Beschlussempfehlung:

Der Nahverkehrs- und Straßenbauausschuss nimmt das Kreisstraßenbauprogramm 2015 zustimmend zur Kenntnis.

 

 


Sachverhalt:

Das aktuelle Kreisstraßenbauprogramm 2015 beinhaltet zwei große Baumaßnahmen. Es handelt sich hierbei um die K 10 Radweg zwischen Grevenbroich - Noithausen und Grevenbroich – Barrenstein und die K 37n Neuführung Hüngert bis zur L 390.

Der Baubeginn für die K 10, bei der es sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Erftverband handelt, ist im Herbst 2014 erfolgt. Die Arbeiten verlaufen bisher zügig und reibungslos. Die Fertigstellung der Maßnahme ist für Sommer 2015 eingeplant.

 

Der eigentliche Baubeginn für den Straßen,- Kanal- und Brückenbau im Zuge der Großbaumaßnahme K 37n steht in den Startlöchern. Seit Anfang des Jahres laufen vor Ort die umfangreichen Bauvorbereitungen, wie zum Beispiel die Rodungsarbeiten zur Baufeldfreimachung, die Baustelleneinrichtung oder die erforderlichen Vermessungsarbeiten.

 

Bei einem Neubaubauvolumen von ca. 5,980 Mio. € beträgt der kreiseigene Investitionsanteil rund 3,392 Mio. € für das diesjährige Programmjahr.

 

Bei der K 10 handelt es sich um den Neubau des rund vier Kilometer langen Radweges entlang der stark befahrenen K 10 zwischen GV-Noithausen und GV-Barrenstein. Der gesamte Streckenabschnitt der K 10 weist keine separate Rad- und Fußgängeranlage auf. Der Rad- und Fußgängerverkehr wird auf den beiden ungesicherten Mehrzweckspuren geführt.

Eine Benutzung dieses Bereiches als Fußgänger und Radfahrer beinhaltet ein hohes Gefährdungspotential und ist folglich als Rad- und Fußwegverbindung ungeeignet. Der Radweg ist zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der K 10 dringend erforderlich.

 

Der Erftverband plant den Anschluss der Kläranlage Villau an die Kläranlage Grevenbroich. Die Überleitung wird als kombinierte Druck-/Freispiegelleitung (Verbindungssammler) durchgeführt. Das im Einzugsgebiet der Villauer Anlage anfallende Abwasser soll künftig dann über den neuen Verbindungssammler an das Gruppenklärwerk Grevenbroich geleitet werden.

 

Das Kreistiefbauamt und der Erftverband führen ihre beiden Bauvorhaben zeitgleich als Gemeinschaftsmaßnahme durch, da die notwendigen Arbeiten des Erftverbandes einen massiven Eingriff in den Straßenkörper der K 10 vorsehen. Die gemeinsame Baudurchführung beinhaltet auf beiden Seiten Synergieeffekte, die im Ergebnis zu Kosteneinsparungen und zu einer besseren Ausführungsqualität der Asphaltarbeiten führen sowie eine kürzere und geringere Beeinträchtigung der Verkehrsabläufe auf der K 10 zur Folge haben. Vor diesem Hintergrund ist es im allgemeinen Interesse nur konsequent, beide Baumaßnahmen zeitlich und baulich zusammenzuführen.

 

Neben den umfangreichen Arbeiten (Neubau des Geh- und Radweges, Umbau der Knotenpunkte mit Querungshilfen, Erneuerung der Lichtsignalanlage K 10/L 361 und Erneuerung der Asphaltdecke im Zuge der K 10) wird der Erftverband eine 3,3 km lange Freispiegelleitung zwischen Barrenstein und Noithausen in einer Tiefe von 3 bis 4 m verlegen. Im Bereich der K 10 zwischen dem Gewerbegebiet Ost und Tribünenweg ist dabei eine Längsverlegung im heutigen Mehrzweckstreifen und unter dem zukünftigen kombinierten Geh- und Radweg der K 10 vorgesehen. Aktuell werden aufgrund der laufenden Kanalbaumaßnahme des Erftverbandes auf Höhe des Brückenbauwerks Grevenbroicher Straße umfangreiche Umlegungsarbeiten von Gas- und Wasserleitungen durch die GWG-Grevenbroich durchgeführt und parallel hierzu baut das Kreistiefbauamt den Knotenpunkt L 361/K 10 nebst Lichtsignalanlage um.

 

Der aktuelle Sachstand zur Maßnahme K 37n Neuführung Hüngert bis zur L 390 wird unter Punkt 4.1 im Detail beschrieben.

 

Beide Maßnahmen sind haushaltsrechtlich durch die Bereitstellung der entsprechenden Mittel zur Realisierung vorbereitet.

 

 

Erneuerungsmaßnahmen:

Die fachgerechte und wirtschaftliche Erhaltung des Infrastrukturvermögens gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben des Straßenbaulastträgers. In den Vermögensbilanzen der Kommunen stellt das „Anlagegut Straße“ einschließlich seiner Ingenieur- und Entwässerungsbauwerke einen signifikanten Posten dar. Die systematische und nachhaltige Erhaltung der Straßen ist somit von erheblicher Bedeutung.

Von der Verwaltung wird seit 2008 neben dem Jahresprogramm für den Neu- und Ausbau von Kreisstraßen ein jährlich neu aufzustellendes separates Erhaltungsprogramm erarbeitet. Hierbei handelt es sich um investive Erneuerungsmaßnahmen zur Substanzerhaltung des Kreisstraßennetzes. Das Programm ist auf investive Substanzerhaltungsmaßnahmen bzw. auf die wesentliche Verbesserung von Teilstücken verschiedener Kreisstraßen fokussiert. Diese über das Kreisstraßenbauprogramm hinausgehenden Investitionen sollen die Bilanzwerte des Infrastrukturvermögens auf einem gewissen Level halten und so einem größeren Nachholbedarf in künftigen Jahren vorbeugen. Die einzelnen Maßnahmen werden je nach Dringlichkeit unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Zustanderfassung und Bewertung, der Verkehrsbedeutung und der Verkehrssicherheit von der Verwaltung in das Erhaltungsprogramm eingestellt. Die Erneuerungsmaßnahmen beschränken sich hierbei nicht nur auf die Wiederherstellung der vorhandenen Straße im ursprünglichen Zustand, sondern berücksichtigen die aktuellen Ansprüche an die Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit sowie den momentanen Stand der Technik. So sind z. B. Oberbauverstärkungen notwendig, um der starken Verkehrszunahme gerade des LKW-Verkehrs Rechnung zu tragen, oder auch Querschnittsverbreiterungen der Fahrbahn bis hin zu Ergänzungen um Radwege und Seitenstreifen. Nicht zuletzt können solche Erhaltungsmaßnahmen auch eine Verbesserung der Umweltbedingungen mit sich bringen, wie die ordnungsgemäße Fassung und schadlose Ableitung des Niederschlagswassers (z.B. in Wassergewinnungsgebieten).

 

Folgende drei Erneuerungsmaßnahmen sind neben den zwei großen aktuellen Neubaumaßnahmen für 2015 eingeplant:

 

 

Ø  K 5 Korschenbroich Schloss Myllendonk: Erneuerung der Pumpstation

Ø  K 9 Meerbusch Langst-Kierst – Nierst: Verbreiterung des Fahrbahnquerschnittes

Ø  K 36 Dormagen Ortsdurchfahrt (OD) Hackenbroich: Erneuerung der Asphaltdeckschicht