Beschlussempfehlung:
Der Schulausschuss
beauftragt die Verwaltung, Gespräche mit den Städten und Gemeinden zur
Einrichtung eines Regionalen Bildungsnetzwerkes zu führen.
Sachverhalt:
1.
Allgemeines
Bereits im Jahr
2009 beschäftigte sich der Schulausschuss auf Antrag der CDU-Kreistagsfraktion
in seiner 17. Sitzung mit der Einrichtung eines Regionalen Bildungsnetzwerkes
im Rhein-Kreis Neuss. Damals hatten 25 der 54 Kreise und kreisfreien Städte im
Land Nordrhein-Westfalen Kooperationsverträge für die Einrichtung Regionaler
Bildungswerke abgeschlossen. Nachdem sich der Schulausschuss in verschiedenen
Sitzungen mit dem Thema befasst hatte, wurde die Absicht des Kreises, ein
Regionales Bildungsnetzwerk zu errichten, auch in der Bürgermeisterkonferenz
diskutiert.
Letztlich hat der Rhein-Kreis Neuss zunächst davon abgesehen, ein Regionales
Bildungsnetzwerk für den Rhein-Kreis Neuss zu initiieren.
Zwischenzeitlich
hat das Land Nordrhein-Westfalen mit 50 von 53 Kreisen und kreisfreien Städten
Kooperationsvereinbarungen zur Einrichtung Regionaler Bildungsnetzwerke
getroffen.
Ziel der
Vereinbarungen ist es, alle kommunalen, schulaufsichtlichen und
gesellschaftlichen Kräfte vor Ort zur Unterstützung von Schulen zu bündeln.
Durch Regionale Bildungsnetzwerke soll die Idee eines ganzheitlichen
Bildungsverständnisses über alle Altersgrenzen hinweg, welches schulisches und
außerschulisches Lernen in den Mittelpunkt stellt, gefördert werden. Eine
systematische Kooperation der Bildungs-, Erziehungs- und Beratungssysteme im
Sozialraum in der Bildungsregion soll eine bestmögliche Förderung von Kindern
und Jugendlichen garantieren. Regionale Bildungsnetzwerke ermöglichen eine
wirksame und effiziente Form der Kommunikation und Kooperation zwischen Schulen
und ihren Bildungspartnern vor Ort, zwischen Kommunen und Schulaufsicht. Aus 35
Bildungsregionen liegen bereits Evaluationsberichte vor, die in einer Expertise
von Professor Rolff „Auswertung der Evaluation und Empfehlung zur
Weiterentwicklung der Regionalen Bildungsnetzwerke in Nordrhein-Westfalen“
zusammengefasst wurden.
Die
Bezirksregierung Düsseldorf hat nach der Veröffentlichung die Verwaltung erneut
gebeten zu prüfen, ob nicht auch für den Rhein-Kreis Neuss ein Bildungsnetzwerk
eingerichtet werden kann.
Aufgrund des
Evaluationsberichts hat sich herausgestellt, dass auch schlank aufgestellte
Bildungsnetzwerke leistungsfähig sind.
2. Organisation
Die Organisation soll klassisch gegliedert sein,
mit der Bildungskonferenz, in der die Bildungsakteure des Kreises vertreten
sind, dem Lenkungskreis und dem Bildungsbüro. Dem Bildungsbüro soll eine Mindeststruktur
gegeben werden, mit einer halben Stelle für die Geschäftsführung und einer
halben Stelle aus der Verwaltung des Rhein-Kreises Neuss. Eine zusätzliche
pädagogische Stelle würde dann über das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung
gestellt.
Zur Umsetzung der Aufgaben des Bildungsbüros müssten weiterhin
Facharbeitskreise gebildet werden, die jeweils die Schwerpunktthemen des
Bildungsnetzwerkes abdecken.
Der Lenkungskreis sollte aus 8 Personen und dem Schuldezernenten des
Rhein-Kreises Neuss bestehen. Dabei sollten im Lenkungskreis die pädagogische
Leitung des Bildungsnetzwerks, Schulleiter, Vertreter der Kommunen, Vertreter
der Lehrerschaft und Vertreter der Schulaufsicht Mitglied sein.
In der
Bildungskonferenz sollten die Bildungsakteure aus den Kommunen, Schulträger,
Schulaufsicht, Schulen, Jugendämter, Beratungsstellen,
Weiterbildungseinrichtungen, Wirtschaft und Hochschulen vertreten sein.
3. Inhaltliche Ausrichtung
Zur inhaltlichen
Ausrichtung sollten folgende Schwerpunktthemen für den Rhein-Kreis Neuss
festgelegt werden:
1.
Gemeinsame
Schulentwicklungsplanung der Städte und Gemeinden und des Kreises unter
Berücksichtigung von Inklusion und Integration.
2.
Der
Übergang Schule-Beruf, unter besonderer Berücksichtigung der dualen Ausbildung
und der Jugendlichen ohne Schulabschluss.
3.
Begabten-
und individuelle Förderung.
Hierzu sollten
Facharbeitskreise eingerichtet werden, die sich mit den oben genannten Themen
beschäftigen.