Protokoll:

Herr Stevens, Leiter der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss e. V., stellt mittels Powerpoint-Vortrag das Projekt „Wiederansiedlung von Feldhamstern im Rhein Kreis Neuss“ vor. Er betont, dass die Feldhamster mittlerweile weltweit vom Aussterben bedroht seien und verweist darauf, dass es sich bei der Wiederansiedlungsmaßnahme in Rommerskirchen um ein Projekt unter Federführung des Umweltministeriums NRW handle.

Herr Stevens informiert, dass Feldhamster so groß wie Meerschweinchen werden und einen Winterschlaf halten. Da Feldhamster viele Fressfeinde haben, insbesondere Greifvögel und Füchse, aber auch Hunde und Katzen, seien zum Erhalt der Population mindestens 2 Würfe pro Jahr mit jeweils bis zu 12 Jungtieren nötig.

Herr Stevens betont, dass Feldhamster auf hochwertige Lössflächen mit niedrigem Grundwasserspiegel angewiesen seien. Immerhin legen sie Bauten mit einer Tiefe von bis zu 2 m an. Er berichtet über die verschiedenen Auswilderungskampagnen seit 2019, anfangs allerdings mit nur mit mäßigen Erfolg. Wurden im Frühjahr 2020 lediglich 6 Hamsterbauten festgestellt, waren es 1 Jahr später bereits 69 und in 2022 insgesamt 129 Bauten.

Herr Stevens berichtet über Details aus dem Feldhamsteransiedlungsprojekt. So werden Basislöcher für die Hamster vorgebohrt, verschiedene Feldfrüchte wie Getreide, Erbsen, Kornblumen, Klatschmohn angebaut und sogenannte Ernteverzichtsstreifen angelegt.

Er bedankt sich für das Engagement und die Kooperationsbereitschaft der Landwirte in Rommerskirchen. Ohne Unterstützung dieser Landwirte hätte das Projekt nicht durchgeführt werden können.

 

Herr Hrdy, stellvertretender Vorsitzender Herr Wappenschmidt, Freiherr Dr. von Canstein, und Frau Kehl diskutieren u. a. über positive und negative Einflüsse von natürlichen Feldrainen, über den Maisanbau und über das Monitoring. Herr Schubert erkundigt sich zur Finanzierung. Herr Stevens informiert, dass 80 % der Kosten vom Land und die restlichen 20 % vom Kreis getragen werden.

Frau Janetta fragt, ob z. B. der Kreisausschuss einen zusätzlichen Beitrag zum Feldhamsterschutzprojekt leisten könne. Herr Stevens dankt für die Anregung, gibt aber zu bedenken, dass Doppelförderungen in jedem Fall vermieden werden müssen. Frau Hugo-Wissemann erkundigt sich zu den Entschädigungen für die Landwirte. Herr Stevens informiert über das KreiskulturLANDSCHAFTSprogramm und über den Vertragsnaturschutz.