Sitzung: 10.06.2021 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 61/0563/XVII/2021
Protokoll:
Herr Töns
stellt das Unternehmen „Energielenker“ vor, welches mit über 200 Mitarbeitern
deutschlandweit Beratungs-, Konzeptions- und Ingenieurleistungen primär im
Schwerpunktbereich „Mobilität“ anbiete. Der Rhein-Kreis-Neuss habe die
„Energielenker“ beauftragt, eine Einstiegsberatung zur Förderung und Umsetzung
einer nachhaltigen Mobilität durchzuführen. Herr Töns begreift den
Strukturwandel als Chance für eine Entwicklung in Richtung nachhaltige
Mobilität.
Erstmalig seien im
Kreisgebiet alle relevanten Akteure aus allen kreisangehörigen Kommunen im
Bereich der Mobilität einbezogen, ein Netzwerk gegründet und alle möglichen
Verkehrsträger untersucht worden. In Sachen „Förderung einer nachhaltigen
Mobilität“ habe sich dabei frühzeitig der Radverkehr als interessantester
Verkehrsträger herausgestellt.
Herr Töns
informiert, dass die Projektdauer ca. 6 Monate betragen habe und der Abschlussbericht zwischenzeitlich der
Verwaltung vorliege. Herr Wagner, ebenfalls vom Unternehmen
„“Energielenker“, berichtet über weitere Ergebnisse, über die Fortentwicklung
des Projektes, Öffentlichkeitsarbeit, Fördermöglichkeiten und die Wichtigkeit,
bei geplanten Verkehrsprojekten auch die benachbarten Kommunen mit
einzubeziehen. Herr Wagner sieht eine nahezu einmalige Chance für die
Erarbeitung eines zukunftweisenden, kreisweiten Radverkehrskonzeptes.
Frau Wissemann
fragt, ob auch das Car-Sharing und die Förderung von Fahrgemeinschaften
untersucht worden seien. Sie verweist darauf, dass der Kreis mehr Radwege an
seinen Kreisstraßen bauen könne und plädiert dafür, dass Thema nochmals
ausführlich im Mobilitätsausschuss zu behandeln. Vorsitzender Herr
Markert stimmt letzterem zu, möchte aber das Thema „nachhaltige Mobilität“
auch weiterhin im Planungs-, Klima- und Umweltausschuss behandelt wissen. Herr
Wappenschmidt betont, dass für einen Flächenkreis ein Radverkehrskonzept
alleine nicht ausreiche, um hier eine Mobilitätsänderung hinzubekommen. Er
fragt, was die Teilnahme an dem Projekt „System repräsentativer
Verkehrsbefragungen“, kurz SrV-Studie, koste. Frau Kehl erkundigt sich
zum Abschlussbericht und zur Förderung von Lastenrädern. Sie wünscht weitere
Untersuchungen, z. B. zu fehlenden Radwegeverbindungen. Sie erkundigt sich, mit
welchen Mitteln man den PKW-Verkehr unattraktiv machen könne.
Kreisdirektor Brügge verweist auf weitere geplante Mobilitätsuntersuchungen, das
beabsichtigte integrierte Mobilitätskonzept, die geplante Erarbeitung eines
kreisweiten Radwegekonzeptes und die beabsichtigte Einstellung einer
Mobilitätsmanagerin bzw. –managers. Das Gutachten „Fokusberatung zu
nachhaltiger Mobilität im Rhein-Kreis Neuss“ solle der Öffentlichkeit zur
Verfügung gestellt werden. Herr Thiago de Carvalho Zakrzewski ergänzt,
dass dieses Gutachten der erste Schritt sei. Damit seien erst einmal wichtige
Grundlagen und eine Bestandsaufnahme für weitere Untersuchungen geschaffen
worden. Vor allem aber sei es im Rahmen des Projektes gelungen, die relevanten
Akteure an einen Tisch zu bekommen.
Herr Wagner betont, dass aufgrund der Förderrichtlinien im vorliegenden Gutachten
lediglich eine einzige Maßnahme bearbeitet worden sei und man sich daher auf
den Radverkehr geeinigt habe. Zu den deutschlandweit regelmäßig durchgeführten
SrV-Studien sagt er, dass eine Teilnahme an dieser Studie geringere Kosten verursache
als lediglich einen einzigen Kreis separat untersuchen zu lassen. Frau Leiermann setzt sich für mehr
Lastenräder ein, Herr Wehrhahn und Kreisdirektor Brügge für eine
verbesserte Attraktivität alternativer Verkehrssysteme und Herr Boestfleisch vermisst die Beachtung verbesserter Techniken aus
dem Automobilbau.