Protokoll:

Aufgrund technischer Probleme funktioniert die Liveschaltung zum Berliner Büro Gruppe F nach Berlin nicht. Herr Temburg übernimmt daher die Präsentation. Er betont, dass sich nicht nur die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss in einem gewaltigen Strukturwandel befinde, sondern auch die Landschaft. Daher habe sich der Kreis entschlossen, als Grundlage für zukünftige Planungen das Berliner Büro Gruppe F mit der Erstellung einer Freiraumkonzeption zu beauftragen. Herr Temburg fasst die bis dato geleisteten Arbeiten des Büros zusammen. So habe eingangs ein sogenannter Stakeholder-Workshop stattgefunden (Anmerkung der Schriftführung: Stakeholder sind direkt oder indirekt an einem Unternehmen oder einem Projekt beteiligt und haben Erwartungen daran.) Folgende Themenschwerpunkte bzw. Freiraumfunktionen seien untersucht worden:

  • Biodiversität,
  • Erholung und Lebensqualität,
  • Ernährung und Ressourcenvorsorge sowie
  • Klimavorsorge

Herr Temburg erklärt die Entwicklungsziele. So bedeute Biodiversität vor allem Erhalt und Förderung der Vielfalt von Flora und Fauna, Erholung und Lebensqualität dagegen den Ausbau von Bewegung, Mobilität und Erholung im Grünen. Bei der Ernährung und Ressourcenvorsorge solle primär die innovative Landwirtschaft gefördert und bei der Klimavorsorge den Extremwetterereignissen begegnet werden. Er stellt die drei Freiraumtypen vor:

  • Rekultivierungsgebiete,
  • Siedlungsränder und
  • freie Landschaften

Herr Temburg informiert über verschiedene Pilotprojekte. Beispielhaft verweist er auf das Projekt „Neue Natur am Welchenberg“ in Grevenbroich, wo ein ehemaliger RWE-Parkplatz entsiegelt und naturnah überplant werden solle. Er stellt heraus, dass sich bei einer digitalen Umfrage zum Thema Freiraumgestaltung im Rhein-Kreis Neuss nahezu 500 Personen beteiligt und fast 2.000 Ideen eingebracht haben. Parallel seien für die vom Strukturwandel besonders betroffenen Kommunen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen Schwerpunktthemen, z. B. die Aufwertung bestehender Strukturen, Ausgleichsmaßnahmen sowie Umnutzungs- und Förderungsmöglichkeiten definiert worden. Herr Temburg berichtet von weiteren Aktivitäten. So seien gemeinsam mit Vertretern der betroffenen Kommunen, Kreis-, Regional- und Landesverwaltungen verschiedene Pilotprojekte ausgewählt, Zeithorizonte, Kostenansätze sowie Fördermöglichkeiten diskutiert worden. Er betont, dass eine Koordinierungsgruppe gebildet worden sei, bestehend aus kommunalen Vertretern und mit externen Fachleuten besetzt. Hauptaufgabe: Die Abstimmung der Inhalte und der Prozessschritte sowie die Vorbereitung des Endberichtes. Herr Temburg fasst zusammen, dass der Planungsraum inzwischen charakterisiert und kartographisch dargestellt worden sei. Er betont, dass die Ergebnisse des Freiraumkonzeptes noch in diesem Frühjahr auf der Website des Kreises veröffentlicht werden.

 

Herr Wappenschmidt erkundigt sich zur grundsätzlichen Zielsetzung des Konzeptes und zum Zusammenspiel mit den Landschaftsplänen und dem Kreiskulturlandschaftsprogramm. Herr Temburg antwortet, dass speziell der Strukturwandel mit all seinen Auswirkungen Hauptanlass für die Beauftragung dieses Freiraumkonzeptes gewesen sei. Dieses Konzept stelle praktisch einen Handlungsrahmen für zukünftige Planungen dar, eine Art Leitfaden. Des Weiteren existiere nun eine Plattform, um in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen die vereinbarten Pilotprojekte umzusetzen. Herr Temburg betont, dass das vorgestellte „Freiraumkonzept Strukturwandel im Rhein-Kreis Neuss“ selbstverständlich eng mit dem Kreiskulturlandschaftsprogramm und den Landschaftsplänen abgestimmt worden sei. Frau Hugo-Wissemann fragt, ob auch die Inhalte des Masterplans Grün mit einbezogen worden seien. Herr Temburg bejaht dieses.