Betreff
Der Niedergermanische Limes auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe
Vorlage
40/1087/XVI/2016
Art
Mitteilung

 


Sachverhalt:

Das Welterbe-Projekt des Niedergermanischen Limes wurde im Januar 2015 auf die bundesdeutsche Tentativliste der künftigen Welterbestätten gesetzt. Am 16. April 2015 wurde in Bonn eine Kooperationsvereinbarung zwischen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und den Provinzen des Königsreichs der Niederlande Gelderland, Utrecht und Südholland unterzeichnet. Damit ist ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit der Länder in diesem Projekt vollzogen worden.

 

Für das Land Nordrhein-Westfalen und die am Limes liegenden Kommunen und Kreise besteht damit die Chance, Partner einer Welterbestätte zu werden, die bereits den Hadrians-Wall in England, den Antonines-Wall in Schottland und den Obergermanisch-Raetischen Limes in Österreich, der Schweiz, Bayern und Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz umfasst.

 

Die UNESCO-Welterbestätten sind für das kulturelle, aber auch touristische Profil des Landes von enormer Bedeutung. Der Rheinlimes ist als künftiger Teil der internationalen UNESCO-Welterbestätten „Grenzen des Römischen Imperiums“ prädestiniert für diese Rolle.

 

Eine erste offizielle Unterrichtung aller betroffenen rheinischen Anrainerkommunen und Kreise hat am 3. September 2015 beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen stattgefunden. Dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege wurde die umfangreiche Ausarbeitung des Antrages und die Koordinierung der Maßnahmen übertragen.

 

Im nun beginnenden Prozess der Antragstellung wird das Land die Gemeinden und Kreise in wesentliche Fragen, etwa die Interaktion zwischen Beschreibung und Abgrenzung des Gebietes sowie den Abgleich dieser fachlichen Aspekte mit den kommunalen Planungs- und Entwicklungszielen miteinbeziehen.

 

Dies erfordert einen intensiven Abstimmungsbedarf bei der Festlegung der Kern- und Pufferzonen mit den Zielen der kommunalen Entwicklung sowie den Zielen der Stadtentwicklung, um Konfliktpotenzial zu mindern und gegenüber der UNESCO einen plausiblen Antrag zu formulieren, der dem späteren Monitoring standhält. Dazu werden intensive Einzelgespräche mit den Kommunen geführt werden, um Anforderungen der aktuellen und künftigen Planungen berücksichtigen zu können.

 

In den Museen gibt es bereits eine Reihe von Initiativen, die sich mit dem Limes als Gesamtphänomen, aber auch einzelnen Denkmälern und Flussabschnitten beschäftigen. Diese Initiativen sollen im Projekt gebündelt und aufeinander abgestimmt werden. Eine gute Möglichkeit der Kooperation bietet ferner der Verein Deutsche Limesstraße, in dem Anrainerkommunen und Kreise des Obergermanisch-Raetischen Limes organisiert sind. Dieser übernimmt dort Aufgaben des überregionalen Marketings.

 

Eine räumliche Darstellung des Niedergemanischen Limes sowie die Agenda 2015 – 2020, welche das weitere Vorgehen umfasst, sind als Anlagen beigefügt.