Sachverhalt:
Seit vielen Jahren ist das Haus des Sports in Grevenbroich ein
verlässlicher Partner für die Sporttreibenden, Sportinteressierten,
Sportvereine und alle weiteren Akteure im Bereich des Sportes.
Im Haus arbeiten das Sportamt (einschließlich des Ausschusses für den
Schulsport), das Sportberatungsbüro, die Stiftung Sport und der Sportbund
Rhein-Kreis Neuss auf das Engste zusammen. Neben der internen Kooperation
dieser Institutionen erweist sich die Einbindung der jeweiligen überregionalen
Partnerinstitutionen in ein engmaschiges Netzwerk „pro Sport“ mit kurzen Wegen
als vorteilhaft.
Das 4-Türen Modell ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit der
Deutschen Sporthochschule Köln, deren Studie "Sportinfrastruktur im Kreis
Neuss" zum damaligen Zeitpunkt wohl die umfassendste Arbeit ihrer Art in
der Bundesrepublik war. Die Studie lieferte erstmals Grundlagendaten über den
Sport und machte die künftige Entwicklung des Sports im damaligen Kreis Neuss
transparent. Sie zeigte den Vereinen Wege auf, sich den Anforderungen der
Zukunft zu stellen und gab Aufschluss darüber, wie die knapper werdenden Mittel
sinnvoll, zweckmäßig und zukunftsorientiert eingesetzt werden können.
Auf der Grundlage des Ergebnisses dieser Studie und der großen
Zukunftsaufgabe der Weiterentwicklung des Sports lag der Gedanke nahe, die
Institutionen, die auf Kreisebene für den Sport tätig sind, zusammenzuführen
und somit nicht nur die finanziellen Mittel, sondern in erster Linie die
personellen Kräfte für den Sport zu bündeln.
Das 4-Türen Modell wurde am 20./21.09.1991 eingeweiht. Es ist etabliert und
anerkannt, Gastgeber für vielfältige internationale Delegationen und Vorbild
für vergleichbare Organisationsstrukturen.
Tür 1 -
Kreissportamt
Der Rhein-Kreis Neuss mit seinen mehr als 350 Sportvereinen,
vielfältigen Sportstätten und einer modernen Sportförderung ist weithin als
sportfreudig bekannt. Eine der Aufgaben des Sportamtes ist die Förderung und
Unterstützung der gesellschaftlich besonders wirksamen Institutionen
„Sportverein“.
Dabei fließt der höchste Einzelbetrag, fast 350.000.- €, als
Übungsleiterzuschuss direkt an diese Sportvereine.
Weitere Förderbereiche sind die Jugendleitertätigkeit, die Aus- und Fortbildung
von Trainern, Sportveranstaltungen/Sportlerehrung (u.a. Sommernachtslauf, Int.
Schwimmfest, Säbel Weltcup) und die Teilnahme an Deutschen und internationalen
Meisterschaften.
Nicht erst seit der Anerkennung als NRW-Leistungssportregion (2011)
liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Förderung des Leistungssports.
Hierunter fallen die vielfältigen Umsetzungsmaßnahmen aus der
Fortschreibung des Masterplans Leistungssport (z.B. das
Talentsichtungsprojekt), die Förderung und Unterstützung der Bundes- und
Landesleistungsstützpunkte, aber auch direkte Maßnahmen für Kadersportler wie
Unterstützung der dualen Karriereplanung und Seminare zu verschiedenen Themen.
Auch die Unterstützung von Teil- und Vollinternat in Dormagen dienen dem
Leistungssport.
Herausragende aktuelle Projekte sind:
- Weiterentwicklung
der NRW Leistungssportregion als Muster-Modell
- Berufsorientierungsseminare
und Infoabende für Kaderathleten
- Bau einer
Säbelfechthalle
- Bau eines
Wildwasserparks in Dormagen
- Sanierungs-
und Ausbaumaßnahmen am Radsportforum Kaarst-Büttgen
Über die Geschäftsstelle des Ausschusses für den Schulsport ist eine
Anbindung an Schulen und Schulsport gewährleistet. Der Ausschuss ist
Ansprechpartner für die Fachkräfte und Schulleitungen in Fragen von Bewegung,
Spiel und Sport im Schulprogramm der Schulen und für die Durchführung von
Qualifikationen im Bereich Sport auf lokaler Ebene.
Er ist für die Organisation von Schulsportwettkämpfen im Bereich der
Grundschulen, der Förderschulen und der weiterführenden Schulen vom
Kreisschulsportfest über Landessportfesten bis zum Bundesfinale: „Jugend trainiert
für Olympia“ verantwortlich.
Verschiedene Projekte (Macht Sport Tag, Workshop Tag für Lehrer/innen
und Übungsleiter/innen, Sporthelferforum, Workshop Tag für Sporthelfer/innen an
Schulen und Vereinen und das Schwimmprojekt in Neuss „Alle Kinder müssen
Schwimmen lernen“ mit Ferienkursen, Samstagskursen, Lehrerfortbildungen und
Schwimmabzeichen-Wettbewerb) werden durchgeführt.
Die Bewegungswerkstatt stellt den Schulen vielfältige Sportmaterialien
zur Verfügung.
Tür 2 -
Sportberatungsbüro
Im Jahr 1991 wurde auf Grundlage der Ergebnisse der Studie „Sportinfrastruktur
im Kreis Neuss“ das Sportberatungsbüro als zweite Tür des 4-Türen Modells neu
eingerichtet. Es ist heute mit einer Sportwissenschaftlerin besetzt.
Das Sportberatungsbüro war eines der ersten seiner Art in Deutschland
und arbeitet seitdem sehr eng mit dem Kreissportbund, der Deutschen
Sporthochschule und inner- und außersportlichen Organisationen und
Einrichtungen zusammen.
Im Zentrum standen zu Beginn:
- die
Umsetzung der Empfehlungen der Studie
- die
Entwicklung, Erprobung und Durchführung effektiver Formen der
Bürgerberatung
- die Beratung
der öffentlichen Sportverwaltung - Beratung der Sportselbstverwaltung
- die Beratung
und Unterstützung der Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss
- der Transfer
wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis
Das Sportberatungsbüro ist heute eine Anlaufstation für ein breites
Fragenspektrum, das das ganze Feld von Sport und Bewegung umfasst.
Neben Problemen, die die Ausübung von Sportarten betreffen, befasst die Sportberatung
sich mit pädagogischen Aspekten, Weiterbildungsangeboten und allgemeinen Fragen
zu haupt-, neben- oder ehrenamtlichen Tätigkeiten und Voraussetzungen im Sport.
Neben der individuellen Beratung gewährt die Sportberatung ebenso Hilfestellung
in organisatorischen Angelegenheiten auf der Vereinsebene (Vereinsstrukturen,
Vereinsangebote, Konfliktlösungen).
Einen besonderen Stellenwert nimmt auch heute noch die Unterstützung der
Sportvereine bei der Organisation der verwaltungsinternen Abläufe durch das
Vereinsverwaltungsprogramm „SPG-Verein“ ein.
Im Aufgaben- und Tätigkeitsspektrum des Sportberatungsbüros hat es in den
letzten Jahren immer wieder Anpassungen an die sich ändernden Rahmenbedingungen
gegeben, z.B. im Zuge einer zunehmenden Professionalisierung
(Vereinsmanagerausbildung) von Vereinsvertretern oder durch die vollkommen
veränderten Möglichkeiten der Informationsbereitstellung und -beschaffung
(Internet). Daraus resultieren auch zukünftig Anpassungen in der inhaltlichen
Arbeit, z.B. im Bereich Kommunikation. Die Arbeitsschwerpunkte werden die
Entwicklung und Umsetzung einer Kommunikationsstrategie für die Sportförderung,
die verstärkte Planung von Inhalten und Bespielung von Social Media Kanälen
sowie die Weiterentwicklung, stärkere Außendarstellung und Vermarktung des
Prädikats „Leistungssportregion Rhein-Kreis Neuss“ sein.
Der derzeitige Relaunchprozess wird im Rahmen eines kurzen Power-Point
Vortrages dargestellt.
Tür 3 – Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises Neuss
Der Kreistag des Rhein-Kreises Neuss hat am 11.09.1985 die Errichtung
der "Stiftung Sport im Kreis Neuss" beschlossen.
Heute trägt sie als "Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des
Rhein-Kreises Neuss" die Namen der Hauptsponsoren.
Die systematische Förderung von Projektmaßnahmen in den Bundes- und
Landesleistungsstützpunkten und die finanzielle Unterstützung von
Kadersportlern zur Abdeckung der leistungssportbedingten Mehrausgaben sind zwei
wesentliche Förderziele der Stiftung. Darüber hinaus werden potentielle
Olympiakandidaten perspektivisch gesondert unterstützt.
Diese Förderpraxis trägt seit Jahren dazu bei, die Potentiale in den
Vereinen möglichst effektiv auszuschöpfen und das vorhandene Leistungsniveau
progressiv und kontinuierlich zu steigern.
Für einen beständigen und konstanten Leistungsstandard in der Region
sind ebenso Fördermaßnahmen wichtig, die besonders den
Nachwuchsleistungssportlern zu Gute kommen. Dazu gehören in Bezug auf die duale
Karriereplanung die Teilinternatsförderung oder auch die Bonus-Zuschüsse für
Gewinne bei nationalen und internationalen Titelkämpfen. Diese werden als
Wertschätzung für die erbrachten Leistungen und als zusätzliche Motivation
bereitgestellt.
An der grundsätzlichen Zielsetzung und Ausrichtung der Stiftung hat
sich seit der Errichtung nichts geändert.
Um die genannten Ziele zu erreichen, wurden im Laufe der Jahre deutliche
Präzisierungen und Anpassungen der Fördermaßnahmen an die gewandelten
Anforderungen vorgenommen.
Im Fokus stehen immer die Aktiven, ihre Trainer und die Erweiterung der
Unterstützungssysteme zur Optimierung des leistungssportlichen Umfelds.
Das Stiftungskapital beträgt 3.800.000,00 €, im Jahr 2020 wurden fast
170.000 € für die Förderung von Sportlern, für 14 Projektmaßnahmen und die
Förderung des Teilinternates verausgabt.
Tür 4 – Sportbund Rhein-Kreis Neuss
Der Sportbund vertritt die Interessen der 350 Sportvereine (120.000
Sportler*innen) in vereins-, verbands- und fachübergreifenden Angelegenheiten,
insbesondere gegenüber staatlichen und kommunalen Stellen und in der
Öffentlichkeit einschließlich der Sportjugend. Als organisatorischer
Bestandteil des Landessportbundes NRW ist er dessen unterste Organisationseinheit
und beteiligt sich an der Umsetzung der mit der Landesregierung beschlossenen
Zielvereinbarung für den Sport in NRW. Projekte sind u.a. „Bewegt älter werden“
und „NRW bewegt seine Kinder“ und fallbezogen Einzelmaßnahmen (aktuell: Mini
Finals). Weitere Themen sind die Integration, Inklusion und Unterstützung beim
Deutschen Olympischen Sportabzeichen. Ziel ist die Förderung des Breitensports.
Ein besonderer Schwerpunkt ist die Qualifizierung (Aus- und Fortbildung), vor allem Durchführung von Lizenzaus- und Lizenzfortbildungen sowie Weiterbildungen und Schulungen. Aufgaben im Einzelnen sind darüber hinaus die Entwicklung und Umsetzung von geeigneten sportlichen, informativen und bildenden Programmen, Maßnahmen oder Veranstaltungen, die Organisation eines geordneten Sport-, Spiel-, Übungs- und Kursbetriebes über Pilotprojekte, ideelle, materielle und personelle Unterstützung der dem Sportbund angeschlossenen Vereine, die Unterstützung von Vereinsentwicklung und der kommunalen Sportentwicklung sowie die Förderung der Zusammenarbeit der Sportvereine mit Schulen, Kindergärten und anderen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen. Hinzu kommt die interne und externe Verbandskommunikation mit den Vereinen, Sportfachverbänden und Stadt- bzw. Gemeindesportverbänden.