Sitzung: 26.06.2019 Kreistag
Vorlage: 014/3319/XVI/2019
Beschluss:
Der Kreistag schließt sich der Stellungnahme des Landrates zu den im Prüfungsbericht enthaltenen Feststellungen und Empfehlungen an.
Protokoll:
Kreistagsabgeordneter
Oliver Schulz fragte, ob es eine Zeitschiene gebe, um aus dem Vertrag
rauszukommen oder ob ein neues Vertragsmodell gebe. Er fragte weiterhin, ob
Änderungen seitens des Rhein-Kreises Neuss überhaupt gewünscht seien. Zudem erkundigte
er sich, ob für die Entscheidung eine einfache Mehrheit in der
Verbandsversammlung ausreiche.
Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke antwortete, dass es kein Einstimmigkeitsprinzip bei der
Verbandsversammlung gebe. Die Stimmanteile würden sich an den Nutzungsanteilen an
der ITK Rheinland bemessen.
Kreisdezernent Harald
Vieten ergänzte, dass der Gemeindeprüfungsanstalt ein Auftrag zur Entwicklung
eines verursachergerechteren Preismodelles erteilt worden sei. Er rechne mit
einem entsprechenden Modell bis Ende 2020. Der Auftrag sei im Einvernehmen mit
den Bürgermeistern im Rhein-Kreis Neuss beschlossen worden.
Kreistagsabgeordneter
Carsten Thiel fragte, ob die Kosten für den Rhein-Kreis Neuss durch den neuen
Umlageschlüssel steigen würden.
Kreistagsabgeordneter
Hans-Joachim Woitzik berichtete, dass die Frage zur Laufzeit des Vertrages in
Dormagen ebenfalls diskutiert worden sei. Sowohl die Gemeindeprüfungsanstalt,
als auch die IT-Expertem im Dormagener Stadtrat hätten festgestellt, dass die
Kosten der ITK viel zu hoch seien. Er fragte, ob für den Rhein-Kreis Neuss die
Möglichkeit bestehe aus dem Vertrag auszusteigen und sich Marktpreise zu besorgen.
Am Ende müsse eine Kostensenkung für den Rhein-Kreis Neuss entstehen.
Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke erklärte, dass bei der Prüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt
die Gesamtkosten addiert worden seien. Die Kosten bei der ITK könnten geringer
ausfallen, wenn man sich auf das Einproduktstrategie einigen könnte. Ein
Austritt aus dem Zweckverband ITK Rheinland wäre nicht wirtschaftlich, sondern
kostentreibend.
Kreisdezernent Harald
Vieten erläuterte, dass der Bericht die Zahlen von 2014 widerspiegle. Die
Gemeindeprüfungsanstalt habe keinen Leistungsvergleich, sondern einen reinen
Kostenvergleich durchgeführt. Dabei seien einzelne Aspekte, wie zum Beispiel
die besonders hohen Sicherheitsstandards bei der TIK Rheinland, nicht
betrachtet worden. Richtig sei jedoch, dass es eine Unzufriedenheit im Verband
gebe. Dies hänge auch mit den exorbitant steigenden Anforderungen an das
Rechenzentrum zusammen. Ein Austritt aus der ITK sei nicht zu empfehlen, da der
Rhein-Kreis Neuss viel zu klein sei, um Aufgaben eines Rechenzentrums
wahrzunehmen. Die Kosten bei dem neuen Preismodell könnten natürlich höher für
den Rhein-Kreis Neuss ausfallen. Derzeit würde auch viel in die IT in Schulen
und der IT-Infrastruktur investiert. Dafür würden die Kosten verursachergerecht
umgelegt und die Gemeindeprüfungsanstalt habe die beste Expertise, da sie alle
Rechenzentren in Nordrhein-Westfalen und kreisangehörigen Städte im IT-Bereich
prüfe. Folglich habe sie die besten Kenntnisse darüber, an welchen Stellen die
Kosten anders dargestellt werden könnten.
Kreistagsabgeordneter
Oliver Schulz fragte, was der frühestmögliche Zeitpunkt wäre, um aus dem
bestehenden Vertrag rauszukommen und ob andere Anbieter wie das kommunale
Rechenzentrum Niederrhein in Betracht gezogen worden seien.
Landrat Hans-Jürgen
Petrauschke schlug vor, dass dem Protokoll die Satzung des Zweckverbandes
angehangen werde. Dort seien die Folgen eines möglichen Austrittes klar
geregelt.
Kreistagsabgeordnete
Kirsten Eickler erkundigte sich, warum die Kernverwaltung deutlich weniger
IT-Standardplätze habe und wie sich dadurch der Verrechnungsanteil erhöhen
würde.
Kreisdezernent Harald
Vieten antwortete, dass der Rhein-Kreis Neuss weniger Standard-IT-Arbeitsplätze
im Sinne der Gemeindeprüfungsanstalt als andere Kommunen habe. Das liege am
schlanken Personalkörper. Die Gemeindeprüfungsanstalt berücksichtige allerdings
nicht, wenn ein mobiler Laptop sowie ein Standard-PC vorhanden seien. Dafür
rechne die Gemeindeprüfungsanstalt nur einen Arbeitsplatz. In Wirklichkeit gebe
es keinen Bereich in der Verwaltung, der nicht in irgendeiner Form PC-gestützt
arbeite. Dies sei nur ein Kostenvergleich, damit ein Benchmark im Land
hergestellt werden könne.
Kreistagsabgeordneter
Hans-Joachim Woitzik meinte, dass in der vorliegenden Stellungnahme der
Verwaltung auf die Stellungnahme der ITK verwiesen worden sei. Diese sei der
Vorlage jedoch nicht beigefügt.
Kreisdezernent Harald
Vieten führte aus, dass die Stellungnahme bereits dem
Rechnungsprüfungsausschuss vorgelegen habe. Dennoch könne die Stellungnahme dem
Protokoll beigefügt werden.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig