Betreff
Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland 2012, hier: Projekt "Bestimmung und wissenschaftliche Katalogisierung einer Hortensiensammlung"
Vorlage
40/2103/XV/2012
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Mit Bescheid vom 22.12.2011 hat der Rhein-Kreis Neuss vom Landschaftsverband Rheinland einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 2.500,- € für das Projekt „Bestimmung und wissenschaftliche Katalogisierung einer Hortensiensammlung und Bepflanzung der Parkanlage des Kulturzentrums Zons“ erhalten.

 

Seitens der Unteren Denkmalbehörde wurden denkmalschutzrechtliche Bedenken gegen die geplante Pflanzung einer historischen Hortensiensammlung im neu gestalteten Park Friedestrom geäußert, die auch in einem gemeinsamen Gespräch mit der Landeskonservatorin für das Rheinland, Frau Dr. Pufke, nicht ausgeräumt werden konnten.

 

Das Projekt kann daher für das Kulturzentrum Zons des Rhein-Kreises Neuss nicht zur Ausführung kommen.

 

Der Förderbescheid des Landschaftsverbandes Rheinland sieht eine Förderung der Maßnahme unter der Voraussetzung vor, dass die Sammlung im Rhein-Kreis Neuss verbleibt.

 

Im Frühjahr/Sommer 2012 hat die Stiftung Schloss Dyck über 100 ausgewählte Hortensiensorten der Sammlung von Herrn Merholz käuflich erworben, der eine Hortensiensammlung von zwei privaten Sammlern aus Belgien übernommen hatte. Diese wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege in dem trocken gefallenen Breitweiher aufgepflanzt und bilden den Grundstock für das „Tal der Hortensien“.

 

Die Stiftung Schloss Dyck beabsichtigt, die Sammlung von Hortensien fortzuführen und im Laufe der Jahre das gesamte Spektrum der asiatischen und nordamerikanischen Hortensienarten und deren Kultursorten zu präsentieren. So soll die nachhaltige Sicherung der biologischen Vielfalt alter und moderner Kultivare der Nachwelt erhalten werden. Gleichzeitig dient diese Referenzsammlung dem Besucher als Inspiration zur Verwendung von Hortensien im Privatgarten.

 

Die Anlage von Pflanzensammlungen hat in Schloss Dyck eine lange Tradition. Als Pflanzensammler besonders hervorzuheben ist Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773-1861), der seinerzeit eine europaweit bedeutende Sammlung von Pflanzen in Dyck zusammengetragen hat. Die Stiftung ist bemüht, diese bedeutende Tradition im Sinne Fürst Josephs fortzuführen.

 

Die Stiftung plant, die Sammlung sukzessive zu erweitern, die Hortensien wissenschaftlich zu bestimmen, zu katalogisieren und im Internet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weiterhin soll die Sammlung mit anderen bedeutenden Hortensiensammlungen (z.B. Zuschendorf/Sachsen, Kalmthout/Belgien, Varengeville-sur-mere/Frankreich) in Europa vernetzt werden. Grundlage hierfür ist die Erstellung einer Hortensien-Datenbank. Ein gut strukturiertes und leicht nutzbares Beispiel einer solchen Datenbank ist die „Genbank Rhododendron“, die als Vorbild dienen könnte: http://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/action/rhodo.html?job=rhodo. Darüber hinaus sind die Erstellung eines informativen Faltblattes und die Durchführung von Führungen zum Thema Hortensien angedacht.

 

Die Stiftung Schloss Dyck kann sich in diesem Sinne eine Übernahme des Projektes vorstellen. Dazu müssten jedoch die Fördermittel des Landschaftverbandes Rheinland in das Jahr 2013 übertragen werden, da die Stiftung das Projekt erst in 2013 durchführen kann. Der Eigenanteil der Stiftung Schloss Dyck würde sich auf 1.250,- € belaufen, der Rhein-Kreis Neuss würde einen Anteil in gleicher Höhe im Rahmen der Kulturförderung 2013 übernehmen.

 

Dem Landschaftsverband Rheinland wurde das geänderte Konzept vorgestellt. Dieser hat der Umwidmung der Fördermittel auf die Stiftung Schloss Dyck zugestimmt.