Sachverhalt:
Zuletzt wurde in der Sitzung des
Planungs- und Umweltausschusses am 27.11.2012 berichtet. Danach hat sich der
Sachstand wie folgt entwickelt:
1.
Kappung von Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr
Nachdem auch der Stadtrat Dormagen eine Beteiligung der Stadt an den Kosten
einer hydraulischen Großraumlösung analog der Verfahrensweise im Raum
Korschenbroich beschlossen hatte, wurde von der unter Moderartion des
ehemaligen Bürgermeisters, Herrn Reinhard Hauschild, gebildeten Arbeitsgruppe
aus Vertretern der Stadt- und Kreisverwaltung sowie des Erftverbandes eine
Bürgerversammlung vorbereitet. Zu dieser wurden die Betroffenen gemeinsam von
den Herren Landrat Petrauschke und Bürgermeister Hoffmann eingeladen. Die
Versammlung fand am 15.05.2013 vor Ort statt. Rund 200 Betroffene nutzten die
Gelegenheit, um sich über das Kappungsmodell und dessen Realisierung einschl.
Finanzierung zu informieren.
Die von Herrn Hauschild moderierte Versammlung verlief sachlich und fair.
Um das Kappungsmodell zu realisieren, müssen sich bis zum Jahresende mindestens
150 Betroffene vertraglich verpflichten, sich mit 70 % an den Investitions- und
80 % an den Betriebskosten zu beteiligen. Entsprechende Verträge wurde von der
Arbeitsgruppe entwickelt. Motivationsteams der Bürgerinitiative Arche Gohr
werden alle Betroffenen besuchen, offene Fragen klären und für eine Beteiligung
werben.
Wenn bis zum Jahresende die Mindestbeteiligung erreicht ist, wird die Stadt
Dormagen den Erftverband, wie im Raum Korschenbroich, mit der Realisierung des
Kappungsmodells beauftragen.
- Düsensauginfiltration
Nach erfolgter Anlagenoptimierung der DSI- Versuchsanlage
einschließlich der Messgerätekalibrierung am Standort „An der Insel 20“ in 41352
Korschenbroich begann am 11.03.2013 die erste Versuchsreihe bestehend aus der
vorhandenen Bestandsanlage. Die vier Schwerkraftbrunnen wurden in
unterschiedlichen Betriebskonstellationen betrieben. Damit konnten die
grundlegenden hydrologischen Randbedingungen am Standort ermittelt und
validiert (Prüfung auf Zuverlässigkeit) werden.
In einer zweiten Versuchsreihe wurden zwischenzeitlich die
DSI-Reinfiltrationseinheiten vom Typ Glindow, als Alternative zur Ableitung des
Förderwassers in den Fluitbach, zur Reinfiltration eingesetzt. Diese
Versuchskonstellation war ebenso erfolgreich wie die klassische
Grundwasserabsenkung mittels Schwerkraftbrunnen.
Die Versuchsreihe mit den DSI- Reinfiltrationseinheiten vom
Typ Brandenburg (Grundwasserabsenkung und Reinfiltration kombiniert in einem
Brunnenbauwerk) folgt in Kürze.
Eine Untersuchung zur Dokumentation des energetischen
Einsparpotentials wird gegenwärtig erstellt.
Zur Planung und Dimensionierung der DSI-Anlagen wurde von
der Universität Göttingen, Fachbereich angewandte Hydrogeologie, ein
analytisch-numerischer Modellierungsansatz entwickelt, der die an den
verschiedenen Versuchsstandorten beobachteten Effekte bei DSI-Pumpversuchen
sowohl im stationären als auch im instationären Zustand mit hinreichender
Genauigkeit abbildet und mit klassischen Modellierungsansätzen kalibriert
(geeicht) wurde. Insbesondere ist das Modell in der Lage, die für die Bewertung
des Maßnahmenerfolges erforderliche Höhenlage der freien Grundwasseroberfläche
am jeweiligen Standort zeitlich variabel darzustellen.
Auf dem Versuchsstandort in Korschenbroich konnte der
Verlauf der bisherigen Pumpversuche mit dem Modellierungsansatz erfolgreich
nachgebildet werden.
Die Auswertung der Versuche erfolgt in Abstimmung mit dem
Erftverband und der Unteren Wasserbehörde.
Ausblick:
Nach Abschluss und Auswertung der Versuchsreihen in Korschenbroich ist die
Langzeittauglichkeit der Förder- und Infiltrationskomponenten nachzuweisen.
Folglich ist mit einem Abschluss des Versuchsbetriebes erst Ende 2014 zu
rechnen. Danach kann auch eine belastbare Aussage zur Geeignetheit der DSI und
zu den Investitions- -und Betriebskosten abgegeben werden.