Betreff
Kein Abschluss ohne Anschluss: Kommunale Koordinierung im Rhein-Kreis Neuss
Vorlage
40/0304/XVI/2014
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Seit dem 1. Mai 2014 beteiligt sich der Rhein-Kreis Neuss an der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ und hat dazu ein Kommunales Koordinierungsbüro im Amt für Schulen und Kultur eingerichtet, um den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf nachhaltig zu verbessern.

 

Das Kommunale Koordinierungsbüro ist seit dem 1. Oktober 2014 komplett besetzt.

 

Zum Schuljahr 2014/2015 ist der RKN mit 7 ausgewählten Schulen aller Schulformen in der so genannten 3. Welle der Landesinitiative gestartet. Die erste Welle betraf vor ungefähr drei Jahren den Start der auserwählten Referenzkommunen, die 2. Welle den Einstieg weiterer Städte und Kommunen des Landes NRW ein Jahr später.

 

Im Rhein-Kreis Neuss beteiligen sich folgende Schulen:

  • Joseph-Beuys-Schule in Neuss (Förderschule)
  • Hauptschule Korschenbroich
  • Hauptschule Grevenbroich
  • Maximilian-Kolbe-Schule in Neuss (Hauptschule)
  • Realschule am Sportpark in Dormagen
  • Gesamtschule an der Erft in Neuss
  • Pascal-Gymnasium in Grevenbroich

 

Neu an dieser Landesinitiative ist, dass

  • erstmalig alle Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen in ein landesweites Berufs- und Studienorientierungsprogramm einbezogen werden und nicht nur benachteiligte Jugendliche,
  • das Thema der Berufsorientierung erstmalig in alle schulischen Fachbereiche curricular eingebunden wird,
  • das umzusetzende KAoA-Instrumentarium in seiner Art und seinem Umfang genau definiert ist,
  • bereits in den 8. Klassen gestartet wird,
  • eine persönliche Beratung jedes Schülers verbindlich wird,
  • diese Summe der Beratungen in einer Anschlussvereinbarung mündet und festgehalten wird.

Um diesen neuen Gedanken gerecht zu werden, wurde versucht, nach Möglichkeit im ersten Schritt bereits alle Schulformen im Rhein-Kreis Neuss einzubeziehen, um mit diesen erste Erfahrungen zu sammeln. Zudem wurde sowohl ein neuer Beirat Schule – Beruf als auch ein KAoA-Lenkungskreis ins Leben gerufen und etabliert. Diese sollen gesetzte Themen erarbeiten, die Koordinierungsarbeit begleiten und beraten und die Wege und Maßnahmen zuletzt beschließen. Der Beirat und der Lenkungskreis haben bereits getagt und werden je nach Bedarf und Notwendigkeit einberufen.

 

Im September 2014 fand für alle weiterführenden Schulen im RKN eine Auftaktveranstaltung der Bezirksregierung Düsseldorf gemeinsam mit der Kommunalen Koordinierung des Rhein-Kreis Neuss statt, an der die Schulleiter und deren Berufs- und Studienkoordinatoren über das neue Programm, dessen Instrumentarium und die landesweite Umsetzung an den Schulen informiert wurden.

 

Parallel wurde im Rhein-Kreis Neuss mit dem Aufbau der ersten beiden definierten Instrumente für die 8. Klassen gestartet – der Potenzialanalyse und den Berufsfelderkundungen.

 

Potenzialanalyse

Hintergrund – Für reflektierte Berufs- und Studienwahlentscheidungen und zur Entwicklung von realistischen Ausbildungsperspektiven, wird mit einer Potenzialanalyse gestartet. Diese ermittelt bei jedem Achtklässler eintägig Stärken und Potenziale und legt somit den Grundstein für weitere Schritte und Interessen in der Berufs- und Studienorientierung.

 

Umsetzungsstatus – Zur Umsetzung der Potenzialanalyse müssen über ein europaweites Ausschreibungsverfahren die Träger gefunden und benannt werden. An diesem Ausschreibungsverfahren hat sich der Rhein-Kreis Neuss durch die LGH (Landesgewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks) beteiligt. Nach Bekanntmachung der Ausschreibungsmerkmale und des Leistungskataloges in der 42. Kalenderwoche 2014, können nun die Träger ihre Konzepte bis Anfang Dezember einreichen und sich auf die benannten Lose bewerben.

 

Planung – Spätestens im März 2015 soll mit der Umsetzung der ersten Potenzialanalysen an den Schulen begonnen und spätestens im Mai 2015 beendet werden. 

 

Berufsfelderkundungen (BFE)

Hintergrund – BFE dienen einer ersten persönlichen Orientierung der Jugendlichen in der Berufswelt, indem sie einen Tag lang in einem Unternehmen Abläufe, Erfordernisse und Strukturen kennen lernen, die das einzelne Berufsfeld mit sich bringt. Erste kleine Tätigkeiten verankern die Eindrücke mit Erlebnissen.

 

Umsetzungsstatus – Für das Matching von BFE-Angebot und Nachfrage, soll eine Online-Plattform etabliert werden, auf der sich alle Parteien austauschen und finden können. Diese wird bereits nach bekanntem Schema einer Referenzkommune durch  einen IT-Dienstleister geplant und umgesetzt und gemeinschaftlich für vier angrenzende Kommunen (Krefeld, Mönchengladbach, Kreis Viersen und Rhein-Kreis Neuss) adaptiert.

 

Planung – Bereits in der 2. Schuljahreshälfte 2014/15 sollen die ersten BFE angeboten und von den Schulen und Schülern wahrgenommen werden. Zudem sind gemeinsam mit der IHK Niederrhein und mit der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Auftaktveranstaltungen für Wirtschaftsunternehmen, Kammern und Verbände geplant. Die Terminierung der BFE sollen sich an bekannten etablierten Aktionstagen (Girl’s Day und Check-In-Day) zeitlich orientieren und angeboten werden (s. auch die beigefügte Anlage).

 

Parallel ist es Aufgabe der Kommunalen Koordinierung, die Aktivitäten im Schuljahr 2015/16 vorzubereiten und weitere Schulen für KAoA zu gewinnen.