Sachverhalt:
Zuletzt
wurde in der 16. Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 01.07.2019
berichtet. Danach hat sich der Sachstand wie folgt entwickelt:
Monitoring Jahresbericht 2018
Wie in der
15. Sitzung unter dem Punkt „Entscheidungsgruppe“ angekündigt und in den
einzelnen Fachgebieten detailliert ausgeführt, wurde der neue Monitoringbericht
für das Wasserwirtschaftsjahr 2018 veröffentlicht und steht auf der
Internetseite der Bezirksregierung Köln als Download zur Verfügung.
https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/gremien/braunkohlenausschuss/monitoring/2018.pdf
Im Ergebnis
ist festzuhalten, dass alle Ziele des Braunkohleplans eingehalten wurden.
Innerhalb
des Rhein-Kreises Neuss ist der sümpfungsbedingte Einfluss auf vorhandene
Feuchtgebiete relativ konstant. Daher müssen die Einleitungsmaßnahmen ins
Gewässersystem an der Norf, in den Schwarzen Graben, den Gohrer Graben, sowie
im Nievenheimer Bruch weiter fortgesetzt werden. Gleiches gilt für den
Knechtstedener Graben.
Im
Wasserwirtschaftsjahr 2018 wurden von den genehmigten 155 Mio. m³ Wasser, 116
Mio m³ gefördert. Davon nutzten die Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath 22 Mio.
m³. Als Ersatzwasser oder für betriebliche Zwecke wurden 12 Mio. m³
bereitgestellt bzw. in die Erft geleitet. Als Ökowasser wurden 80 Mio. m³
verwendet. Die verbleibende Differenz zu 116 Mio. m³ Gesamtfördermenge ist
Leitungsverlusten oder Messungenauigkeiten geschuldet.
Wie im
Vorjahr ist auch jetzt etwas weniger Sümpfungswasser gefördert worden. Der
Ökowasserbedarf ist gestiegen und wird bis zum Jahr 2030 weiter zunehmen. Nach
dieser Zeit wird das Defizit an Ersatz-, Ausgleichs- und Ökowasser durch
Rheinwasser ausgeglichen werden müssen.
Durch die
Entwässerung des Bodens kommt es zu Bodenbewegungen, deren Prognose für das
Jahr 2020 aktuell in einem separaten Projekt des Umweltministeriums erstellt
wird. Für den Bereich Jüchen zeigen die amtlichen Leitnivellements, seit Beginn
der Sümpfung Mitte der 1950er/ Anfang der 1960er Jahre im Raum Jüchen,
Bodensenkungen von ca. 30 cm gegenüber dem Jahr 2001 auf. Nach Beendigung des
Tagebaus und Grundwasserwieder-anstieg erfolgen im Bereich der Venloer Scholle,
Bodenhebungen in der Größenordnung von 50 % der Senkungen.
Bericht "Flurabstandsprognose im Rheinischen Revier"
Am 10.10.2019 tagte die
beratende Facharbeitsgruppe „Flurabstandsprognose“ und am 19.11.2019 traf sich
die übergeordnete Beratungsgruppe. Die Ergebnisse stellte das LA-NUV Ende
November 2019 zusätzlich zu diesen beiden Terminen auch in der Sitzung der
Entscheidungsgruppe für das Monitoring Garzweiler II vor. (Ergebnisse ->
siehe Entscheidungsgruppe)
Bericht aus den Arbeitsgruppen
10.09.2019,
Monitoring Garzweiler II - AG Wasserversorgung
Zur Sicherung
der Wasserversorgung, stehen im Mittelpunkt der jährlich tagenden
Arbeits-gruppe die Grundwassermenge und - Güte im Untersuchungsraum. Dabei wird
jedes Jahr abwechselnd entweder über das obere oder das untere
Grundwasserstockwerk im Unter-suchungsraum berichtet.
Der
Erftverband stellte der Arbeitsgruppe den Bericht zur
Grundwasserbeschaffenheit, der tieferen Grundwasserstockwerke im Jahr 2018 vor
und berichtete ebenfalls in der Sitzung der Entscheidungsgruppe für das
Monitoring (Ergebnisse -> siehe Entscheidungsgruppe).
26.11.2019, Monitoring Garzweiler II - Entscheidungsgruppe
In ihrer
Herbstsitzung bei der Bezirksregierung Köln beleuchtet die Entscheidungsgruppe
vorrangig die Entwicklung in den einzelnen Fachgebieten (Frühwarnsystem).
Sofern erforderlich, werden Entscheidungen getroffen, um die Einhaltung der
festgelegten Ziele innerhalb der einzelnen Fachgebiete einzuhalten.
Im
kommenden Frühjahr überprüft und bewertet die Entscheidungsgruppe, ob die
Zielvor-gaben innerhalb der einzelnen Fachbereiche eingehalten wurden. Die
Ergebnisse des Monitorings eines jeden Vorjahres und die Arbeit der einzelnen
Monitoring-Arbeitsgruppen wer-den regelmäßig in einem Jahresbericht
veröffentlicht. Der aktuelle Jahresbericht für das Wasserwirtschaftsjahr 2018
steht auf der Internetseite der Bezirksregierung Köln als Download zur
Verfügung (Link -> siehe „Jahresbericht 2018“).
In der
Sitzung vom 26.11.2019 wurden insbesondere folgende Punkte in den Blick
genommen:
Die
Bezirksregierung Köln informierte darüber, dass die Rheinwassertransportleitung
im Braunkohleausschuss am 06.12.2019 behandelt und ein Aufstellungsbeschluss
erteilt werden soll. Das abgestimmte Entnahmekonzept wird im Braunkohleplan
abgebildet werden. Eine Überwachung der künftigen Rheinwasserentnahme erfolgt
ebenfalls innerhalb des Monitorings für Garzweiler II.
Das LANUV berichtete über den
Sachstand des Projektes „Flurabstandsprognose“ im Rheinischen Revier.
Schwerpunkt bildeten folgende Themen:
• Berechnung und Prognose von Bodenbewegungen mit Sensitivitätsanalyse
• Methodenvergleich für die Bodenbewegungsprognose im
Rheinischen Braunkohlenrevier
• Karte der prognostizierten Geländeoberkante 2200
Alle
Unterlagen, Protokolle, Vorträge, Karten sind bzw. werden im Internet
veröffentlicht (https://www.lanuv.nrw.de/grundwasserwiederanstieg ). Darunter sind
auch Karten der Gelän-deoberkante 2200, mit minimalen und maximalen
Höhendifferenzen zum Bezugsjahr 2200 (1955-2200).
Nächste
Schritte bilden die Veröffentlichung eines Landtagsberichtes, die Weiterführung
der Grundwassermodell-Kalibrierung, die Berechnung der Szenarien
(Bergbauszenario, Refe-renzszenario) und die Erstellung der Flurabstandskarten.
Der
Erftverband berichtete aus der Arbeitsgruppe Grundwasser. Festzuhalten ist,
dass die Auswirkungen der Sümpfungsmaßnahmen erwartungsgemäß verlaufen und das
Ziel der minimalen Sümpfung eingehalten wurde. Hinsichtlich der Situation in
den Feuchtgebieten wurden einzelne, außerhalb des Kreisgebietes befindliche
Bereiche, bewertet, deren genauere Beobachtung im letzten Frühjahr vereinbart
wurde. Zudem wurde auf die für künftige Bewertungen zu berücksichtigenden
Besonderheiten durch die Umstellung des Nordraummodells auf das neue
Reviermodell hingewiesen.
Der
Erftverband berichtete zudem aus der Arbeitsgruppe Wasserversorgung zu den
Themen Austausch der Grundwasserentnehmerdaten, Grundwasserbeschaffenheit 2018,
Entwicklung der landwirtschaftlichen Beregnung, Beeinflussung der
Grundwasserentnahmen 2018.
Nach
Auswertung aller Daten liegt keine bergbaubedingte Gefährdung der öffentlichen
Wasserversorgung vor.
Der
Erftverband beschreibt eine Zunahme der landwirtschaftlichen Beregnungsmengen.
Bezogen auf das Tätigkeitsgebiet des Erftverbandes handelt es sich mit 2 % zwar
um einen relativ niedrigen Anteil an der Gesamtfördermenge, doch wird erwartet,
dass sich die Entwicklung voraussichtlich weiter fortsetzten wird.
In diesem
Zusammenhang verweist der Erftverband u.a. auf ein Förderprogramm für Wasser-
und Bodenverbände von Land und Bund, welches landwirtschaftliche Beregnungen
unterstützt. Da die Nutzungskonflikte steigen, wurde prognostiziert, dass
Grundwasserressourcenmanagement sowie Überwachung der landwirtschaftlichen
Beregnung seitens der Behörden an Bedeutung gewinnen.
Zur
Beurteilung, ob die Wasserversorgung durch eine Veränderung des
Grund-wasser-Dargebotes mengenmäßige gefährdet ist, wird die Situation alle
sechs Jahre überprüft. Das bislang genutzte „Nordraummodell“ wird nun durch das
„neue Reviermodell“ ersetzt, welches sich in einigen Basisparametern
unterscheidet. Durch die erforderlichen Anpassungen werden die vorläufigen
Ergebnisse voraussichtlich im Frühjahr / Sommer 2020 vorliegen.