-Kreises Neuss, die Beratung bei sozialen Verhaltensauffälligkeiten in der Schule wieder in sein Angebot aufzunehmen. Somit konnten sich die schulpsychologischen und sozialpädagogischen Fachkräfte im Jahr 2009 in über 500 Fällen intensiv um diese Themen aus dem Spektrum der Lern- und Leistungsschwierigkeiten, Schullaufbahn- und Verhaltensfragen bei Schülerinnen und Schülern kreisweit kümmern.

 

Der vom Land NRW nach dem Gewaltvorfall an einer Emsdettener Schule angekündigte Stellenausbau aller schulpsychologischen Dienste durch das Land NRW führte 2009 im Rhein-Kreis Neuss zu zwei zusätzlichen psychologischen Stellen. Nach dem Gewaltvorfall an einer Schule in Winnenden wurde, im Zuge des weiteren Ausbaus aller schulpsychologischen Dienste durch das Land NRW, dem Rhein-Kreis Neuss eine dritte zusätzliche psychologische Stelle zu Beginn des Schuljahres 2010 / 2011 zugewiesen. Frau Pissulla-Wälti wird sich in der Sitzung dem Schulausschuss vorstellen.

Aufgrund dieser Ereignisse ist in der schulpsychologischen Einzelfall- und Präventivarbeit als ergänzender Schwerpunkt das Thema „Krisenintervention“ hinzugekommen. Sie nimmt einen immer größer werdenden Raum bei der schulpsychologischen Beratung und Lehrerfortbildung ein. Die für diesen Bereich extra geschulten und benannten Fachkräfte waren 2009 im Rhein-Kreis Neuss und überregional über 200 Stunden dafür im Einsatz.

Der Beratungstätigkeit wurde in den letzten Jahren eine immer stärker gewichtete Arbeit im vorbeugenden und multiplikatorischen Bereich hinzugefügt. Allein die Durchführung von solchen Maßnahmen vor Ort nahm weit über 800 Stunden im Jahr 2009 in Anspruch. Hierzu zählen Schulungen und Informationsveranstaltungen im vorschulischen Bereich, Elternschule, Lehrerfortbildung, Supervision, Beratungslehrergruppen, Programme zur Förderung der sozialen Kompetenz, Entwicklung von Lernprogrammen sowie Fördermaterialien und Durchführung von Gruppenseminaren zur Erhöhung der Rechtschreibsicherheit. Auch der Aufbau von Datenbanken mit beratungsrelevanten Informationen zu schulischen oder außerschulischen Angeboten und die Herausgabe entsprechender Informationsmaterialien gehören zur Bandbreite dieser Tätigkeiten.

Ein solches fach- und bedarfsgerechtes Angebot setzt die vielfältige Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen voraus. Schule und Jugendhilfe kooperieren beispielsweise in Abstimmung mit dem Schulpsychologischen Dienst bei Themen wie „Lern- und Leistungsauffälligkeiten“ oder „Schulschwänzen“. Fortbildungen - auch als Ausschreibung des Kompetenzteams NRW
Rhein-Kreis Neuss - werden gemeinsam mit der Polizei (Krisenintervention) oder dem Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss („LRS-Prävention“ oder „Naturwissenschaften im Kindergarten“) durchgeführt. Fachreferentinnen und -referenten anderer Trägern (in diesem Schuljahr z.B. die Fachambulanz für Suchtkranke der Caritas) beteiligen sich mit Themen an der Elternschule. Mit der Herausgabe eines Lernprogramms (NEUSSER ÜBUNGSMAPPE Rechtschreiben) ist erstmalig die Zusammenarbeit mit einem Fachverlag (celeco) gelungen.