Betreff
Ausschreibung Journalistenpreis "Pro Ehrenamt"
Vorlage
013/2464/XV/2013
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

In der diesjährigen Finanzausschusssitzung am 19. Februar 2013 wurde der Antrag der Fraktion UWG/Die Aktive auf Abschaffung des Journalistenpreises "Pro Ehrenamt – Hermann-Wilhelm Thywissen-Preis" zur erneuten Beratung in den Kreisausschuss verwiesen.

 

Hintergrund:

1999 hat der Kreistag auf Initiative des langjährigen Kreistagsabgeordnenten Alfons Kranz die Ausschreibung des Journalistenpreises "Pro Ehrenamt" beschlossen. Dieser sollte alle zwei Jahre vergeben werden. Der Journalistenpreis des Rhein-Kreises Neuss verbindet die Förderung und Auszeichnung herausragender journalistischer Leistungen mit der Schaffung von Publizität für das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement in der Gesellschaft. Die Verwaltung (hier: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) wurde mit der Durchführung beauftragt.

 

Seit 2001 fanden insgesamt sechs Ausschreibungen und Preisverleihungen statt. Im Rahmen der jährlichen Leistungsberichte hat die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit den Kreisausschuss regelmäßig in den Verleihungsjahren über den Journalistenpreis informiert.

 

Seit 2006 erinnert der Journalistenpreis auch an den Unternehmer und langjährigen Neusser Oberbürgermeister Hermann-Wilhelm Thywissen(†). Die Familie Thywissen unterstützt den Journalistenpreis "Pro Ehrenamt" großzügig finanziell. Hierzu wurde von der Kämmerei ein Sonderkonto eingerichtet.

 

Die letzte Preisverleihung fand am 5. Dezember 2011 unter Beteiligung zahlreicher Medienvertreter, Bürgermeister, Kreistagsabgeordneten und Vertretern von ehrenamtlichen Organisationen im historischen Festsaal von Schloss Dyck statt.

 

Bundesweit rund 150 Redaktionen und Redakteure mit mehr als 200 Wettbewerbsbeiträgten aus den Bereichen Print, TV und Hörfunk (auch aus dem Rhein-Kreis Neuss) haben sich um den mit insgesamt 20 000 Euro dotierten Preis 2011 beworben. Der Preis wird in vier Kategorien vergeben: Lokales, Print, TV/Hörfunk und Nachwuchsförderpreis.

 

Die jeweils mit 5 000 Euro dotierten Würdigungen gingen 2011 an:

 

  • Gesine Enwaldt, Sven Kunze und Ravi Karmalker für die ARD-Reportage "Gut sein auf Probe – ein Egoist engagiert sich" (Kategorie TV/Hörfunk).
  • Elisabeth Hussendörfer in der Kategorie "Print" für ihre Reportage "Das Kind, das sterben sollte" (Zeitschrift "Freundin").
  • Sabrina Friedrich und Markus Holz in der Kategorie "Lokales" für die Serie "Helfende Hände" in der Leine-Zeitung.

 

Der mit 3 000 Euro dotierte Nachwuchsförderpreis ging an den Journalisten und Entwicklungshelfer Philipp Zissser aus Burundi/Afrika für die Reportage "Tue Gutes und reise darüber". Herr Zisser ist zur Preisverleihung aus Burundi extra angereist.

 

Der WDR-Dokumentarfilm "Hallo Jule, ich lebe noch" von Bernd und Heidi Umbreit erhielt den mit 2 000 Euro dotierten Sonderpreis der Jury.

 

Die Fachjury ist unabhängig und ehrenamtlich tätig. Sie besteht aus sieben Medienexperten und dem Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

 

  • der Jury-Vorsitzenden Barbara Dickmann, TV-Moderatorin, Autorin und bis 2008 Redaktionsleiterin der ZDF-Sendung "ML Mona Lisa"
  • Dr. Volker Schulze, Journalist und vormals Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger
  • Wolfram Kons, TV-Moderator und RTL-Gesamtleiter Charity
  • Alfons Kranz, Journalist und vormals Geschäftsführer der Firmengruppe Neuss-Grevenbroicher Zeitung
  • Thomas Nell, Leiter WDR-Programmgruppe Wirtschaft und Recht (ausgeschieden)
  • Martin Kunze, Programmdirektor Radio NRW
  • Prof. Dr. Hans Süßmuth, Historiker und Medienwissenschaftler

 

Über die vielen Jahre seines Bestehens hat der Journalistenpreis "Pro Ehrenamt" bundesweit an Reputation gewonnen. Dafür spricht u.a. die bundesweite Aufmerksamkeit mit alljährlichen Rekordbeteiligungen – zuletzt von über 150 teilnehmenden Redaktionen aus dem gesamten Bundesgebiet.

 

2011 hat der Kreistag auf Antrag der CDU beschlossen, den Journalistenpreis zeitlich von zwei auf drei Jahre zu strecken. Die nächste Auslobung und Preisverleihung steht somit 2014 an. Bereits Ende 2013 müssten die Ausschreibungsunterlagen in Druck gehen, so dass die Haushaltsberatungen in 2014 hier zu spät kämen. Insofern muss der Kreisausschuss eine Grundsatzentscheidung bereits in diesem Jahr treffen.

 

Neben den Preisgeldern in Höhe von 20 000 Euro entstehen weitere Kosten u.a. für

  • Druck und bundesweiter Versand der Ausschreibungsunterlagen, Plakate
  • Anzeigen in Fachzeitungen
  • Jury-Sitzungen
  • eine Hotelübernachtung der Preisträger bei längerer Anreise (Reisekosten werden nicht erstattet!)
  • Technik, musikalisches Rahmenprogramm,
  • Kosten Festakt (Catering) etc.

 

Aufgrund der Dimension und der inzwischen bundesweit erreichten Bedeutung des Preises sind kaum nennenswerte Einsparungen zu erzielen. Allein die Streckung des Ausschreibungsmodus auf drei Jahre mit voraussichtlich noch mehr Wettbewerbseinreichungen aus den Jahren 2011 bis 2013 wird die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor noch größere Herausforderungen stellen. Auch müssen voraussichtlich einige Jury-Posten altersbedingt neu besetzt werden.

 

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wird sich, wie in den vergangenen Jahren, den Herausforderungen engagiert stellen, wenn der Kreisausschuss die Fortführung des Journalistenpreises weiterhin beschließt.