Betreff
Abfallwirtschaftsbilanz 2013
Vorlage
68/3093/XV/2014
Art
Bericht

Die Kreise und kreisfreien Städte (Vorhaltung Entsorgungsanlagen) sowie die kreisangehörigen Gemeinden (Einsammlung und Transport) sind als öffentlich - rechtliche Entsorgungsträger gemäß § 20 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) verpflichtet, die in ihrem Gebiet angefallenen überlassungspflichtigen Abfälle aus privaten Haushaltungen und Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen (Gewerbeabfälle) zu entsorgen.

 

Um einen besseren Überblick über die Abfallmengenentwicklung im Rhein-Kreis Neuss zu erhalten, werden in den Darstellungen neben den Mengenangaben für das Jahr 2013 auch die der Jahre 2012 und 2011 aufgeführt.


1.     Entwicklung der Hausmüllmengen (incl. DSD)

Die Entwicklung der Hausmüllmengen einschließlich der getrennt gesammelten Wertstoffmengen ist der Anlage 1 zu entnehmen.

Die gesamte Hausmüllmenge ist im Vergleich zu 2012 nur geringfügig um 0,8 % zurückgegangen. Nennenswerte Abweichungen können nur bei den Leichtstoffen (+ 3,6 %), den Bioabfällen (- 2,7 %) und dem Elektroschrott (+ 3,5 %) verzeichnet werden.

Neben den kommunal eingesammelten Elektro-Altgeräten (924 t) werden an der Sammelstelle an der WSAA Neuss auch haushaltsübliche Altgeräte aus Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben sowie öffentlichen Einrichtungen zurückgenommen. In 2013 lag diese Menge bei 77 t. Mit den Altgeräten, die über die Kleinanlieferstationen erfasst wurden (762 t), ergibt sich somit eine Gesamtmenge an Elektronikschrott von 1.763 t (2012 waren es 1.842 t), was umgerechnet in etwa 4,0  kg pro Einwohner bedeutet. Dies entspricht genau der Menge, die das Elektro- und Elektronikgesetz als Zielvorgabe für die jährliche Erfassungsmenge formuliert. Diese Zielvorgabe bezieht sich jedoch nicht nur auf solche Mengen, die von die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger gesammelt werden, sondern auch auf Mengen, die von den Herstellern und Vertreiber der Geräte unmittelbar zurückgenommen und verwertet werden. Über diese Mengen liegen der Verwaltung jedoch keine Angaben vor.

Wie aus der Anlage 2 ersichtlich, bewegt sich die an den Kleinanlieferstationen angelieferte Menge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.


2.     Entwicklung der sonstigen Abfälle

Einen Überblick über die Entwicklung der sonstigen Abfallarten zeigt Anlage 3.

Bei den Gewerbeabfällen ist ein leichter Rückgang von ca. 1,4 %  zu verzeichnen. Deutlicher mit ca. 28 %  fällt dagegen der Mengenrückgang bei den Bauabfällen aus. Dieser Rückgang muss jedoch im Zusammenhang mit einer in 2012 durchgeführten großen Bodensanierungsmaßnahme in Neuss gesehen werden, aus der ca. 5.000 t verunreinigtes Erdreich auf der Deponie Neuss entsorgt wurden.

Bei den an der Kompostierungsanlage Korschenbroich angelieferten Grünabfällen hat sich die Menge nur unwesentlich verändert. Anders sieht dies bei den sonstigen Siedlungsabfällen (Klärschlämme, Sieb- und Rechenrückstände, Straßenkehricht etc.) aus. Hier sind die Mengen um fast 24 % angestiegen, was hauptsächlich auf den Anstieg der überlassenen Klärschlammmenge (+ 1.000 t im Vergleich zu 2012) aus der kommunalen Kläranlage in Dormagen zurückzuführen ist.


3.     Ein- und Ausgänge WSAA

Aus den der  Wertstoffsortier- und Abfallbehandlungsanlage (WSAA) auf der Deponie Neuss zugeführten Restabfällen werden mit Hilfe modernster Sortier- und Behandlungstechnik noch stofflich sowie energetisch verwertbare Bestandteile abgetrennt, sodass die der Müllverbrennung zugeführte Menge deutlich verringert werden kann.


























Aus den dem Kreis überlassenen und der WSAA zugeführten Abfällen konnten durch Sortierung und Behandlung somit noch 27.071 t dem Restmüll entzogen und verwertet werden. Mit den direkt verwerteten Abfällen (95.635 t, s. Anlage 3) ergibt sich somit eine Gesamt-Verwertungsmenge von 122.706 t, was eine Quote von fast 44 % (2012 waren es 46 %) bedeutet. Die Differenzmenge zwischen Eingang und Ausgang der WSAA ergibt sich zum einen aus dem Rotteverlust aus der biologischen Behandlung des Hausmülls und zum anderen dadurch, dass die Abfall- und Wertstofflager nicht vollständig zum Stichtag 31.12. geleert waren.

Neben den 111.602 t nicht mehr verwertbaren Restabfällen aus der WSAA wurden weitere 20.931 t Abfälle der Müllverbrennung zugeführt. Bei dieser Menge handelt es sich um Abfälle, die aufgrund ihrer Zusammensetzung und Eigenschaften nicht in der WSAA behandelt wurden. Zu nennen sind hier beispielsweise Klärschlämme sowie Abfälle aus Krankenhäusern und Altenheimen. Insgesamt verbrannt wurden in 2011 somit 132.533 t.


4.     Deponierte Mengen

Deponiert werden dürfen nur noch solche Abfälle, die weniger als 5 % brennbare Bestandteile enthalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Bauabfälle wie Asbestzementplatten und mineralische Dämmwolle. Auf der Deponie Neuss wurden 2013 insgesamt  7.895 t an Abfällen abgelagert. 2012 waren es 10.633 t.
Der Rückgang ist insbesondere auf die schon unter Punkt 2  genannte Bodensanierungsmaßnahme in 2012 zurückzuführen, bei der insgesamt fast
5.000 t Material auf der Deponie abgelagert wurden.


   

5.   Schadstoffmengen

Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises können schadstoffhaltige Abfälle aus Haushaltungen an den in den einzelnen Städten und Gemeinden regelmäßig eingesetzten Schadstoffmobilen (kostenlos) sowie an den Privatanlieferstationen auf den Deponien Neuss-Grefrath sowie Grevenbroich-Neuenhausen abgeben.


 

2011

2012

2013

Schadstoffmobil

269 t

312 t

279 t

Kleinanlieferstationen

212 t

200 t

216 t

Summe

481 t

512 t

495 t

 


Aus vorstehender Tabelle ist zu erkennen, dass die Menge, die über das Schadstoffmobil und an den Privatanlieferstationen eingesammelt wurde, geringfügig  um ca. 3 % gesunken ist.


Für vergleichbare Abfälle aus dem Kleingewerbe, öffentlichen Einrichtungen und Arztpraxen hat der Rhein-Kreis Neuss ein Gewerbeschadstoffmobil eingesetzt. Ca. 90 % der Nutzer sind Ärzte bzw. medizinische Einrichtungen. Die Erfassung der Abfälle in den Praxen erfolgt mittels spezieller Abfallgefäße. Die Entsorgungskosten werden nicht nach dem Gewicht, sondern nach Volumen und Anzahl der genutzten Behältnisse berechnet.


 

 

2011

2012

2013

Gewerbe u. öffentl. Einrichtungen

14 t

15 t

14 t

Arztpraxen

Anzahl Gefäße:

1.270

Gesamtvolumen:

61 m³

Anzahl Gefäße:

1.269

Gesamtvolumen:

61 m³

Anzahl Gefäße:

1.433

Gesamtvolumen:

69 m³