Protokoll:

Nach Aussage von Landrat Dieter Patt habe der Unfall das Gefahrenpotential dieses Chemiegürtels vor allem bei unzureichender Vorsorge deutlich gemacht. Eine gut aufgestellte regionale Zusammenarbeit sei für eine effektive Gefahrenbekämpfung bei derartigen Großschadensereignissen unabdingbar. Auch vor diesem Hintergrund sei die Kooperation mit der Region Köln-Bonn wichtig. Unmittelbar nach dem Unglück habe er entsprechend Kontakt mit den zuständigen Stellen aufgenommen, um eine engere regionale Vernetzung der Sicherheitseinrichtungen auf den Weg zu bringen. Der Kreis stehe als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Er werde den Rettungsausschuss über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.

 

Die Kreistagsabgeordnete Susanne Stephan-Gellrich lobte die Leistung der Einsatzkräfte und gab die in der Presse dargestellten Missstände in der Einsatzzentrale des Betriebes zu bedenken.

 

Der Kreistagsabgeordnete Dr. Christian Will unterstrich die Bedeutung der Initiative des Landrats für ein künftiges regionales Konzept. Die reibungslose Verständigung der Einsatzkräfte untereinander sei wesentlich.

 

Der Kreistagsabgeordnete Jürgen Güsgen kritisierte die unterschiedlichen Angaben zu den Messwerten in Dormagen.

 

Auch der Kreistagsabgeordnete Horst Fischer zeigte sich erschrocken über die Meldungen bezüglich der Einsatzzentrale bei Ineos. Zudem sei die rechtzeitige Information der Bevölkerung in Stadtteilen ohne Sirenen fraglich.

 

Landrat Dieter Patt versicherte, dass alle Punkte auf den Prüfstand kommen. So habe er auch die entsprechenden Berichte bereits angefordert.

 

Die Kreistagsabgeordnete Susanne Stephan-Gellrich machte auf unzureichende Messmethoden bei den Luftanalysen aufmerksam, die eine Ermittlung der tatsächlichen Werte teilweise nicht zugelassen hätten.

 

Landrat Dieter Patt stellte klar, dass dennoch keine Gefahr auf Kreisgebiet bestanden hätte. Die angesprochenen Punkte belegten aber, wie wichtig die richtigen Vorkehrungen seien. Der gesamte Chemiegürtel müsse mit allen Fragen kritisch überprüft werden. Der Kreis sei mit seinem Pipeline-Kataster einzigartig. Dieses Kataster könne im Schadensfall entscheidend wichtig sein.

 

Der Kreistagsabgeordnete Rainer Thiel mahnte, die Ängste in der Bevölkerung nicht außer Acht zu lassen. Als Teil einer Chemieregion müsse man eine Sicherheitslage schaffen, die die Akzeptanz der Chemie in der Bevölkerung stabil halte.