Sachverhalt:
Das bis 2020 geltende
Wirtschaftsförderungskonzept (WFK) zur strategischen Ausrichtung und als
Handlungsleitlinie für die Arbeit in der Wirtschaftsförderung des Kreises wurde
am 19.03.2014 im Kreisausschuss beschlossen. Dieses WFK bildete die Basis für
eine Vielzahl von Maßnahmen, die seit 2014 von der Wirtschaftsförderung neu
initiiert und durchgeführt wurden; u. a.
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Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie
Wirtschaft im RKN 2018
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Gründungsgesellschafter des Digihub
Düsseldorf/Rheinland GmbH
u. a. mit
den Ausführungsformaten Digital Demo Day, TechInnovation Nights, Ignition
Accelerator
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Kooperationsbündnis NRW.Innovationspartner
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Konzeption „Innovationskreis“ Rhein-Kreis Neuss
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Entwicklung eigener Förderinstrumente
„Inno-RKN“
zur Stärkung der Innovationstransformation von KMU
„Accelerate-RKN“
zur Stärkung eines eigenständigen Gründerökosystems
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Stärkung der Fachkräftenachwuchsförderung in den
Projekten zdi und KAoA
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HABA Digitalwerkstatt
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Gewerbeflächenportal Rhein-Kreis Neuss
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Ausführung und Etablierung neuer Veranstaltungsformate
wie Fuck-Up Night, Digital Meetups etc.
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Förderprojekte zur Stärkung der Industrie im RKN
wie „ChemLab“ und „IndustryHub“
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Förderprojekt „Kompetenzzentrum Corporate Social
Responsibility“
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Umsetzung des „Global Entrepreneurship Center“ als
Strukturwandelprojekt
Die Wirtschaftsförderung
ist von ihrer Grundausrichtung ein Unterstützungsinstrument für die regionale
Wirtschaft, das einem stetigen und dynamischen Veränderungsprozess unterliegt.
Dieses Instrument hat sich auf die vielschichtigen Herausforderungen, die auf
den Wirtschaftsstandort zukommen, agil einzustellen und vorausschauend zu
wirken. Neue Herausforderungen ergeben
sich u. a. aus dem Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität und den
Anforderungen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, der Demografie, der sich
verstärkenden globaleren Wettbewerbssituation, dem Strukturwandel und den
Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation.
Pandemiebedingt konnte das
WFK in 2020 nicht fortgeschrieben werden. Aufgrund der oben dargestellten
Herausforderungen der dargestellten Funktion von Wirtschaftsförderung bietet es sich an, die kernstrategische
Ausrichtung der Wirtschaftsförderung zu reflektieren und ein WFK 2021 bis 2025
als Handlungsleitlinie zu erarbeiten.
Ein neues WFK soll
insbesondere berücksichtigen:
Allgemeine
Trendthemen (Megatrends)
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Klimaneutralität und Nachhaltigkeit
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Wirkung des demografischen Wandel auf die Wirtschaft
und den Arbeitsmarkt
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Globalisierung und Konnektivität
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Energieversorgungssicherheit
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Fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft,
der Wirtschaft und der Infrastruktur
Thematische
Trends
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Digitale Transformation stärken und begleiten
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Innovations- und Gründungstätigkeit und -fähigkeit
der Wirtschaft stärken (Innovations- und Gründungsökosystem)
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Investorenservice, Gewerbeansiedlungsstrategien
und Internationalisierung
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Wandel der Arbeitswelt
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Verschärfung des Fachkräftemangels
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Mittelstandsförderung
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Kreislaufwirtschaft
Regionalspezifische
Trends insbesondere für den Rhein-Kreis Neuss
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Strukturwandel im Rheinischen Revier als Chance
für die wirtschaftliche Entwicklung
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Standortmarketing für den Wirtschaftsstandort
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Verstetigung der Etablierung eines eigenen
Innovations- und Gründerökosystem im Rhein-Kreis Neuss
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Branchennetzwerke
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Interkommunale und -regionale Zusammenarbeit
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Für den Rhein-Kreis Neuss sollen außerdem folgende
Branchen als Schwerpunktthemen im Konzept analysiert werden:
o
Förderung des Industriestandorts RKN (Metall
insbesondere Aluminium, Lebensmittel, Chemie)
o
Handwerk
o
Mittelstand
o
Landwirtschaft
o
Gesundheitswirtschaft
Das
Wirtschaftsförderungskonzept soll sich an den an den Belangen und Bedürfnissen
der Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss ausrichten und die Wirtschaftsförderung
zukunftsorientiert aufzustellen. Die obersten Leitziele hierfür bilden der Erhalt und die Schaffung
von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die Diversifizierung der
Wirtschaftsstruktur mit einer transformierten industriellen Wertschöpfung und
die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Das WFK soll mit einer
externen fachlichen Prozessunterstützung entwickelt werden.
Die Prozessinhalte werden
in einem mehrstufigen Verfahren erarbeitet, darunter:
· Eine
IST-Analyse liefert eine Bestandsaufnahme der Aufgaben und Themen der Kreiswirtschaftsförderung
sowie die Einordnung als Wirtschaftsstandort.
· Eine
SOLL-Analyse ermittelt die aktuell gültigen Rahmenbedingungen, Trends sowie
Bedürfnisse der unternehmen.
· Zentrales
Ergebnis des Konzeptes ist eine Zukunftsperspektive mit konkreten Zieldefinitionen
für unterschiedliche Handlungsbereiche der Wirtschaftsförderung. Darin
inkludiert ist auch die Herleitung von objektiven Benchmarks und Kennzahlen, um
die Arbeit der Wirtschaftsförderung messbar und kalkulierbar zu machen.
· Umfangreicher
Stakeholder- sowie Bürgerinnen und Bürger-Beteiligungsprozess.
Für die Erstellung und
Prozessbegleitung soll eine Agentur beauftragt werden mit einer einschlägig
hohen fachlichen Expertise im Bereich der Wirtschaftsförderung.
Das neue Wirtschaftsförderungskonzept soll bis März 2023 fertiggestellt sein.