Die Kreise und kreisfreien Städte (Vorhaltung Entsorgungsanlagen) sowie die kreisangehörigen Gemeinden (Einsammlung und Transport) sind als öffentlich - rechtliche Entsorgungsträger gemäß § 20 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) verpflichtet, die in ihrem Gebiet angefallenen überlassungspflichtigen Abfälle aus privaten Haushaltungen und Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen (Gewerbeabfälle) zu entsorgen.
Um einen besseren Überblick über die Abfallmengenentwicklung
im Rhein-Kreis Neuss zu erhalten, werden in den Darstellungen neben den
Mengenangaben für das Jahr 2013 auch die der Jahre 2012 und 2011 aufgeführt.
1. Entwicklung der Hausmüllmengen (incl. DSD)
Die Entwicklung der Hausmüllmengen einschließlich der getrennt gesammelten Wertstoffmengen ist der Anlage 1 zu
entnehmen.
Die gesamte Hausmüllmenge ist im Vergleich zu 2012 nur geringfügig um 0,8 % zurückgegangen.
Nennenswerte Abweichungen können nur bei den Leichtstoffen (+ 3,6 %), den
Bioabfällen (- 2,7 %) und dem Elektroschrott (+ 3,5 %) verzeichnet werden.
Neben den kommunal eingesammelten Elektro-Altgeräten (924 t) werden an der
Sammelstelle an der WSAA Neuss auch haushaltsübliche Altgeräte aus Gewerbe- und
Dienstleistungsbetrieben sowie öffentlichen Einrichtungen zurückgenommen. In
2013 lag diese Menge bei 77 t. Mit den Altgeräten, die über die
Kleinanlieferstationen erfasst wurden (762 t), ergibt sich somit eine
Gesamtmenge an Elektronikschrott von 1.763 t (2012 waren es 1.842 t), was
umgerechnet in etwa 4,0 kg pro Einwohner
bedeutet. Dies entspricht genau der Menge, die das Elektro- und Elektronikgesetz
als Zielvorgabe für die jährliche Erfassungsmenge formuliert. Diese Zielvorgabe
bezieht sich jedoch nicht nur auf solche Mengen, die von die öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträger gesammelt werden, sondern auch auf Mengen, die von den
Herstellern und Vertreiber der Geräte unmittelbar zurückgenommen und verwertet
werden. Über diese Mengen liegen der Verwaltung jedoch keine Angaben vor.
Wie aus der Anlage 2 ersichtlich, bewegt sich die an den Kleinanlieferstationen
angelieferte Menge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
2. Entwicklung der sonstigen Abfälle
Einen Überblick über die Entwicklung der sonstigen Abfallarten zeigt Anlage 3.
Bei den Gewerbeabfällen ist ein leichter Rückgang von ca. 1,4 % zu verzeichnen. Deutlicher mit ca. 28 % fällt dagegen der Mengenrückgang bei den
Bauabfällen aus. Dieser Rückgang muss jedoch im Zusammenhang mit einer in 2012
durchgeführten großen Bodensanierungsmaßnahme in Neuss gesehen werden, aus der ca.
5.000 t verunreinigtes Erdreich auf der Deponie Neuss entsorgt wurden.
Bei den an der Kompostierungsanlage Korschenbroich angelieferten Grünabfällen hat
sich die Menge nur unwesentlich verändert. Anders sieht dies bei den sonstigen
Siedlungsabfällen (Klärschlämme, Sieb- und Rechenrückstände, Straßenkehricht
etc.) aus. Hier sind die Mengen um fast 24 % angestiegen, was hauptsächlich auf
den Anstieg der überlassenen Klärschlammmenge (+ 1.000 t im Vergleich zu 2012) aus
der kommunalen Kläranlage in Dormagen zurückzuführen ist.
3. Ein- und Ausgänge WSAA
Aus den der Wertstoffsortier- und
Abfallbehandlungsanlage (WSAA) auf der Deponie Neuss zugeführten Restabfällen
werden mit Hilfe modernster Sortier- und Behandlungstechnik noch stofflich
sowie energetisch verwertbare Bestandteile abgetrennt, sodass die der
Müllverbrennung zugeführte Menge deutlich verringert werden kann.
Aus den dem Kreis überlassenen und der WSAA zugeführten Abfällen konnten
durch Sortierung und Behandlung somit noch 27.071 t dem Restmüll entzogen und
verwertet werden. Mit den direkt verwerteten Abfällen (95.635 t, s. Anlage 3)
ergibt sich somit eine Gesamt-Verwertungsmenge von 122.706 t, was eine Quote
von fast 44 % (2012 waren es 46 %) bedeutet. Die Differenzmenge zwischen
Eingang und Ausgang der WSAA ergibt sich zum einen aus dem Rotteverlust aus der
biologischen Behandlung des Hausmülls und zum anderen dadurch, dass die Abfall-
und Wertstofflager nicht vollständig zum Stichtag 31.12. geleert waren.
Neben den 111.602 t nicht mehr verwertbaren Restabfällen aus der WSAA wurden
weitere 20.931 t Abfälle der Müllverbrennung zugeführt. Bei dieser Menge
handelt es sich um Abfälle, die aufgrund ihrer Zusammensetzung und
Eigenschaften nicht in der WSAA behandelt wurden. Zu nennen sind hier
beispielsweise Klärschlämme sowie Abfälle aus Krankenhäusern und Altenheimen.
Insgesamt verbrannt wurden in 2011 somit 132.533 t.
4. Deponierte
Mengen
Deponiert werden dürfen nur noch
solche Abfälle, die weniger als 5 % brennbare Bestandteile enthalten. Im
Wesentlichen handelt es sich hierbei um Bauabfälle wie Asbestzementplatten und
mineralische Dämmwolle. Auf der Deponie Neuss wurden 2013 insgesamt 7.895 t an Abfällen abgelagert. 2012 waren es
10.633 t.
Der Rückgang ist insbesondere auf die schon unter Punkt 2 genannte Bodensanierungsmaßnahme in 2012
zurückzuführen, bei der insgesamt fast
5.000 t Material auf der Deponie abgelagert wurden.
5.
Schadstoffmengen
Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises können schadstoffhaltige Abfälle aus
Haushaltungen an den in den einzelnen Städten und Gemeinden regelmäßig eingesetzten
Schadstoffmobilen (kostenlos) sowie an den Privatanlieferstationen auf den
Deponien Neuss-Grefrath sowie Grevenbroich-Neuenhausen abgeben.
|
2011 |
2012 |
2013 |
Schadstoffmobil |
269 t |
312 t |
279 t |
Kleinanlieferstationen |
212 t |
200 t |
216 t |
Summe |
481 t |
512 t |
495 t |
Aus vorstehender Tabelle ist zu erkennen, dass die Menge, die über das Schadstoffmobil
und an den Privatanlieferstationen eingesammelt wurde, geringfügig um ca. 3 % gesunken ist.
Für vergleichbare Abfälle aus dem Kleingewerbe, öffentlichen Einrichtungen und
Arztpraxen hat der Rhein-Kreis Neuss ein Gewerbeschadstoffmobil eingesetzt. Ca.
90 % der Nutzer sind Ärzte bzw. medizinische Einrichtungen. Die Erfassung der Abfälle
in den Praxen erfolgt mittels spezieller Abfallgefäße. Die Entsorgungskosten
werden nicht nach dem Gewicht, sondern nach Volumen und Anzahl der genutzten
Behältnisse berechnet.
|
2011 |
2012 |
2013 |
Gewerbe u. öffentl. Einrichtungen |
14 t |
15 t |
14 t |
Arztpraxen |
Anzahl Gefäße: 1.270 Gesamtvolumen: 61 m³ |
Anzahl Gefäße: 1.269 Gesamtvolumen: 61 m³ |
Anzahl Gefäße: 1.433 Gesamtvolumen: 69 m³ |