Betreff
Sachstandsbericht Grundwasser
Vorlage
68/1370/XVI/2016
Art
Bericht

Sachverhalt:

Zuletzt wurde in der 6. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 29.02.2016 berichtet. Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:

 

 

 

Nordkanal

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW hat den Rhein-Kreis Neuss und die anderen Beteiligten mit Schreiben vom 29.04.2016 (Anlage) zu einem Informations- und Abstimmungsgespräch eingeladen. Die Verwaltung wird in der Sitzung berichten.

Landrat Petrauschke beabsichtigt die Grundwasserkommission des Kreistages zeitnah einzuberufen, wenn dem Rhein-Kreis Neuss die Ergebnisse des Gutachtens vorliegen.

 

 

Düsensauginfiltration

Die Fa. Hölscher Wasserbau GmbH wertet derzeit die gewonnenen Versuchsdaten aus und fertigt einen Zwischenbericht. Anschließend erstellt die Erftverband aquatec GmbH den Auswertebericht. Weitergehende Informationen erfolgen voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Ausschusses.

 

 

Kappung der Grundwasserspitzen in Korschenbroich

Nach 59 Fördertagen wurden in Korschenbroich-Herrenshoff der Brunnen 41 und der Ponton auf dem Baggersee Myllendonk am 02.04.2016 wieder Außerbetrieb genommen. Das geförderte Seewasser wurde in den Zollhausgraben geleitet, der in die Niers abschlägt. Das gehobene Grundwasser am Brunnen 41 wurde in den Herzbroicher Graben abgeleitet.

 

Einzelheiten und Hintergründe zu den durchgeführten und laufenden Kappungsmaßnahmen sowie der Download des jährlichen Auswerteberichtes des Erftverbandes stehen im Internet zur Verfügung (www.grundwasser-korschenbroich.de/daten/monitoring/ )

 

Kappung der Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr

Am 10. Mai 2016 haben Vertreter der Stadt Dormagen und des Erftverbandes vor Ort eine Vorauswahl für drei Brunnenstandorte im öffentlichen Verkehrsraum getroffen. Nun wird die technische Eignung der ebenfalls im öffentlichen Raum liegenden Trassenführung geprüft. Die Installation der Anlagen erfolgt erst im Bedarfsfall.

 

Die Investitions- und Betriebskosten für 10 Jahre sind durch privatrechtliche Verträge zwischen der Stadt Dormagen und einigen Bürgerinnen und Bürgern gesichert. Das Geld wird von der Stadt treuhänderisch verwaltet.

 

Der Entwurf einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen dem Erftverband und der Stadt Dormagen für die zukünftige Kappung von Grundwasserspitzen wurde bereits vorbereitet, zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht unterzeichnet. Dies geschieht erst nach bzw. kurz vor Erreichen der kritischen Grundwasserstandshöhe an der Messstelle 919611. Die Vereinbarung wird zu gegebener Zeit um die Beitragshöhe und die Zuschusszahlungen ergänzt, aktualisiert sowie ggf. modifiziert und unterschrieben werden.

 

 

Überarbeitung „Höchste zu erwartende Grundwasserstände im Raum Korschenbroich“ durch den Erftverband

Die Auswertung hinsichtlich der Anzahl der vom hohen Grundwasser betroffenen Gebäude wurde vom Erftverband am 21.04.2016 im Umweltausschuss der Stadt Korschenbroich vorgestellt und weist folgende Zahlen aus: 

 

 

Stadtteile

Betroffenheiten (Ok Kellersohle)

Betroffenheiten (Ok Kellersohle) – 0,5 m

 

2008 (alt)

2015 (neu)

Differenz

2008 (alt)

2015 (neu)

Differenz

Herrenshoff

235

260

25

319

335

16

Raderbroich

105

106

1

122

122

0

Korschenbroich Mitte

71

77

6

145

214

69

Neersbroich

59

83

24

115

144

29

Engbrück, Trietbach

121

125

4

181

191

10

Pesch

375

378

3

398

399

1

Kleinenbroich

1231

1228

-3

1465

1469

4

Glehn, Schlich

221

245

24

394

400

6

Steinforth, Rubbelrath

15

14

-1

26

30

4

Steinhausen, Liedberg

231

248

17

314

322

8

Gesamt

2664

2764

100

3479

3626

147

Quelle: Erftverband

 

„Bei einigen Gebäuden wurden zwischen 2008 und 2015 die Datensätze ergänzt; hieraus resultieren ggf. auch neue Betroffenheiten! Durch ein neues Interpolationsverfahren kann es zu leiten Veränderungen in der Betroffenheit kommen“ (Quelle: Erftverband).

 

Die Grundwassergleichen wurden in fachlicher Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Niersverband überarbeitet. Folgende Gründe sprachen für eine Aktualisierung:



 

  • Berücksichtigung neuer historischer Daten von Grundwassermessstellen;

 

  • Im Bereich der Niers traten 2011 höhere Gw-Stände als erwartet auf;

 

  • Berücksichtigung des neuen Hochwasserrückhaltebeckens Geneicken an der Niers;

 

  • Es wurde von natürlichen, witterungsbedingten Höchstständen des Grundwassers
    ohne öffentliche, industrielle oder private Gw-Förderungen und ohne Bergbaueinfluss
    ausgegangen.

 

 

Die Stadt Korschenbroich muss noch über eine Information der Betroffenen entscheiden.

 

Der Erftverband wird zu dem Thema in der nächsten Sitzung der Grundwasserkommission des Kreistages vortragen.