Betreff
Schulsportanlage Knechtsteden
Vorlage
52/0795/XVI/2015
Art
Mitteilung

Sachverhalt:

Der vorhandene Ascheplatz in Knechtsteden stammte aus dem Jahre 1953 und befand sich in einem desolaten Zustand. Seine Umlaufbahn betrug 330 m statt der vorgegebenen 400 m. Die Anlage war auf Basis der alten Anforderungen gebaut worden und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen in Sachen Normierung und Sicherheitsanforderungen. Zusätzlicher Änderungsbedarf ergab sich durch die Ernennung des Norbert Gymnasiums zur NRW-Sportschule.

Nach Erteilung der Baugenehmigung am 27.02.2015 wurde mit der Baumaßnahme begonnen. Zwischenzeitlich wurde eine Wettkampfbahn Typ C mit einem innen liegenden Kunstrasenplatz errichtet. Der Platz wurde mit einem multifunktionalen Belag ausgestattet, so dass u. a. eine Fußball- und Hockeynutzung möglich ist. Des Weiteren wurden je zwei Hoch- und Weitsprunganlagen errichtet sowie ein Handball- und ein Basketballfeld.

Mit der naturschutzrechtlichen Ersatzmaßnahme (Errichtung einer Streuobstwiese) wurde die Biologische Station Knechtsteden beauftragt. Nach Ende der Vegetationsperiode (ab 01.10.) werden die notwendigen Anpflanzungen vorgenommen.

 

Ende 2013 lagen die Bruttokosten der ersten (überschlägigen) Kostenschätzung bei 900.000,- €. Hinzu kamen noch das Architektenhonorar sowie die Baugrund- und sonstigen Kosten, so dass man damals bereits von knapp 1,2 Mio € Gesamtkosten ausging.

Im Frühjahr 2014 gab es Überlegungen, den neuen Sportplatz außerhalb des bisherigen Bereichs zu errichten. Letztlich hat man sich aber auf eine Neuanlage am bisherigen Standort geeinigt. In einer nunmehr detailierteren Kostenberechnung wurden die Baukosten im Oktober 2014 mit 1,4 Mio € veranschlagt. Dies wurde auch so im Sportausschuss am 09.09.2014 dargestellt.

Die Baukosten der Sportanlage liegen Stand 13.08.2015 jedoch bei 1.800.323,99 €.

Die Mehrkosten sind – wie berichtet – insbesondere durch die deutlich erhöhten Entsorgungskosten der belasteten Schlacke der Altanlage entstanden.

Die Entsorgung des Tennenbelages wie der darunter liegenden Schlacke war von Beginn an vorgesehen. Für die Deponierung war zunächst eine preisgünstige Entsorgung in einem Restloch im Altbereich der Deponie vorgesehen. Auf Grund des festgestellten hohen Antimonwertes in der zweiten Bodenuntersuchung und einer geänderten Zustimmungspraxis der Bezirksregierung als Obere Abfallbehörde wurde diese jedoch nicht erteilt. Deshalb konnte die Schlacke nicht im geplanten Restloch verfüllt werden, sondern die Ablagerung musste im teureren aktiven Deponieabschnitt (netto 40,00 €/t zzgl. Transport) erfolgen. Bereits durch diesen Umstand haben sich die Deponiekosten mehr als verdoppelt.

Darüber hinaus stellte sich während des Abtransports heraus, dass die Altschlacke in einer unterschiedlichen Schichtstärke vorhanden war und sich dadurch die Gesamtmenge der zu entsorgenden Altschlacke deutlich erhöhte. Des Weiteren gab es auf Grund erhöhter Verdichtung ein höheres Volumengewicht je zu entsorgendem Kubikmeter.

Die angedachte preisgünstige Entsorgungsmöglichkeit war in Absprache mit den beteiligten Fachleuten und dem Deponiebetreiber auf der Grundlage der vorliegenden Untersuchungs-ergebnisse ermittelt worden. Das Auffinden weiterer Schwermetalle und die Änderung der Zustimmungspraxis war im Vorfeld nicht absehbar.

Die Entsorgungskosten betreffen das sogenannte Baugrundrisiko und waren somit als Teil der Kostengruppe 200 (Herrichten und Erschließen) grundsätzlich nicht förderfähig. Die Mehrkosten erhöhen somit den kommunalen Eigenanteil.

 

Die übrigen nicht vorhersehbaren Mehrkosten entstanden u. a. durch:

- die Umplanung des Standortes (Planungs- und Gutachterkosten)

- Ertüchtigung der vorhandenen Zu- und Abwasseranschlüsse

- Stromversorgung der Beregnungsanlage

Laut Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung Düsseldorf fördert das Land NRW die Baumaßnahme mit 1.003.223,- €. Somit verbleibt ein kommunaler Eigenanteil in Höhe von 797.100,99 €.

Die Stadt Dormagen hat sich mit Schreiben vom 25.04.2013 gegenüber dem Trägerverein und dem Rhein-Kreis Neuss grundsätzlich bereit erklärt, ein Drittel der Investitionskosten für den Neubau der Schulsportanlage zu übernehmen. Hintergrund ist, dass ca. ein Drittel der Schüler in Knechtsteden aus Dormagen kommen. Zum damaligen Zeitpunkt ging man von Baukosten in Höhe von ca. 1 Mio € aus; ein Landeszuschuss war nicht vorgesehen. Der Rhein-Kreis Neuss ist derzeit mit der Stadt Dormagen im Gespräch über die konkrete Höhe der städtischen Beteiligung.

 

Der Förderverein des Norbert Gymnasiums hat die Kosten für eine befestigte Fläche für Pausensport, zwei zusätzliche Garagen und Arbeitskosten für die Verteilung von Oberbodenmaterial in Höhe von 78.366,51 € übernommen. Diese Gelder sind aber bereits aus der Gesamtsumme herausgerechnet.

 

Die Schulsportanlage Knechtsteden wird am 21. September 2015 um 12:30 Uhr im Beisein von Ministerin Ute Schäfer feierlich eröffnet.