Betreff
Entwicklung der Martinusschule in Kaarst
Vorlage
40/0672/XVI/2015
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Mit der Zielsetzung, Inklusion im schulischen Bereich umzusetzen, werden vor allem Schülerinnen und Schüler mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen zunehmend in allgemeinen Schulen unterrichtet. Dies hat zur Folge, dass die Schülerzahlen an den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken sind.

 

Vor diesem Hintergrund wurde zum Schuljahr 2013/2014 die Raphaelschule in Meerbusch geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schule erhielten die Möglichkeit, ihre Schullaufbahn an der Martinusschule in Kaarst fortzusetzen. Der Rhein-Kreis Neuss übernahm vom Schulverband Kaarst-Korschenbroich die Trägerschaft dieser Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Ziel des Rhein-Kreises Neuss ist es, den Eltern der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf auch künftig ein Wahlrecht hinsichtlich des Förderortes zu ermöglichen und den Fortbestand eines bedarfsgerechten Förderschulangebotes für die Förderschwerpunkte Geistige Entwicklung, Emotionale und soziale Entwicklung, Sprache und Lernen im Rhein-Kreis Neuss zu gewährleisten.

 

Vor diesem Hintergrund wurde mit der Übernahme der Schulträgerschaft die Martinusschule um den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung erweitert. Bei der Beratung im Kreistag über diese Erweiterung am 25.03.2014 bat Frau Kreistagsabgeordnete Servos darum, nach einem Jahr einen Bericht zur Martinusschule vorzulegen.

 

Nach Umsetzung der schulorganisatorischen Maßnahmen im Schuljahr 2013/2014 (Schulträgerwechsel, Schließung der Raphaelschule, Erweiterung der Martinusschule um den Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung) ist die Schülerzahl der Martinusschule von 88 auf 113 gestiegen. 36 Schülerinnen und Schüler der Raphaelschule wechselten zur Martinusschule (6 aus der Primarstufe, 30 aus der Sekundarstufe I). Die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe aus Meerbusch wurden größtenteils inklusiv beschult. Die Organisation des Schülerspezialverkehrs hat sich bewährt.

 

Im Schuljahr 2014/2015 waren zum Stichtag 15.10.2014 110 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Auch für das kommende Schuljahr werden 110 Schülerinnen und Schüler prognostiziert.

 

Damit würde die nach der Mindestgrößenverordnung des Landes für Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen vorgeschriebene Mindestschülerzahl von 144 unterschritten. Die Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf zur Fortführung der Martinusschule trotz Unterschreitung der Mindestschülerzahl gilt bis zum Ablauf des Schuljahres 2014/2015.

 

Vor dem Hintergrund der in Neuss zum Schuljahr 2015/2016 beschlossenen Zusammenlegung der Herbert-Karrenberg-Schule und der Schule am Wildpark am Standort der Herbert-Karrenberg-Schule hat der Rhein-Kreis Neuss mit der Stadt Neuss vereinbart, dass Schülerinnen und Schüler dieser beiden Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen auch an die Martinusschule in Kaarst (oder an die Schule am Chorbusch in Dormagen) wechseln können, wenn die Eltern dies wünschen und die Aufnahmekapazitäten der beiden Schulen des Kreises dies zulassen.

 

Um die Raumsituation an der Martinusschule zu optimieren, hat der Rhein-Kreis Neuss bereits im laufenden Schuljahr durch Umbaumaßnahmen Differenzierungsräume geschaffen. Weitere Raumreserven würden sich durch die Doppelnutzung von Räumen für den Unterricht und für das offene Ganztagsangebot ergeben. Darüber hinaus könnte in einigen Klassen die Schülerzahl erhöht werden.