Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
In der Sitzung des Kulturausschusses am 11.10.2018 wurde das Digitalisierungskonzept für den Bereich Kultur vorgestellt. Dargestellt wurden der derzeitige Stand der Digitalisierung in den Kultureinrichtungen, die technischen Voraussetzungen und die Perspektive bis 2023. Die Mitglieder des Kulturausschusses begrüßten einstimmig eine Digitalisierung der Kulturarbeit und empfahlen, das Digitalisierungskonzept Kultur im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Kreises umzusetzen.
In der Sitzung am 18.02.2019 wurde bereits über erste Maßnahmen berichtet, diese haben sich wie folgt fortgesetzt:
Kulturzentrum
Sinsteden:
Das Kulturzentrum Sinsteden hat gemeinsam mit den Freunden
des Kulturzentrums Sinsteden e.V. einen Audioguide für die ständigen Sammlungen
des Kulturzentrums Sinsteden erstellt. Dieser Audioguide wird bei Besuchern,
die ohne Führung die Einrichtung besuchen, sehr gut angenommen. In einem
nächsten Schritt soll dieser auch für Kinder und Jugendliche erweitert werden.
Seit Anfang Januar inventarisiert Frau Broisch-Höhner als
Honorarkraft die archäologischen Sammlungen und im weiteren Verlauf die
landwirtschaftlichen Sammlungen. Schon während der Inventarisierung werden die
Sammlungen nach und nach ebenfalls über Museum-digital veröffentlicht und später
mit der Webseite des Rhein-Kreises Neuss und der der Freunde des Kulturzentrums
Sinsteden verlinkt.
Archiv im Rhein-Kreis Neuss:
Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss hat die Digitalisierung eines Großteils seiner Kartensammlung vorbereitet; konkret handelt es sich um 2.653 Stück. Das Vergabeverfahren ist mittlerweile abgeschlossen. Die Digitalisierung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2020 durch einen erfahrenen Dienstleister aus Bielefeld erfolgen. Nach Abschluss der Maßnahme werden dem Archiv digitale Abbildungen der Karten im TIFF- und im JPG-Format zur Verfügung stehen. Diese Digitalisate können dann als Nutzungsmedien verwendet und die Originale im Sinne der archivgesetzlichen Aufgabe der Bestandserhaltung geschont werden. Letzteres ist insofern von besonderer Wichtigkeit, als die Karten größtenteils im Südtrakt von Burg Friedestrom gelagert und dort auch nach dem Umzug des Archivs in den Archiverweiterungsbau verbleiben werden. Mittels der Digitalisate können potentiell schädliche Transporte vermieden werden.
Internationales Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“:
Ende der 1990-er Jahre vermachte ein Hamburger
Wissenschaftler dem Internationalen Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ eine große
Sammlung von Magnettonträgern (über 250 große Bänder) mit Mitschnitten von
Radiosendungen und Veranstaltungen aus mehr als 40 Jahren. Diese Mitschnitte
dokumentieren die Beschäftigung mit der Niederdeutschen Sprache in den Medien
wie auch im öffentlichen Leben im Norddeutschen Raum. Es hat sich
herausgestellt, dass die Sammlung in großen Teilen einzigartig ist, weil sich
selbst in den Archiven der Sendeanstalten keine Kopien mehr befinden. Mit dem
Verschwinden analoger Hardware bestand die Gefahr, dass auch im Mundartarchiv
diese Sammlung nicht mehr nutzbar sein wird. In den kommenden Monaten werden
nun die Bänder digitalisiert und auf modernen Speichermedien gesichert. Eine
Sicherung weiterer alter Tonbänder, vor allem mit Mitschnitten regionaler
Mundartveranstaltungen, wird folgen.
KreisMuseum Zons:
Der
Sammlungsbestand Vater-Dobberstein (ca. 1.000 Jugendstilfliesen, Möbelstücke
und Vasen) wurde vollständig erfasst.
Die Erfassung der
Jugendstilzinnsammlung wird mit einer Honorarkraft weiter fortgeführt.
Darüber hinaus werden für die drei Zonser
Einrichtungen eigene Websites gestaltet.
Des Weiteren hat der Rhein-Kreis Neuss für
2020 einen Förderbescheid des Landschaftsverbandes Rheinland für die
Digitalisierung und Erschließung der Bibliothek im Kulturzentrum Zons in Höhe
von 90.000 € über einen dreijährigen Förderzeitraum erhalten.