Betreff
Anfrage der Fraktionen von CDU und FDP "Wasserstoff-Technologie und -Mobilität im Rhein-Kreis Neuss"
Vorlage
61/3178/XVI/2019
Art
Tischvorlage

Sachverhalt:

Mit Datum vom 14. Februar 2018 haben die Kreistagsfraktionen von CDU und FDP die als Anlage beigefügte Anfrage zum Thema „Wasserstoff-Technologie und -Mobilität im Rhein-Kreis Neuss“ gestellt.

 

Zur Frage, welche Aktivitäten und Projekte es im Bereich Wasserstoff-Mobilität im Rhein-Kreis Neuss gibt und wie mögliche weitere Planungen und Entwicklungen in diesem Bereich aussehen, nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:

 

Der Rhein-Kreis Neuss hat sich gemeinsam mit den Städten Düsseldorf und Wuppertal erfolgreich als „Modellkommune/-region Wasserstoff-Mobilität NRW“ beworben. Neben der Region Köln (mit Brühl, Hürth, Wesseling, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis) sowie dem Kreis Steinfurt erhält die Region Düsseldorf/Wuppertal/Rhein-Kreis Neuss ein Drittel des Gesamtförderbetrages von 1,1 Mio. Euro für die Entwicklung eines Feinkonzeptes zur Entwicklung einer Modellregion Wasserstoff-Mobilität.

 

Ziel der geplanten Modellregion ist es, ein Konzept zu entwickeln, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, d. h. Erzeugung, Speicherung, Transport, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff mit dem Schwerpunktthema Verkehr. Im Fokus steht dabei die räumliche Nähe von Erzeugung und Verbrauch des Wasserstoffs. Es soll ein integrierter Ansatz verfolgt werden, der die Sektoren Fernwärme, Strom, Abfallentsorgung, Mobilität, Logistik und Industrie miteinander koppelt und Synergien aufzeigt. Im Zuge des Grobkonzeptes gilt Wasserstoff als Energieträger sowohl für Personen- als auch Güterverkehr. Entwickelt wird ein verkehrsträgerübergreifendes Konzept, das eine Grundlage für eine vielfältige, zukunftsfähige Umsetzung bildet, die auf andere Kommunen bzw. Regionen übertragen werden kann.

 

Neben den Städten Düsseldorf und Wuppertal und dem Rhein-Kreis Neuss gehören auch Wirtschaftsbetriebe und Firmen dem Projektkonsortium an. Die Städte Düsseldorf und Wuppertal und der Rhein-Kreis Neuss weisen bereits heute innovative Aktivitäten im Bereich der Wasserstoff-Mobilität auf, wie z. B. ein relativ dichtes Netz an Wasserstoff-Tankstellen in den Städten.

 

Der Rhein-Kreis Neuss ist bereits heute ein wichtiger Standort für die industrielle Wasserstoff-Produktion. Im CHEMPARK Dormagen werden bei der Fa. Air Liquide seit 2015 große Mengen „Grüner Wasserstoff“ produziert. Die Rhein-Ruhr-Pipeline versorgt Unternehmen in der Umgebung mit Wasserstoff.

 

Durch die Einbindung des Rhein-Kreises Neuss in die Modellregion soll ein großer Schritt hin zur überregionalen Hochleistungswasserstoff-Erzeugung getan werden, der die lokalen Erzeugungskapazitäten in den Städten erweitert. Die Einbindung des Rhein-Kreises Neuss in das Modellprojekt schafft darüber hinaus auch neue Möglichkeiten für die vom Strukturwandel betroffenen Bereiche der Region.

 

Im Zuge der Entwicklung des Feinkonzeptes werden auch bereits lfd. Aktivitäten und Projekte im Bereich Wasserstoff-Mobilität konkret ermittelt und - soweit möglich und sinnvoll - in das Konzept einbezogen. Selbst für den Fall, dass die Region Düsseldorf/Wuppertal/Rhein-Kreis Neuss nicht zur „Modellregion Wasserstoff-Mobilität NRW“ gekürt wird, legt die Entwicklung des Feinkonzeptes die Grundlage für weitere Aktivitäten im Wasserstoff-Bereich durch den Rhein-Kreis Neuss und bietet eine gute Basis für weitere potenzielle Förderanträge in den in Frage kommenden Programmen von Bund und Land, wie z. B. progres.nrw-Emissionsarme Mobilität, Trans-European Networks oder einzelne Calls des Landesprogramms Wasserstoff.