Sitzung: 05.06.2023 Sportausschuss
Vorlage: 52/2837/XVII/2023
Beschlussempfehlung:
Der Sportausschuss stimmt einer Kooperation mit der Stadt Dormagen grundsätzlich zu.
Sachverhalt:
Protokoll:
Herr Schütz erläutert, dass die Sportverwaltung regelmäßig im Austausch mit den
Kommunen steht, insbesondere auch mit der sehr leistungssportorientierten
Sportverwaltung in Dormagen. In diesem Rahmen habe es auch einen Austausch zur
Talentsichtung gegeben. In Dormagen werden aktuell keine Sichtungen über das
Projekt PRO-Fit! durchgeführt. Die Stadt Dormagen hat gemäß der Vorlage
Interesse an einer stärkeren Kooperation mit der Talentsichtung des Kreises
gezeigt. Dies werde Swen Möser, Leiter des Sportservice Dormagen, nun näher
erläutern.
Herr Möser berichtet kurz über das Projekt PRO-Fit!, welches seit 2008 existiert.
Über den PRO-Fit!-Sporttest wurden auch Kinder mit sportlichem Nachhilfebedarf
identifiziert. Entgegen der Vorlage wurde das Projekt von der Uni Wuppertal
beendet, nicht seitens der Stadt Dormagen. Prof. Dr. Stemper hat jährlich mit
seinen Studierenden die Testungen in Dormagen durchgeführt. Die Auswertungen
wurden der Stadt zur Verfügung gestellt, so dass an den identifizierten Schulen
mit Bedarf Förderangebote für Kinder gemacht wurden. In 2018 wurde aufgrund des
Eintritts in den Ruhestand von Prof. Dr. Stemper die Kooperation seitens der
Uni Wuppertal eingestellt.
Der Sportservice
habe dann das Konzept geprüft und festgestellt, dass lediglich in Dormagen in
den 1. Klassen getestet wird, kreisweit jedoch in den 2. Klassen. Daraufhin
wurde entschieden die Sichtung zukünftig in den 2. Klassen durchzuführen. Zudem
wurde auf den Motoriktest des Landes NRW umgestellt. In 2019 wurde der
Versuch gestartet, einen Pool an Testerinnen und Testern zur Durchführung der
Sichtungen aufzustellen. Die dauerhafte Rekrutierung von qualifiziertem
Personal sei jedoch nicht möglich gewesen. 2020 und 2021 wurde das Projekt
Corona-bedingt nicht wieder aufgenommen. Aus den in 2023 geführten Gesprächen
mit den Dormagener Grundschulen habe sich der Wunsch seitens der Schulen
ergeben, die Sichtungen des Kreises und der Stadt zusammenzufassen. Damit würde
der Schulablauf nicht über Gebühr belastet werden. Somit sei beim Sportservice Dormagen
die Idee zu einer Kooperation mit der Talentsichtung des Kreises entstanden, da
sich aus Sicht des eigenen Sportwissenschaftlers auch durch den Sichtungstest
des Kreises bewegungsauffällige Kinder identifizieren lassen.
Herr Buchartz nimmt Bezug auf die Beschlussempfehlung, die einen Grundsatzbeschluss
beinhalte. Die detaillierte Ausgestaltung der Kooperation obliege der
Abstimmung zwischen den Sportverwaltungen. Das Ergebnis samt
Beschlussempfehlung werde im nächsten Sportausschuss vorgelegt.
Herr Welter fragt, welche Leistungen die Stadt Dormagen bei der Zusammenlegung
miteinbringen wird.
Herr Möser entgegnet, dass die Stadt Dormagen bei der Organisation unterstützen
wird, z.B. bei den Anschreiben, der Kontaktaufnahme mit den Eltern, mit den
datenschutzrechtlichen Einwilligungserklärungen. Auch finanziell werde sich die
Stadt Dormagen einbringen. Weiterhin werde versucht, einen Testerpool
aufzubauen. Dies Vorhaben gebe die Stadt auch nicht auf. Er betont, dass es
darum gehe, die Schulen durch die Zusammenlegung der Testungen zu entlasten.
Herr Buchartz erklärt, er sehe aus dem Wunsch der Stadt Dormagen und der Bereitschaft
der Sportverwaltung des Kreises eine besondere Form der interkommunalen
Zusammenarbeit im Sportbereich.
Frau Schenke fragt nach, ob sich die Zusammenarbeit ausschließlich auf die
Talentsuche in Dormagen bezieht oder dies kreisweit ausgedehnt werden könnte.
Herr Brügge erläutert, dass das Modell des Kreises ursprünglich vorsah, die
Talentsichtung in Kommunen durchzuführen, in denen noch kein Sichtungsprogramm
existierte, um für die Schulen eine Dopplung zu vermeiden. Zu dieser Zeit gab
es in Dormagen und Neuss bereits eigene Programme. Aufgrund der zuvor von Herrn
Möser dargestellten, veränderten Sachlage möchte die Sportverwaltung des
Kreises mit Dormagen zusammenarbeiten, um dort die Sichtung sicherzustellen.
Auch Herr
Zenk und Frau Leiermann begrüßen die Zusammenlegung der Testungen.
Da keine
weiteren Fragen gestellt werden, schlägt Herr Buchartz vor, die
Beschlussvorlage um das Wort „grundsätzlich“ zu ergänzen. In der nächsten
Sportausschusssitzung werde die Verwaltung die genauen Bedingungen der
Zusammenarbeit und die finanziellen Auswirkungen vorstellen, worüber der
Sportausschuss entscheiden wird.
Dagegen erhebt
sich kein Widerspruch.
Herr Buchartz stellt den
Beschlussvorschlag mit der zuvor beschriebenen Ergänzung zur Abstimmung frei.
Abstimmungsergebnis: