Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
In der Sitzung des Finanzausschusses am
06.03.2019 wurde von den Fraktionen von CDU und FDP beantragt, die Verwaltung
zu bitten, einen „Masterplan Kultur“ zu erarbeiten, welcher der Förderung des
kulturellen Potenzials aller im Rhein-Kreis Neuss bestehenden
Kultureinrichtungen dienen soll. Mit der Erarbeitung einer interkommunalen
Kulturentwicklungsplanung soll die Kulturlandschaft gemeinsam mit den Kommunen
und den Kulturaktiven strukturiert sowie Handlungsempfehlungen und Strategien
für die künftige Kulturarbeit erarbeitet werden, um insbesondere auch die
Kulturregion stärker nach außen sichtbar zu machen. Dieser Plan soll gemeinsam
mit den kreisangehörigen Kommunen, die unverzichtbar für die gemeinsame
Erstellung sind, erarbeitet werden. Ferner ist eine Beteiligung
institutioneller und freier Kultureinrichtungen und regionaler Akteure, wie die
Metropolregion Rheinland, der Landschaftsverband Rheinland, der Kulturraum
Niederrhein e.V., der Region Köln/Bonn e.V. und grenzüberschreitende
Kulturregionen mit angedacht. Für das Gebiet des Kreises könnten bei der
Kulturentwicklungsplanung insbesondere auch Themen wie der Limes und der
Strukturwandel in der Region mitbetrachtet werden.
Für die Einbindung einer Agentur wurden in 2019 und 2020 jeweils 20.000
€ in den Kreishaushalt eingestellt. Darüber hinaus sollen nochmals eingesparte
Mittel aus der Kulturförderung in Höhe von 10.000 € zur Verfügung gestellt
werden.
Wie bereits in der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 10.10.2019
berichtet wurde, hatte eine erste Markterkundung bei Unternehmen gezeigt, dass
die veranschlagten Mittel für die Erstellung eines Masterplans Kultur bei
weitem nicht ausreichend sind. Das
Büro Oliver Scheytt GmbH hat darauf hingewiesen, dass in dem genannten
Budgetrahmen die politischen Gremien und Leitungen der jeweiligen
Kulturinstitutionen, nicht jedoch eine breit angelegte Bürgerbeteiligung bzw.
eine Beteiligung der freien Kulturszene realisiert werden könne. Seitens des
Büros Richter Beratung wurde mitgeteilt, dass aus seiner Sicht für die
Erstellung des Masterplans Kultur für die Berater ein Budget in Höhe von
80.000,- € zuzüglich Mehrwertsteuer benötigt werde.
Am 23.10.2019 hat
ein Termin mit Frau Dr. Misterek-Plagge vom Kulturraum Niederrhein e.V. stattgefunden,
die vorgeschlagen hat, das Projekt der interkommunalen
Kulturentwicklungsplanung dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft
vorzustellen und dort um eine finanzielle Unterstützung des Landes zu bitten.
Am 16.01.2020 hat eine
Delegation aus Vertretern des Rhein-Kreises Neuss und der interessierten
Kommunen einen Termin beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft
wahrgenommen.
In dem Termin
haben die Städte Meerbusch, Dormagen, Korschenbroich, Kaarst und Grevenbroich
das Projekt begrüßt. Die Gemeinde Rommerskirchen hat ebenfalls ihr Interesse an
der Teilnahme an der interkulturellen Zusammenarbeit bekundet, war jedoch zu
dem Termin verhindert.
Seitens des
Ministeriums für Kultur und Wissenschaft wurde auf den Förderzugang über das
Kulturfördergesetz des Landes Nordrhein-Westfalen und den 2. Kulturförderplan
des Landes verwiesen und eine 50%ige Förderung in Höhe von 50.000,- € in
Aussicht gestellt. Der Förderantrag wird über die Bezirksregierung Düsseldorf
gestellt. Aus Sicht der Vertreter des Landes ist ein Prozesszeitraum von 2
Jahren realistisch.
Nach der
Entscheidung des Landes über den Förderantrag ist geplant, gemeinsam mit den
teilnehmenden Kommunen eine Agentur für das weitere Verfahren auszusuchen.
Eine Sondierung
des vorhandenen Materials für eine Bestandsaufnahme des kulturellen Angebotes
wird bereits in Angriff genommen.