Betreff
Mitteilung der Verwaltung über Fälle verendeter bzw. getöteter Greifvögel im Rhein-Kreis Neuss
Vorlage
68/049/2009
Aktenzeichen
68.4-10.04-VII-18-7.1
Art
Bericht

Sachverhalt:

 

Auf Bitte des Beirates aus der 17. Sitzung (VII. WP) hat die Untere Landschaftsbehörde die Kreisjägerschaft Neuss e. V. im Landesjagdverband NRW e. V. (KJN) um Stellungnahme zu den Fällen getöteter Greifvögel im Rhein-Kreis Neuss gebeten.

Die KJN verurteilt die illegale Tötung von Greifvögeln. Der Vorsitzende des Landesjagdverbandes ist Mitunterzeichner der Düsseldorfer Erklärung gegen illegale Greifvogelverfolgung in NRW. Die KJN trägt die Inhalte der Erklärung voll mit. Der Vorsitzende der KJN hat die Mitglieder gebeten, etwaige Beobachtungen oder Vorkommnisse zu melden.

Die Stellungnahme der KJN ist als Anlage zu diesem Tagesordnungspunkt beigefügt.

 

Nach einer Aufstellung des Kreis-Veterinäramtes wurden 2009 folgende Fälle verendeter bzw. getöteter Greifvögel festgestellt:

 

»        Im Januar 2009 wurde ein toter, abgemagerter Bussard auf einem Luderplatz in Meerbusch aufgefunden. Der Vogel wurde nach Krefeld an die Pathologie abgegeben. Eine Untersuchung durch das Untersuchungsamt Münster konnte keine bestimmten Substanzen nachweisen.

»        Ebenfalls im Januar 2009 wurden zwei tote, abgemagerte Bussarde in einem Eigenjagdbezirk östlich von Nettesheim-Butzheim aufgefunden. Beide Vögel wurden mit Schrot getötet. Die Sache wurde an die Polizeibehörde abgegeben.

»        Im Februar 2009 wurden zwei lebende Bussarde auf einem Privatgelände in Neuss entdeckt. Sie wurden vorübergehend im Schneckenhaus in Grevenbroich untergebracht und anschließend wieder frei gelassen. Es wurde Strafanzeige erstattet.

»        Im Februar 2009 wurde ein abgemagerter Bussard vom Hausbesitzer an seinem Wohnhaus in Neuss aufgefunden. Der nur noch aus Haut und Knochen bestehende Kadaver wurde ordnungsgemäß entsorgt.

»        Ebenfalls im Februar 2009 wurde ein toter Bussard an der Broicher Seite Neuss / Kaarst aufgefunden. Der Kadaver wurde nach Krefeld an die Pathologie abgegeben. Der Vogel war verhungert. Es handelte sich bereits um den sechsten Fund eines Bussards an dieser Stelle.

»        Im März 2009 wurden ein Rotmilan und zwei Bussarde am ehem. strategischen Bahndamm zwischen Gohr und Widdeshoven an einem Feldweg abgelegt aufgefunden (Ablage erfolgte vermutlich durch den ersten Finder). Der Milan und ein Bussard wiesen Schrotkörner auf, der zweite Bussard nicht. Es erfolgte eine Abgabe an die Staatsanwaltschaft und eine Information der Stabsstelle des MUNLV NRW.