Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beschließt die Gründungsmitgliedschaft des Rhein-Kreises Neuss im Logistikregion Rheinland e.V. mit Sitz in Neuss.
Der Mitgliedsbeitrag wird aus den im Produkt 150 571 010 011 Wirtschaftsförderung zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert.
Sachverhalt:
Das Rheinland ist eine der bedeutendsten Logistikregionen Europas. Es ist sowohl Verteilerzentrum für über die Seehäfen in Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam nach Europa transportierten Waren und ist auch selbst einer der größten Absatzmärkte. Zudem exportieren die hier ansässigen Firmen auch Dank der guten logistischen Infrastruktur einen überdurchschnittlichen Anteil ihrer Produkte in ausländische Märkte. Die Logistik ist dabei nicht nur selbst Treiber für zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze, sondern auch für zahlreiche andere Wirtschaftszweige ein entscheidender Faktor bei der Standortwahl, da diese für den weltweiten Vertrieb ihrer Waren auf eine leistungsfähige Logistik angewiesen sind und dies einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellt.
Für die kommenden Jahre wird allgemein eine deutliche Zunahme der Warenströme weltweit und auch im Rheinland vorhergesagt. Allerdings stößt die logistische Infrastruktur oftmals schon jetzt an ihre Grenzen. Um die zukünftige Leistungsfähigkeit der Region sicherzustellen, ist es notwendig, die Infrastruktur an die steigenden Nutzungen anzupassen und zudem eine Verlagerung der Transporte auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn und Schiff zu forcieren.
Gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein, der IHK Mittlerer
Niederrhein, der M. Zietzschmann GmbH, den Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH &
Co. KG, der Standort Niederrhein GmbH, der Häfen und Güterverkehr Köln AG, der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft mbH, der Stadt Köln, der WFG
Wirtschaftsförderung Krefeld mbH, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den
Kreis Viersen mbH und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mönchengladbach mbH
arbeitet der Rhein-Kreis Neuss seit Juli 2010 an dem aus EU-Ziel2-Mitteln
geförderten Projekt „Weiterentwicklung der Logistikregion Rheinland“.
Mit
Auslaufen der Förderung im Juli 2013 soll die interkommunale Kooperation unter
Einbindung von Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Ziel der Stärkung der
Logistikregion fortgesetzt und institutionalisiert werden. Hierzu beabsichtigen
die Akteure im Juli 2013 die Gründung des „Logistikregion Rheinland e.V.“.
Aktivitäten
zur Erfüllung des Vereinsziels, der Weiterentwicklung und Stärkung des
Rheinlandes als eine der führenden Logistikregionen Europas“ sollen u.a. sein:
Bündelung
von Aktivitäten zur Stärkung des Logistikstandortes Rheinland
Hinwirken
auf eine Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die
Logistikwirtschaft
Förderung
der Akzeptanz der Logistikwirtschaft als bedeutender Faktor für Wertschöpfung
und Arbeitsmarkt
Förderprojekte
zur Umsetzung der Vereinsziele sowie Einwerbung von Fördermitteln
Stärkung
des Transfers und der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Stärkung
und Ausbau der relevanten Aus- und Weiterbildungsangebote
Förderung
der Attraktivität der Berufsfelder in der Logistik
Förderung
von Transportverlagerungen auf die Verkehrsträger Bahn und Schiff
Vertretung
der Vereinsinteressen in der politischen Willensbildung sowie durch die
Durchführung von Maßnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit
Der Verein wird sich voraussichtlich aus folgenden
Mitgliedern zusammensetzen, die in der Folge sinnvoll ergänzt werden sollen:
Rhein-Kreis Neuss
Hochschule Niederrhein
IHK Mittlerer Niederrhein
IHK Aachen
M. Zietzschmann GmbH
Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG
Rheincargo GmbH & Co. KG
Standort Niederrhein GmbH
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft mbH
Stadt Köln
WFG Wirtschaftsförderung Krefeld mbH
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen mbH
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mönchengladbach mbH
Der jährliche Mitgliedsbeitrag beläuft sich für Kommunen auf 2.000,- €. Eine Finanzierung kann aus den bestehenden Mitteln des Kreishaushaltes, Produkt 150 571 010 011 (Wirtschaftsförderung) finanziert werden. Für den Rhein-Kreis Neuss entstehen darüber hinaus keine weiteren finanziellen Belastungen.