Sitzung: 09.06.2022 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 68/1424/XVII/2022
Protokoll:
Herr Stevens, Leiter der Biologischen Station im
Rhein-Kreis Neuss e. V., stellt mittels Powerpoint-Vortrag das Projekt
„Wiederansiedlung von Feldhamstern im Rhein Kreis Neuss“ vor. Er betont, dass
die Feldhamster mittlerweile weltweit vom Aussterben bedroht seien und verweist
darauf, dass es sich bei der Wiederansiedlungsmaßnahme in Rommerskirchen um ein
Projekt unter Federführung des Umweltministeriums NRW handle.
Herr Stevens informiert, dass Feldhamster so groß wie
Meerschweinchen werden und einen Winterschlaf halten. Da Feldhamster viele
Fressfeinde haben, insbesondere Greifvögel und Füchse, aber auch Hunde und
Katzen, seien zum Erhalt der Population mindestens 2 Würfe pro Jahr mit jeweils
bis zu 12 Jungtieren nötig.
Herr Stevens betont, dass Feldhamster auf hochwertige
Lössflächen mit niedrigem Grundwasserspiegel angewiesen seien. Immerhin legen
sie Bauten mit einer Tiefe von bis zu 2 m an. Er berichtet über die
verschiedenen Auswilderungskampagnen seit 2019, anfangs allerdings mit nur mit
mäßigen Erfolg. Wurden im Frühjahr 2020 lediglich 6 Hamsterbauten festgestellt,
waren es 1 Jahr später bereits 69 und in 2022 insgesamt 129 Bauten.
Herr Stevens berichtet über Details aus dem
Feldhamsteransiedlungsprojekt. So werden Basislöcher für die Hamster
vorgebohrt, verschiedene Feldfrüchte wie Getreide, Erbsen, Kornblumen,
Klatschmohn angebaut und sogenannte Ernteverzichtsstreifen angelegt.
Er bedankt sich für
das Engagement und die Kooperationsbereitschaft der Landwirte in
Rommerskirchen. Ohne Unterstützung dieser Landwirte hätte das Projekt nicht
durchgeführt werden können.
Herr Hrdy, stellvertretender Vorsitzender
Herr Wappenschmidt, Freiherr Dr. von
Canstein, und Frau Kehl
diskutieren u. a. über positive und negative Einflüsse von natürlichen
Feldrainen, über den Maisanbau und über das Monitoring. Herr Schubert erkundigt sich zur Finanzierung. Herr Stevens informiert, dass 80 % der Kosten vom Land und die
restlichen 20 % vom Kreis getragen werden.
Frau Janetta fragt, ob z. B. der Kreisausschuss einen
zusätzlichen Beitrag zum Feldhamsterschutzprojekt leisten könne. Herr Stevens dankt für die Anregung,
gibt aber zu bedenken, dass Doppelförderungen in jedem Fall vermieden werden
müssen. Frau Hugo-Wissemann
erkundigt sich zu den Entschädigungen für die Landwirte. Herr Stevens informiert über das KreiskulturLANDSCHAFTSprogramm
und über den Vertragsnaturschutz.