Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht der Stiftung Insel Hombroich zur Kenntnis.


Protokoll:

Vorsitzender Beyen begrüßte Herrn Roland Nächtigäller, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich, und Herrn Dr. Ekkehard Kandler, der für die Durchführung der Sanierungsarbeiten bei der Stiftung zuständige Architekt.

 

Herr Nachtigäller teilte mit, dass die Stiftung die erste Ausgabe des Hombroich:Raketenfestivals am vergangenen Wochenende erfolgreich durchgeführt habe. Zwölf musikalische Beiträge internationaler wie lokaler Künstlerinnen und Künstler zeigten aktuelle Formen von experimenteller, elektronischer und improvisierter Musik, Klang- und Radiokunst. Das Festival, welches Musik, Natur und Architektur zu einem Erlebnis verbunden habe, sei ein großer Publikumserfolg gewesen.

 

Zum Stand der Bauarbeiten führte Herr Dr. Kandler, seit circa einem Jahr bei der Stiftung tätig, aus, dass mit der Sanierung des Labyrinths und des 12-Räume-Hauses auch eine Sanierung und Erneuerung der Technik und Infrastruktur einhergehe.

 

In den Gebäuden befanden sich Elektrofußbodenheizungen, die durch Erdwärmeheizungen ersetzt werden. Neben einer Erwärmung des Gebäudes würde so auch eine Kühlung der begehbaren Kunstwerke ermöglicht. Das dafür notwendige Geothermiefeld mit 48 Bohrungen bis zu 100 m Tiefe sei fertiggestellt, die Rekultivierung der Fläche erfolge in den nächsten Wochen. Die Infrastruktur sei ein größerer Aufwand gewesen. Neben der Cafeteria sei hinter einem Wall eine Technikzentrale und am 12-Räume-Haus ein Unterflurbauwerk errichtet worden.

 

Zahlreiche Ausschreibungen mussten aufgrund mangelnder Angebote oder überhöhter Preise erneut durchgeführt werden, was zu Verzögerungen bei der Bauausführung führe.

 

Der barrierefreie Zugang zum Gelände befinde sich derzeit in der Ausschreibung. Die Besucher meldeten sich dazu zukünftig weiterhin an der Kasse an und hätten dann die Möglichkeit, seitlich des Kassenhauses eine Etage tiefer das Museumsgelände barrierefrei zu betreten.

 

Die geschätzten Baukosten beliefen sich auf 15,45 Mio. €, die durch Förderungen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von jeweils 6.5 Mio. €, des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Neuss in Höhe von jeweils 900.000 € sowie privater Spenden in Höhe von 650.000 € gedeckt würden.

 

Durch die gestörten Lieferketten hätten sich bereits Kostenerhöhungen gegenüber den Schätzpreisen ergeben, so dass Risikorücklagen verwendet werden müssten.

 

Herr Nachtigäller ergänzte, dass während der verschiedenen Bauphasen die Museumsinsel durchgehend geöffnet bleibe. In dieser Zeit würden den Besuchern wechselnde Ausstellungen im Atelierhaus geboten. Ferner sei großer Rundweg mit neuen Blickachsen eingerichtet worden, über den circa zwei Drittel des Geländes begehbar blieben. Für die Zeit der Sanierungsarbeiten gebe es einen ermäßigten Eintrittspreis von 10 €. Für die Stiftung sei es wichtig, dass die Besucher die Stiftung weiterhin finanziell unterstützten. Bei den verschlammten Seen auf dem Gelände werde in Abstimmung mit dem Erftverband geprüft, wie diese ökologisch anders ausgestaltet werden könnten.

 

Vorsitzender Beyen bedankte sich für den ausführlichen Bericht zum Stand der Sanierungsmaßnahmen.

 

Frau Runge begrüßte die vorgesehene Nachhaltigkeit der Maßnahmen. Zur Geothermieanlage, die sehr viel Energie benötige, fragte sie nach, ob hier die Nutzung von Photovoltaik angedacht sei.

 

Herr Dr. Kandler erläuterte, dass es sich bei der Geothermieanlage um eine bewährte Technik handele, die tatsächlich viel Strom benötige. Eine Energiebilanz gebe es hierzu bislang nicht, die Stiftung habe sich aber des Themas angenommen. Die Gebäude auf dem Gelände dürften jedoch als begehbare Skulpturen baulich nicht verändert werden. Hierfür kämen Gebäude auf der Raketenstation in Frage. Auch diese müssten mittelfristig baulich saniert werden, dies könnte dann zum Anlass genommen werden, die Gebäude mit Photovoltaikanlagen auszurüsten. Ziel der Stiftung sei es, zukünftig klimaneutral zu sein.

 

Herr Lonnes wünschte der Stiftung viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung des Sanierungsvorhabens, welches große Herausforderungen bei der Sanierung der Kunstwerke und Einhaltung des Budgets beinhalte. Er bat die Mitglieder des Kulturausschusses, für die Anliegen der Stiftung ein offenes Ohr zu behalten.

 

Vorsitzender Beyen freute sich, dass nach Diskussionen im Kulturausschuss die Maßnahme zur Herstellung der Barrierefreiheit im Eingangsbereich nun umgesetzt werde.