Sachverhalt:
Mit der Unterstützung zweier Stiftungen
konnte das Berufsförderungszentrum Schlicherum e.V. (BFZ Schlicherum) im Jahr 2015
erstmals einen „Vermittlungskoordinator“ einsetzen und das Konzept seitdem
ausführlich testen.
Die Förderung durch die beteiligten
Stiftungen lief 2019 aus. Seit 2019 erfolgt eine Unterstützung durch den
Rhein-Kreis Neuss, indem die ungedeckten Personal- und Sachkosten (Betriebskosten)
bis zu einer Summe von bis zu 38.390 Euro im Rahmen einer Bezuschussung
übernommen werden. Für das Jahr 2019 wurde der Höchstbetrag ausgeschöpft.
Der Einsatz des Vermittlungskoordinators ist
maßnahmenübergreifend angelegt und geht über die Konzepte der durchgeführten
Maßnahmen hinaus. Die Position ist daher nicht durch die Zuschüsse der
jeweiligen Kostenträger gegenfinanziert.
Ausgangspunkt für die Installation des
Vermittlungskoordinators waren verschiedene Überlegungen zur Verbesserung der
Integration der Maßnahmenteilnehmer in Ausbildung und Arbeit. Ein entscheidender
Faktor für die nachhaltige Vermittlung der Teilnehmer ist die ausgeprägte
Vernetzung und die enge Kooperation mit den Betrieben der heimischen
Wirtschaft.
Das BFZ Schlicherum konnte diese Vernetzung
durch die Auffrischung bestehender Kontakte und die Akquise neuer Partner
deutlich erhöhen. Der Vermittlungskoordinator unterstützt die einzelnen
Maßnahmen und die Geschäftsleitung bei der intensiven Pflege dieser Kontakte
und bei der Akquise weiterer Partner.
Maßnahmen, Qualifizierung und Einarbeitung
der Teilnehmer müssen eng an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausgerichtet sein,
um die Vermittlungschancen der Teilnehmer zu erhöhen. Zu diesem Zweck ist der
Vermittlungskoordinator bei den Kammern, Verbänden und Betrieben präsent und
stimmt Maßnahmeninhalte zwischen den
Betrieben und dem BFZ Schlicherum ab. Darüber
hinaus steht den Partnern aus der Wirtschaft mit dem Vermittlungskoordinator maßnahmenübergreifend
ein fester Ansprechpartner beim BFZ Schlicherum zur Verfügung.
Nach innen leistet er entlastende
Unterstützung für die Arbeit der Pädagogen und Jobcoaches, indem er die Analyse
des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes sowie die aufwändige Stellenrecherche
übernimmt.
Der Koordinator ist in der Lage, den
Maßnahmen einen großen Pool von Praktikumsstellen zur Verfügung zu stellen und
diesen ständig zu erweitern.
Ebenso kann flexibel und zeitnah auf
„besondere Wünsche“ aus den verschiedenen Maßnahmen reagiert werden, so dass
die Pädagogen und Jobcoaches sich verstärkt auf das individuelle Matching und
die direkte Arbeit mit den einzelnen Teilnehmern konzentrieren können.
Die im
Bewilligungsbescheid für das Jahr 2019 aufgenommenen Zielvorgaben wurden
erreicht und teilweise sogar übertroffen:
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Der
Vermittlungskoordinator war an der Akquise von ca. 180 Stellen für betriebliche
Erprobungen, Arbeitsstellen und Ausbildungsstellen für Teilnehmer aus den
verschiedenen Angeboten des BFZ Schlicherum beteiligt.
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Bei
der Akquise wurden 57 neue Partnerbetriebe, insbesondere kleine und familiäre
Betriebe, für Praktika, Ausbildung und Arbeit gewonnen (Zielvorgabe 48).
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In
der behindertenspezifischen berufsvorbereitenden Maßnahme konnten 42% der
Teilnehmer in Ausbildung, Einstiegsqualifizierung oder Arbeit vermittelt werden
(Zielvorgabe 30%).
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Die
Vermittlungsquote in Ausbildung und Arbeit bei der Basisqualifizierung für
Flüchtlinge und Migranten lag 2019 bei 41% (Zielvorgabe 35%).