Sitzung: 25.05.2023 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 61/2809/XVII/2023
Protokoll:
Anmerkung der
Schriftführung: Primär aus Lesbarkeitsgründen werden sämtliche
Powerpoint-Vorträge aus dem öffentlichen Teil der Tagesordnung nicht der
Papierversion der Niederschrift angehängt, sondern für alle verfügbar auf der
Homepage des Rhein-Kreises Neuss abgelegt. (Pfad: Verwaltung und Politik/
Politik und Wahlen/ Bürgerinfoportal/ Planungs- Klima- und Umweltausschuss/
25.05.2023)
Frau Grothe verweist eingangs ihres Beitrags nochmals
auf den Titel des Projektes: Schaffung eines Klimaschutzmanagements zur
Erstellung eines integrierten Klimawandelvorsorgekonzeptes für den Rhein-Kreis
Neuss für die eigenen Zuständigkeiten. Sie betont, dass das Projekt am
31.01.2024 beendet werde. Frau Grothe
führt aus, dass die CO2- Bilanzierung und die Potentialanalyse bereits
fertiggestellt seien, nun folge die Maßnahmenkonzeption. Sie informiert über
die Projektarbeiten der letzten Monate, über Workshops, Vorträge und weitere
Informationsveranstaltungen. Die Schwerpunktthemen dabei: Photovoltaik und Wärmepumpen. Mit ins Boot
geholt worden seien das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen und die Verbraucherzentrale NRW e. V. Frau Grothe informiert über eine Online-Umfrage. Es sei zu
verschiedenen Klimaschutzthemen gefragt worden. Die Beteiligten haben sich
mehrheitlich für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien ausgesprochen aber
auch auf die Wichtigkeit von Fördermaßnahmen hingewiesen.
Folgende drei Handlungsfelder haben laut
Umfrage die größte Relevanz mit Blick auf die Folgen des Klimawandels:
• der
Verkehr,
• Landschaft,
Natur und Biodiversität und
• eine
klimagerechte Stadt- und Kreisentwicklung
Frau Grothe betont, dass alle Vorgaben aus dem
Förderbescheid weiterhin eingehalten werden. So werde auch der Zwischenbericht
pünktlich zum 30.06.2023 fertiggestellt sein.
Frau Hugo-Wissemann erkundigt sich zum
Umsetzungsstand der im Finanzausschuss beschlossenen Fördermaßnahmen für
Photovoltaikanlagen. Sie fragt, ab wann die Mittel abgerufen werden können. Frau Grothe antwortet, dass die
Arbeiten zur Organisation innerhalb der Verwaltung fortgeschritten seien.
Derzeit werde das Programm zur Abrufung der Fördermittel für die Bürgerinnen
und Bürger mit externer fachlicher Unterstützung konzipiert.
Stellvertretender Vorsitzender Wappenschmidt stellt Herrn Hasse von der Kommunalberatung Klimafolgen Anpassung NRW
vor, die im Auftrag des Umweltministeriums Kommunen über verschiedenste
Klimaschutzprojekte und die Fördermöglichkeiten berät.
Herr
Hasse unterstützt die
Kommunen auch bei der Erarbeitung von Anpassungsstrategien und bei der
Umsetzung von Maßnahmen. Er stellt heraus, dass die Information über die
verschiedenen Fördertöpfe einen Schwerpunkt seiner Arbeit bilde und verweist
diesbezüglich auf seine Internetseite.
Herr
Hasse berichtet über die
Auswirkungen des Klimawandels, den Anstieg der durchschnittlichen
Jahrestemperaturen, über stärker und länger anhaltende Hitzeperioden, über
Veränderungen der Verteilung der Jahresniederschläge, über die Zunahme der
Starkregenereignisse und der sommerlichen Gewitterstürme. All diese
Auswirkungen des Klimawandels stellen eine echte Herausforderung für die
Zukunft dar. Herr Hasse berichtet
über die Hitze- und Gesundheitsvorsorge in den Kommunen. So stellen Hitzewellen
inzwischen weltweit ein bedeutendes Gesundheitsrisiko dar.
Er informiert über Möglichkeiten der
Kommunen, klimagerechtes Bauen zu fördern, insbesondere im Rahmen der
Bauleitplanung. Herr Hasse verweist
auf das Klimaanpassungsgesetz NRW, wonach die Träger öffentlicher Aufgaben zu
prüfen haben, Klimaschutzziele fachübergreifend und integriert zu
berücksichtigen. Unterstützung dabei biete u. a. der Klimaanpassungs-Check für
Kommunen in NRW. Er stellt verschiedene Maßnahmen vor, um die negativen
Auswirkungen der Klimaänderung zu mindern. Dies seien nicht nur die finanzielle
Förderung der Erneuerbaren Energien sondern auch die Dach- und
Fassadenbegrünung, Schaffung von Wasserflächen, Baumpflanzungen,
Regenwassernutzung Entsiegelungsmaßnahmen und vieles mehr. Schließlich ruft Herr Hasse die Kommunen auf, die
verschiedenen Förderprogramme genau zu prüfen, z. B. im Internet unter https://kommunalberatung-klimaanpassung-nrw.de.
Dr.
Freiherr von Canstein wünscht
sich zukunftsorientierte Ideen, die in den Hitzeperioden nützlich seien, aber
in der hitzefreien Zeit nicht schaden würden. Er fragt zur angekündigten
Zielformulierung. Frau Grothe
betont, dass verwaltungsintern weiter intensiv diskutiert werde. Die Kernfrage
dabei: Solle das Ziel ambitioniert formuliert, z. B. mit einem engen
Zeitrahmen, oder niedriger angesetzt werden wie im Bund. Dr. Freiherr von Canstein fragt zum Maßnahmenkatalog. Frau Grothe betont, dass dieser noch
vor der Oktober-Sitzung des Planungs- Klima- und Umweltausschusses zur
Verfügung gestellt werde. In der Ausschusssitzung könne dann beraten und im
anschließenden Kreisausschuss beschlossen werden. Damit werden auch die
zeitlichen Vorgaben aus dem Förderbescheid eingehalten. Frau Janetta fragt, ob Fördermöglichkeiten existieren, die speziell
auf Gewerbegebiete zugeschnitten seien.
Herr Hasse weiß von einem Netzwerk, in dem Unternehmer das Thema
Klimaschutzmaßnahmen bearbeiten. Schon alleine aufgrund der großen
Flächeninanspruchnahme wisse man um die Bedeutung von Gewerbegebieten für den
Klimaschutz. Herr Eitz informiert
über Probleme, wenn PV-Anlagen auf denkmalgeschützte Gebäude gebaut werden. Herr Krause betrachtet ein
Klimaschutzmanagement an sich kritisch. Frau
Hugo-Wissemann betont, dass der Kreis als Multiplikator den Kommunen das
Angebot der Kommunalberatung Klimafolgen Anpassung NRW übermitteln solle. Herr Hasse stellt abschließend heraus,
dass Kreisverwaltungen für die Bereiche Regionalplanung, Katastrophenschutz,
Umwelt und Gesundheit zuständig seien und daher einen nicht zu unterschätzenden
Einfluss auf Klimaschutzmaßnahmen haben.