Beschlussempfehlung:
Der Schul –und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
In der Sitzung des Finanzausschusses am 05.03.2024 wurde auf Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und UWG/Freie Wähler-Zentrum vom 23.02.2024 beschlossen, dass die Verwaltung an den Berufsschulen, die sich in der Trägerschaft des Rhein-Kreises Neuss befinden, psychische Erkrankungen thematisiert und geeignete Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung ergreift.
Hierfür wurde eine Summe von 100.000 € in den Haushalt 2024 eingestellt.
Die vier Berufskollegs wurden über den Beschluss informiert und gefragt, welche Maßnahmen bereits vorhanden sind:
Vom Theodor –Schwann-Kolleg wird berichtet, dass Lehrkräfte dort auch verschiedene psychische Erkrankungen im Umgang mit den Studierenden begegnen. Das dort etablierte Beratungsteam bestehend aus drei SchulCoaches, einer Seelsorgerin, einer Mediatorin und einer Schulsozialarbeiterin mit systemischer Beratungszusatzqualifikation, arbeite teilweise mit dem schulpsychologischen Dienst zusammen. Außerdem werden in problematischen Situationen auch der sozialpsychiatrische Dienst und das Alexius-Krankenhaus sowie externe Fach- und Beratungsstellen hinzugezogen. Notwendig seien Schulungen und Fortbildungen und weitere Kontaktadressen zur Weitervermittlung erkrankter Menschen sowie zur Krisenintervention.
Am BBZ Neuss-Weingartstraße leistet das Beratungsteam, das aus 1,5 Stellen Schulsozialarbeit, einem Seelsorger, einer ausgebildeten Beratungslehrerin, zwei Beratungslehrerinnen in Ausbildung und einer weiteren Lehrerin, besteht, Beratung und Begleitung im Einzelkontakt, unterstützt bei der Suche nach Therapieplätzen, Motivationshilfen und Therapeuten.
Es gibt Interventions- und
Präventionsangebote für Klassen, in denen Mobbing, Cybermobbing, Rassismus,
Streit/Konflikte usw. auftreten, durchgeführt von der Schulsozialarbeiterin,
außerdem „Schule mit Courage, Schule ohne
Rassismus“ Aktionen, einen Gesundheitstag, durchgeführt durch die angehenden
medizinischen Fachangestellten, Drobs – (Drogenberatungsstelle) jährliches
Seminar, derzeit für die Handelsschüler. Es wird über eine Ausweitung
nachgedacht.
Zum Thema „Stress und Entspannung“ wird eine
Präventionsmaßnahme geplant.
Netzwerkarbeit erfolgt mit unterschiedlichen
externen Einrichtungen wie z.B. Frauenberatungsstelle. Erforderlich sei der
regelmäßige Einsatz eines niedergelassenen Therapeuten an der Schule, die
zeitnahe Zuweisung von Therapieplätzen, die Kooperationen mit dem
Lukaskrankenhaus und dem Alexianerkrankenhaus und dem Schulspychologischen
Dienst.
Am BBZ Grevenbroich finden aktuell keine regelmäßigen Präventionsangebote statt. Das Beratungsteam, bestehend aus dem Bereichsleiter, 2 Beratungslehrern, 2 Sozialarbeiterinnen, 2 Übergangslotsinnen, dem Berufsschulpfarrer und der Inklusionsbeauftragten, kümmert sich um alle Anliegen der Schülerinnen und Schüler, die im schulischen Alltag zu kurz kommen, z. B. Suchtberatung, Schwangerenberatung, Hilfe bei Mobbing. Demnächst wird das Beratungsteam der Schule, das Thema „Selbsthilfegruppen“ den Schülerinnen und Schüler nahebringen. Das Team nimmt regelmäßig an Netzwerktreffen, z. B. mit der Suchtberatung und der Kinder – und Jugendpsychiatrie, und die Schulsozialarbeiter-und -innen nehmen an Fortbildungen zur Stärkung der eigenen Resilienz teil. Erforderlich seien Präventionsangebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, z. B. zur Stressbewältigung, Strategien zur Lebensgestaltung, Emotionsregulation und Coping-Strategien sowie Beratungsangebote zur Überbrückung langer Wartezeiten vor Beginn einer Psychotherapie. Für das Beratungsteam sei Unterstützung erforderlich bei der Suche nach Fortbildungs- und Präventionsangeboten zu Themen aus der Beratungspraxis, z. B. Depressionen, Angst- und Essstörungen.
Auch am BBZ Dormagen wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung psychischer Erkrankungen sowie zur Integration von Schülerinnen und Schülern sowie Fortbildungsveranstaltungen für Beratende durchgeführt. Aufgrund der vielen Internationalen Förderklassen und Ausbildungsvorbereitungsklassen soll das Angebot in Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst und externen Fachkräften fortgesetzt und ausgeweitet werden. Vom BBZ Dormagen wurde Interesse bekundet, für ein Pilotprojekt zur Verfügung zu stehen.
Der Schulpsychologische Dienst und der sozialpsychiatrische Dienst sind gebeten worden, externe Kooperationspartner für die Umsetzung entsprechender Präventionsmaßnahmen an den Berufsbildungszentren und dem Weiterbildungskolleg zu benennen.
Am 06.05.2024 findet ein entsprechendes Koordinierungsgespräch mit allen Beteiligten statt.
voraussichtliche finanzielle Auswirkungen auf den Haushalt |
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Einzahlungen/Erträge |
100.000,- € |
Auszahlungen/Aufwendungen |
100.000,- € |
personalwirtschaftliche Auswirkungen (zusätzlicher Personalaufwand) |
nein |
Auswirkungen auf das Planjahr |
100.000,- € |
Auswirkungen auf die folgenden Haushaltsjahre (Betrachtungszeitraum: 5 Jahre) |
ca. --,-- € |