Vorlage
53/2970/XVI/2018
Art
Mitteilung

„Qualitätskriterien in der U3-Betreuung“ - Fachliche Empfehlungen & Modulbaukästen zur Konzeptionsarbeit

Der U3-Ausbau im Kreisjugendamtsbezirk des Rhein-Kreises Neuss ist insbesondere seit dem Inkrafttreten des Kinderförderungsgesetzes (KiFög) im Jahre 2008 enorm vorangetrieben worden. Die Stadt Korschenbroich und die Gemeinden Jüchen und Rommerskirchen haben in Kooperation mit dem Kreisjugendamt alles daran gesetzt, dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab dem 01.08.2013 gerecht zu werden. Insgesamt stehen 712 U3-Betreuungsplätze zur Verfügung. Der U3-Ausbau ist damit noch nicht abgeschlossen, denn immer mehr Eltern fordern einen U3-Betreuungsplatz für ihr Kind, damit sie ihr berufliches Engagement und die Erziehung der Kinder besser miteinander vereinbaren können. Der Rhein-Kreis Neuss wird sich auch weiterhin dafür engagieren.

Das Kinderförderungsgesetz und damit verbunden der U3-Ausbau haben allerdings in den Kindertageseinrichtungen zu maßgeblichen Veränderungen im Raumangebot, in der Raumgestaltung wie auch in der pädagogischen und pflegerischen Arbeit mit den Kindern geführt.

Neben der Schaffung von Betreuungsplätzen stand und steht die Qualifizierung von Kindertagespflegepersonen und Erzieher/ -innen im Fokus der Aktivitäten des Kreisgesundheitsamtes und des Kreisjugendamtes. Neben einer Vielzahl von Fortbildungsangeboten, unterstützt der Rhein-Kreis Neuss mit Gesundheitsförderungsprogrammen wie „aufgeweckt“ und „fitnetz“ bereits seit vielen Jahren pädagogische Fachkräfte.

Auf Initiative des Kreisgesundheitsamtes und des Kreisjugendamtes hat sich 2016 eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Kindertageseinrichtungen mit praxisnahen Informationen und Anregungen zur Alltagsarbeit mit den unter 3-jährigen Kindern zu unterstützen. Dieser Arbeitsgruppe haben sich außerdem zwei KiTa-Leitungen sowie ein Träger angeschlossen. Auch die fitnetz-Einrichtungen haben ihre Fachexpertise im Rahmen einer Fortbildung eingebracht. Mit dem Ziel wissenschaftlich abgesicherte Grundlagen zu schaffen, ist es anschließend gelungen, eine Kooperation mit der Hochschule Niederrhein aufzubauen.

In dem nunmehr fertig gestellten Handbuch wird ein kurzer Abriss über die gesellschaftlichen, rechtlichen und fachwissenschaftlichen Grundlagen der U3-Betreuung gegeben. Darüber hinaus werden Themen, die den Alltag in den Kindertageseinrichtungen nachhaltig bestimmen, bearbeitet. Um die Kindertageseinrichtungen praxisnah bei ihrer Konzeptionsarbeit zu unterstützen, wurde ein Modulbaukasten erstellt, der mit Reflexionsbögen und Literaturhinweisen die MitarbeiterInnen der Kindertageseinrichtungen anregen soll, Themen für sich selbst und im Team kritisch zu bearbeiten und Veränderungsprozesse anzuregen.

Themenschwerpunkte sind unter anderem Empfehlungen und Modulbaukästen

  • zur Konzeptionsarbeit in der Kindertageseinrichtung
  • zur Organisation und zum Management mit dem Schwerpunkt Teamarbeit
  • zur Inklusion, Interkulturalität, Partizipation und Sprachförderung
  • sowie zur Erziehungspartnerschaft zwischen Erzieher/-in und Eltern.

 

Das Handbuch soll eine Informations-, Arbeits- und Orientierungshilfe für das Personal in den Kindertageseinrichtungen, die Träger, die Fachberatung bzw. Mitarbeiter des Jugendamtes sowie für Politik und Verwaltung sein. Es wurde am 13. November 2018 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im Kreishaus Grevenbroich vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen rund 90 Personen aus Kindertageseinrichtungen, Fachberatungsstellen und Verwaltung teil.