Protokoll:

Anmerkung der Schriftführung: Primär aus Lesbarkeitsgründen werden sämtliche Powerpoint-Vorträge der Papierversion der Niederschrift nicht angehängt, sondern auf der Homepage des Rhein-Kreises Neuss für alle verfügbar abgelegt. (Pfad: Verwaltung und Politik/ Politik und Wahlen/ Bürgerinfoportal/ Planungs- und Umweltausschuss 30.01.2020/ Information)

 

Herr Allofs ist beim Regionalmanagement Region Köln/Bonn e. V. zuständig für die Bereiche Energie und Klimaschutz. Er informiert über das kürzlich abgeschlossene Projekt „Klimawandelvorsorgestrategie für die Region Köln/Bonn“, kurz KWVS. Mit Hilfe dieses Strategieprojektes soll den Kommunen in der Region Köln/Bonn bei der Anpassung an die Klimaveränderung geholfen werden. Im Vereinsgebiet liegen am Rhein die kreisfreien Städte Köln, Bonn und Leverkusen sowie rechtsrheinisch der Rheinisch-Bergische, der Oberbergische und der Rhein-Sieg Kreis und linksrheinisch der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Kreis Neuss. Herr Allofs betont, dass die Zeit für die Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen längst gekommen sei, die Zeit also dränge. Er erinnert an die auf der Weltklimakonferenz in Paris vereinbarte Begrenzung der globalen Temperaturzunahme auf maximal 2 Grad Celsius und dass inzwischen 1,5 Grad Celsius angestrebt werde. In Deutschland betrage die Temperaturzunahme bereits jetzt 1,4 Grad Celsius.

Anhand einiger Beispiele informiert Herr Allofs über Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen, Sturzfluten, Hochwasser, Dürre mit Ernteausfällen und Trockenstress bei Bäumen, Niedrigwasser im Rhein und in den Talsperren, aber auch über die weiter steigenden thermischen Belastungen in den Städten. So liegen die Temperaturen in stark verdichteten Innenstädten im Sommer teilweise über 10 Grad höher als in den städtischen Außenbereichen. Herr Allofs betont, dass trotz all der negativen Auswirkungen bis dato nur Köln, Bonn und Neuss Klimaanpassungskonzepte erarbeitet haben.

Herr Allofs informiert über Details aus dem Projekt, über die Arbeitsschritte, über Analysen, Maßnahmenentwicklungen und Strategien und stellt die Praxishilfe „Klimawandelvorsorgestrategie für die Region Köln/Bonn vor. Es handelt sich hierbei um das eigentliche Ergebnis des Projektes, nämlich den Kommunen aus der Region einen Handlungsleitfaden zur Verfügung zu stellen. In diesem Leitfaden seien sehr viele Informationen zusammengefasst wie kartographische Darstellungen, Tabellen zum Grad der Betroffenheit und zum Handlungsbedarf, strategische Zielsetzungen und schließlich ein gewichteter Maßnahmenkatalog zur Zielerreichung. Herr Allofs ergänzt, dass zur Klimawandelvorsorgestrategie natürlich auch die Sensibilisierung von Politik und Entscheidungsträgern dazu gehöre. Er verweist darauf, dass alle Inhalte, Karten und Daten aus der Praxishilfe im Internet auf www.klimawandelvorsorge.de zur Verfügung stehen.

 

Herr Kaisers fragt, ob die Region Köln/Bonn mit diese Praxishilfe nun aktiv auf die Kommunen zugehe. Herr Allofs antwortet, dass dieser Leitfaden inzwischen allen Kommunen in der Region zur Verfügung gestellt worden sei, auch mit dem Angebot, das Projekt in Ratssitzungen vorzustellen. Frau Hugo-Wissemann erinnert daran, dass die Kreistagsfraktion der SPD den Antrag zur heutigen Präsentation gestellt habe. Sie vermisse allerdings mehr konkrete Maßnahmenvorschläge z. B. für die Land- und Forstwirtschaft. Herr Allofs sagt, dass ein Leitfaden mit allen möglichen Maßnahmen für die gesamte Region erarbeitet worden sei. Maßgeschneiderte, lokale und vor Ort durchführbare Aktionen müssen die Kommunen selber erarbeiten. Frau Eickler erkundigt sich zu den beiden angewendeten Szenarien, die moderate Weiterentwicklung des Klimawandels und die extremere. Herr Allofs erklärt, dass sämtliche Informationen dazu ebenfalls im Leitfaden aufgeführt seien. Frau Edelburg fragt zur Umsetzbarkeit der Projektergebnisse. Herr Allofs erklärt, dass jede Kommune praktisch aus dem angebotenen Maßnahmenbündel diejenigen heraussuchen könne, die für ihr Gebiet geeignet und umsetzbar seien. Frau Fayaz fragt nach Folgeprojekten. Herr Allofs informiert, dass aktuell ein sogenanntes Agglomerationsprojekt anlaufe, wo sogenannte Raumthemen wie Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung untersucht und zusammengeführt werden sollen, und wo auch die Ergebnisse aus dem Klimaanpassungsprojekt einließen werden.