Betreff
Sachstandsbericht Grundwasser
Vorlage
68/1732/XVI/2016
Art
Bericht

Sachverhalt:

Zuletzt wurde in der 7. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 07.06.2016 berichtet. Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:

 

 

Nordkanal

Beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MKULNV) wurde am 05.10.2016 der Entwurf der Projektergebnisse vorgestellt. Es wird bestätigt, dass das wasserrechtlich geforderte Bewirtschaftungsziel „ gutes ökologisches Potenzial“ derzeit für den Nordkanal nicht erreicht wird. Das Planungsbüro hat Maßnahmen aufgezeigt, mit denen das Fließverhalten des Nordkanals verbessert und Sediment im Nordkanal verringert werden kann. Das Ergebnisprotokoll ist als (Anlage) beigefügt.

 

Düsensauginfiltration

Die Hölscher Wasserbau GmbH (Hölscher) hat nach eigenen Angaben zwischenzeitlich die Kalibrierung und Modellierung der Pumpversuchsdaten abgeschlossen und beschäftigt sich derzeit mit der Kostenschätzung. Hölscher hat auf wiederholte Nachfrage des Kreises mitgeteilt, dass die Fertigstellung des Zwischenberichts nunmehr bis Februar 2017 erfolgen soll. Dieser bildet die Grundlage für den Auswertebericht der Erftverband aquatec GmbH und des Abschlussberichtes des Kreises. Weitergehende Informationen erfolgen voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Ausschusses.

 

Kappung der Grundwasserspitzen in Korschenbroich

·         Nach 39 Fördertagen wurden in Korschenbroich-Herrenshoff der Brunnen 41 und der Ponton auf dem Baggersee Myllendonk am 11.06.2016 wieder außer Betrieb genommen. Das geförderte Seewasser wurde in den Zollhausgraben geleitet, der in die Niers abschlägt. Das gehobene Grundwasser am Brunnen 41 wurde in den Herzbroicher Graben abgeleitet.

 

·         Am 04.06.2016 wurden seit Beginn der Kappungsmaßnahmen in Kleinenbroich-Süd erstmals die Brunnen 46 und 47 für 8 Tage in Betrieb genommen. Das geförderte Grundwasser wurde in den Jüchener Bach abgeleitet.

 

Seitdem die Kappungsmaßnahmen für Grundwasserspitzen im Raum Korschenbroich 2016 in Betrieb gingen herrschte eine längere Phase der unterdurchschnittlichen Grundwasserneubildung.

Der Grundwasseranstieg im Bereich der Brunnen 46 und 47 liegt im natürlichen Grundwasserschwankungsbereich und ist im Vergleich der letzten fünf Jahre auf überdurchschnittliche Niederschlagsmengen zurückzuführen.

 

Einzelheiten und Hintergründe zu den durchgeführten und laufenden Kappungsmaßnahmen des Erftverbandes stehen im Internet zur Verfügung (www.grundwasser-korschenbroich.de)

 

·         Nach fünf von 10 Vertragsjahren für die Kappung der Grundwasserspitzen im Raum Korschenbroich zog der Erftverband am 27.09.2016 bei einer Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt Korschenbroich vor über 300 Teilnehmer/-innen Bilanz. (Download der Folien des Vortrages unter www.korschenbroich.de/downloads/pdf/publikationen/folien_infoveranstaltung_korschenbroich_20160927_klein.pdf)

 

Hintergrundinformationen des Erftverbandes:

„Im April 2011 schlossen Erftverband und Stadt Korschenbroich eine Vereinbarung zur Kappung von Grundwasserspitzen. Nachdem Verbandsrat und Delegiertenversammlung des Erftverbandes der Übernahme der neuen Verbandsaufgabe zugestimmt hatten, gingen die Kappungsbrunnen am 1. Dezember 2011 in Betrieb.

 

Die wasserrechtliche Erlaubnis zum Betrieb der Brunnen gestattet eine Förderung von maximal 5,9 Millionen Kubikmeter Grundwasser pro Jahr. Ein dauerhaftes Abpumpen von Grundwasser ist aufgrund der negativen Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt nicht möglich.

 

Die Betriebskosten werden zu 80 Prozent von den betroffenen Bürgern und zu 20 Prozent von der Stadt übernommen und betragen jährlich für alle Anlagen rund 140.000 Euro. Der Neu- und Umbau der Brunnen kostete rund 630.000 Euro, die zu 70 Prozent von den betroffenen Bürgern, zu 20 Prozent von der Stadt und zu 10 Prozent vom Rhein-Kreis Neuss getragen wurden.“

 

 

Kappung der Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr

Der Erftverband informierte am 16.08.2016 über die Festlegung der drei Brunnenstandorte, über die im späteren Bedarfsfall Grundwasser gehoben werden soll.

 

Neben den aktuellen Grundwassermessstellen am Spielplatz Gohr und an der B 477, deren Wasserstandsmessungen auf der Internetseite der Stadt Dormagen eingesehen werden können (www.dormagen.de), wird der Erftverband noch in diesem Jahr im Rahmen seines Messstellenausbaus vier zusätzliche Messstellen im Norden an der Ecke Karl-Küffler-Straße/Gohrer Graben und im Süden in Höhe des Fliederwegs niederbringen. Die neuen Messstellen werden nicht nur den Grundwasserstand erfassen, sondern dienen auch der Qualitätsüberwachung des Grundwassers.