Betreff
Projekt CSR Mehrwert (Zwischenbericht) - Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 07.11.2013
Vorlage
ZS5/2879/XV/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Kreisausschuss nimmt den Zwischenbericht zum Projekt CSR Mehrwert zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Nach erfolgreicher Projektbewerbung und Erteilung des Förderbescheides startete der Rhein-Kreis Neuss im Juli 2012 mit der Durchführung des CSR Projektes „CSR-Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“, welches aus Mitteln des ESF und des Bundes (BMAS) gefördert wird (berichtet 27. Sitzung des Kreisausschuss am 22.08.2012).  

Das Projekt des Kreises beschäftigt sich mit den Handlungsfeldern Umwelt, Arbeitsplatz, Markt und Gemeinwesen und wird in vier Phasen abgewickelt:

 

1.    Organisationsphase

è Aufbau der CSR-Beratungsstelle (sachlich/personell) / Angliederung an die
    Wirtschaftsförderung, die den erfolgreichen Projektantrag konzipiert hatte 
    Konkretisierung des Projektablaufplans (zeitlich / inhaltlich)   
è Ausschreibung einer CSR-Fachbegleitung für die Projektphase
è Erstellen von Grundlageninformationen:
     Broschüre „Der erfolgreiche Weg in die Zukunft – ökonomisch – ökologisch – sozial
     mit Corporate Social Responsibility – Leitfaden für kleine und mittelständische
     Unternehmen“
     (berichtet 33. Sitzung des Kreisausschuss am 26.02.2013)
è Informationsphase / Ansprache von Unternehmen für die Beteiligung am CSR Projekt
    u. a. durch
    a) Veranstaltung am 16.01.2013 in Neuss
        „CSR – Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – Nachhaltiges
        Wirtschaften als Erfolgsmodell für den Mittelstand“ 
        (berichtet 33. Sitzung des Kreisausschuss am 26.02.2013)
    b) Individuelle Unternehmensansprache (anschließend Beratung von KMU)

Zum Abschluss der Organisations- und Projektaufbauphase konnten 23 kleine und mittelständische Unternehmen für die Teilnahme am Projekt gewonnen werden.
Davon 21 KMU aus dem Rhein-Kreis Neuss und 2 KMU aus den Nachbarregionen:
(4 x Grevenbroich, 12 x Neuss, 3 x Kaarst, 1 x Korschenbroich, 1 x Meerbusch
 1 x Mönchengladbach, 1 x Kreis Viersen)


Die KMU wurden für die nächsten Projektphasen den Arbeitsgruppen (Branchen)

Dienstleistung, Logistik, Energie und Umwelt, Ernährungswirtschaft und Informationstechnologie/ Kommunikation/ Medien – ITKM zugeordnet.

è Öffentlichkeitsarbeit
    Fortwährend über die Projektlaufzeit werden von der CSR Beratungsstelle
    Medienmaßnahmen durchgeführt. Dies zur Stärkung von CSR in der öffentlichen
    Wahrnehmung. Mehrere Medientermine wurden bereits mit und bei den
    teilnehmenden Unternehmen durchgeführt.   
  

2.    Erste Arbeitsphase  - Wissenstransfer / Interaktion mit den KMU -

Nach Brancheneinteilung wurden insgesamt 15 Workshops mit den teilnehmenden Unternehmen durchgeführt. Pro Branche erfolgten drei aufeinander aufbauende branchenorientierte Schulungen:

Workshop 1: Vermittlung CSR-Grundlagen, Selbsteinschätzung der Unternehmen zu CSR
Workshop 2: Erarbeitung eines CSR-Brachenmasterplan
Workshop 3: Erarbeiten von Grundlagen für eine individuelle CSR-Strategie

    
An den verschiedenen Workshopphasen nahmen sowohl Vertreter der Firmenleitung, wie auch Beschäftigte von den beteiligten Unternehmen teil.

 

Die teilnehmenden KMU identifizierten für sich unterschiedliche Maßnahmen; insbesondere in den Bereichen Umwelt und Soziales. Angeregt wurden von den Unternehmen zudem eine branchenübergreifenden Vernetzung sowie das Kennenlernen von Praxisbeispielen. In diesem Kontext organisierte die CSR Beratungsstelle der Wirtschaftsförderung zusammen mit dem Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.V. am 16.10.2013 unter dem Titel Soziales Unternehmensengagement  - wie gesellschaftliches Engagement für Mitarbeiter, Unternehmen und Gesellschaft gewinnbringend umgesetzt werden kann - eine Exkursion und Fachinformation für Unternehmen im Caritas Kaufhaus Neuss (berichtet 40. Sitzung des Kreisausschuss am 06.11.2013).

3. Zweite Arbeitsphase - Umsetzungsvorbereitung und -ausführung.

    
Die zum Ende der Ersten Arbeitsphase ausgearbeiteten individuellen CSR Strategien werden mit dem Unternehmen auf die tatsächliche Umsetzbarkeit geprüft. Dies beinhaltet u. a. die Durchführung von Unternehmenschecks vor Ort im Betrieb (z.B. mit der Energieagentur.NRW oder der Effizienzagentur.NRW). Die Unternehmen werden in die Maßnahmen begleitet und bei der Umsetzung durch die CSR- Beratungsstelle unterstützt.

 

4.  Abschlussphase

è Auswertung der Ergebnisse der Umsetzungsphase
    Ermittlung des „Mehrwert CSR“ in den 4 Handlungsfeldern und für die Betriebe 
è Kommunikation der Ergebnisse
     a) im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im Juni 2014
         mit Best Practise Beispielen aus den 23 teilnehmenden KMU
     b) in schriftlicher Abschlussdokumentation zum Projekt

      è Verstetigung von CSR als Zukunftsmodell und Entwicklungsfeld für KMU in der Arbeit
     der Wirtschaftsförderung   
è gfs. Nominierung von Unternehmen aus dem Projekt für den CSR Bundespreis 2014 

 

Ergebnisausblick

 

Auch wenn sich jedes KMU derzeit in noch in einer anderen Umsetzungsphase befindet, so zeichnen sich schon heute durch die Implementierung von verschiedenen CSR-Maßnahmen konkrete Ergebnisse ab. Ein KMU aus der Energie- und Umweltbranche wird durch Umstellungen in seiner Wertschöpfungs- und Zulieferkette seine Produktions-prozesse optimieren und Transportwege verkürzen können. Es ist absehbar, dass einige der teilnehmenden KMU von möglichen Maßnahmen im Handlungsfeld „Umwelt“ profitieren werden. Dies durch Einsparungen im Energie- und Ressourcensektor. Ein weiteres KMU wird seinen Abfallausschuss verringern. Mehrere Unternehmen möchten sich an einem branchenübergreifenden gemeinsamen Projekt im Gemeinwohlsektor beteiligen. Die Planungen dazu laufen.

 

Die Wirtschaftsförderung wird im Hinblick auf den Projektabschluss im Kreisausschuss weiter berichten.