Sitzung: 02.03.2023 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 68/2451/XVII/2023
Protokoll:
Aufgrund technischer Probleme funktioniert die
Liveschaltung zum Berliner Büro Gruppe F nach Berlin nicht. Herr Temburg übernimmt daher die
Präsentation. Er betont, dass sich nicht nur die Wirtschaft im Rhein-Kreis
Neuss in einem gewaltigen Strukturwandel befinde, sondern auch die Landschaft.
Daher habe sich der Kreis entschlossen, als Grundlage für zukünftige Planungen das
Berliner Büro Gruppe F mit der Erstellung einer Freiraumkonzeption zu
beauftragen. Herr Temburg fasst die
bis dato geleisteten Arbeiten des Büros zusammen. So habe eingangs ein
sogenannter Stakeholder-Workshop stattgefunden (Anmerkung der Schriftführung: Stakeholder
sind direkt oder indirekt an einem Unternehmen oder einem Projekt beteiligt und
haben Erwartungen daran.) Folgende Themenschwerpunkte bzw.
Freiraumfunktionen seien untersucht worden:
- Biodiversität,
- Erholung und Lebensqualität,
- Ernährung und Ressourcenvorsorge sowie
- Klimavorsorge
Herr
Temburg erklärt die
Entwicklungsziele. So bedeute Biodiversität vor allem Erhalt und Förderung der
Vielfalt von Flora und Fauna, Erholung und Lebensqualität dagegen den Ausbau
von Bewegung, Mobilität und Erholung im Grünen. Bei der Ernährung und
Ressourcenvorsorge solle primär die innovative Landwirtschaft gefördert und bei
der Klimavorsorge den Extremwetterereignissen begegnet werden. Er stellt die
drei Freiraumtypen vor:
- Rekultivierungsgebiete,
- Siedlungsränder und
- freie Landschaften
Herr
Temburg informiert über
verschiedene Pilotprojekte. Beispielhaft verweist er auf das Projekt „Neue
Natur am Welchenberg“ in Grevenbroich, wo ein ehemaliger RWE-Parkplatz
entsiegelt und naturnah überplant werden solle. Er stellt heraus, dass sich bei
einer digitalen Umfrage zum Thema Freiraumgestaltung im Rhein-Kreis Neuss
nahezu 500 Personen beteiligt und fast 2.000 Ideen eingebracht haben. Parallel
seien für die vom Strukturwandel besonders betroffenen Kommunen Grevenbroich,
Jüchen und Rommerskirchen Schwerpunktthemen, z. B. die Aufwertung bestehender
Strukturen, Ausgleichsmaßnahmen sowie Umnutzungs- und Förderungsmöglichkeiten
definiert worden. Herr Temburg
berichtet von weiteren Aktivitäten. So seien gemeinsam mit Vertretern der
betroffenen Kommunen, Kreis-, Regional- und Landesverwaltungen verschiedene
Pilotprojekte ausgewählt, Zeithorizonte, Kostenansätze sowie
Fördermöglichkeiten diskutiert worden. Er betont, dass eine
Koordinierungsgruppe gebildet worden sei, bestehend aus kommunalen Vertretern
und mit externen Fachleuten besetzt. Hauptaufgabe: Die Abstimmung der Inhalte
und der Prozessschritte sowie die Vorbereitung des Endberichtes. Herr Temburg fasst zusammen, dass der
Planungsraum inzwischen charakterisiert und kartographisch dargestellt worden
sei. Er betont, dass die Ergebnisse des Freiraumkonzeptes noch in diesem
Frühjahr auf der Website des Kreises veröffentlicht werden.
Herr
Wappenschmidt erkundigt sich
zur grundsätzlichen Zielsetzung des Konzeptes und zum Zusammenspiel mit den
Landschaftsplänen und dem Kreiskulturlandschaftsprogramm. Herr Temburg antwortet, dass speziell der Strukturwandel mit all
seinen Auswirkungen Hauptanlass für die Beauftragung dieses Freiraumkonzeptes
gewesen sei. Dieses Konzept stelle praktisch einen Handlungsrahmen für
zukünftige Planungen dar, eine Art Leitfaden. Des Weiteren existiere nun eine
Plattform, um in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen die
vereinbarten Pilotprojekte umzusetzen.
Herr Temburg betont, dass das vorgestellte „Freiraumkonzept Strukturwandel
im Rhein-Kreis Neuss“ selbstverständlich eng mit dem
Kreiskulturlandschaftsprogramm und den Landschaftsplänen abgestimmt worden sei.
Frau Hugo-Wissemann fragt, ob auch
die Inhalte des Masterplans Grün mit einbezogen worden seien. Herr Temburg bejaht dieses.