Betreff
prokita - ein Programm zur Förderung von Kindern in Kindertagesstätten des Rhein-Kreises Neuss
Vorlage
53/1982/XV/2012
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

• Der Sozial- und Gesundheitsausschuss nimmt die aufgeführten Erläuterungen

zustimmend zur Kenntnis.

• Er empfiehlt die Fortführung des Programms prokita in den Kindertagesstätten des

Rhein – Kreises Neuss über den bisher geplanten Projektzeitraum (31.12.2013) hinaus.

 

 


Sachverhalt:

In Anbetracht der zunehmenden Entwicklungsauffälligkeiten der Schulneulinge des Rhein-

Kreises Neuss gewinnt das Projekt „prokita“ immer mehr an Bedeutung.

 

Dieses mehrfach prämierte Programm wird seit 2003 vom Kinder-/Jugendärztlichen

Gesundheitsdienst des Rhein-Kreises Neuss in Kindertagesstätten überwiegend in

Stadtteilen mit Merkmalen sozialer Benachteiligung erfolgreich durchgeführt. Es dient

dazu, früh für 4 – jährige Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten einen guten Übergang von

der Kindertagesstätte in die Schule zu bahnen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die

wesentlichen Vorläuferfertigkeiten für das spätere schulische Lernen gerichtet. Vor Ort in

der Kindertagesstätte wird in Anwesenheit mindestens eines Elternteils und der Erzieherin

eine standardisierte kinderärztliche Untersuchung durchgeführt. Im Zentrum des Programms

steht anschließend das ausführliche Beratungsgespräch mit den Eltern und Erzieherinnen über

Stärken und Schwächen des Kindes im Rahmen der Förder-/ Diagnostik-/ Therapiemaßnahmen.

 

Aktuelle Auswertungen zeigen u. a., dass

 

1. nahezu 60% Kinder mit Migrationshintergrund an dem Programm teilnehmen.

2. durch die 100% - Teilnahme aller 4-jährigen Kinder eines Jahrganges eine hohe

Akzeptanz bei den Eltern und Erzieherinnen vorliegt.

3. ein sehr hoher Anteil von entwicklungsauffälligen Kindern, vor allem im Bereich

der Sprache und motorischen Entwicklung schon im Alter von 4 Jahren erfasst,

gefördert und bei Bedarf therapiert wird.

 

Außerdem zeigt z.B. ein frühzeitiger sprachlich intensiver Fördereinsatz, dass

die Anzahl der sprachauffälligen Kinder, die am prokita – Programm teilnahmen,

4. bei Schuleintritt deutlich reduziert war (72,1% vs. 27,9%).

5. die bei der prokita – Untersuchung sprachlich stark auffälligen Kinder zu

Schulbeginn 2011 sprachlich besser waren als der Kreisdurchschnitt (23,2%

vs. 29,7%).

 

Diese Ergebnisse werden anhand von anschaulichen Graphiken präsentiert.