Beschluss:

Der Kulturausschuss nimmt die Vorstellung des Projektes zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Göddertz stellte sich den Anwesenden vor. Er sei freiberuflicher Marketingmanager und habe eine Leidenschaft für historische Darstellungen. Er biete Führungen in historischer Kleidung der jeweiligen Epoche in Zons an. Die Firma TimeRide in Köln biete mit Virtual Reality(VR)-Brillen die Möglichkeit, die Stadt in einer historischen Zeitperiode zu begehen. Dies sei auch für Zons vorstellbar (Präsentation - Anlage 1). So könne eine neue innovative, kulturhistorische und touristische Attraktion für Zons als Ergänzung zu den etablierten Stadtführungen geschaffen werden, die mittels einer virtuellen Zeitreise Geschichte für jede Altersklasse vermittle. Es könne eine professionelle Produktion von voll animierten VR-Inhalten mit historischer Rekonstruktion des Zonser Erscheinungsbild in ausgesuchten Epochen erfolgen. So seien zunächst sechs Standorte vorgesehen: die Römer am Rhein um 50 nach Christus, die Zollfeste im 15. Jahrhundert, die Burg Friedestrom im 16. Jahrhundert, die Vorburg und der Juddeturm im 17. Jahrhundert und vor dem Feldtor im 18. Jahrhundert. Mehrsprachigkeit sei möglich zum einen in einer VR-Stadtführung als auch in einem VR-Kino mit einer stationären Zeitreise. Neben der TimeRide GmbH sei der Verein der Kultur und Heimatfreunde Stadt Zons ein Kooperationspartner, der bei der finanziellen Förderung und der Recherche der historischen Inhalte unterstützen werde. Der Zonser Rheinturm käme als Zeitreise-Center für die Ausgabe der VR-Brillen und ein VR-Kino in Frage. Weitere Optionen seien digitale Bücher oder auch VR-Ferngläser, die auf dem Dach des Rheinturms aufgestellt werden könnten.

Herr Kress ergänzte, dass Herr Göddertz neuer stellvertretender Vorsitzender bei den Kultur- und Heimatfreunden der Stadt Zons sei, er selbst sei noch Beisitzer. Es gebe einen historischen Stammtisch in Zons, der das Projekt begleiten solle. Derzeit werde an einer Finanzierung des Projekts gearbeitet. Eine Beantragung von Fördermitteln im Rahmen der Regionalen Kulturförderung beim LVR müsse bis Ende März 2024 über den Rhein-Kreis Neuss für 2025 erfolgen. Es sei beabsichtigt, den Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Dormagen für ergänzende Fördermittel anzufragen.

Frau Runge erläuterte, dass bei TimeRide in Köln stationär eine zeitliche Epoche dargestellt werde, für Zons jedoch mehrere Zeitsprünge und ein Rundgang geplant seien. Sie fragte nach, wie lange mit der Umsetzung zu rechnen sei und ob Eintrittsgelder zur Finanzierung genutzt würden.

Herr Ackburally erkundigte sich, wie hoch die Kosten des Projekts insgesamt, der angefragte Anteil bei der Stadt und beim Kreis und die voraussichtlichen Ticketpreise für die Teilnehmenden seien.

Herr Rehse wies darauf hin, dass es einen virtuellen Stadtrundgang für Zons gebe, er hoffe, dass das vorgestellte Projekt finanzierbar sei, da es Zons auch touristisch aufwerten würde.

Herr Göddertz führte aus, dass in Köln neben der stationären Straßenbahnfahrt mittlerweile auch Rundgänge angeboten würden. Die Grafik sei in der Darstellung jedoch mittlerweile viel moderner. Für die Erstellung der Inhalte werde circa ein halbes Jahr benötigt. Die Kosten für die Erstellung, Ausstattung und die Technik beliefen sich auf rund 200.000 €. Hinzu kämen laufende Kosten für technischen Service und Personal in Höhe von ca. 55.000 €. Gegenfinanziert werden solle dies neben den Fördermitteln auch durch Eintrittsgelder. Ausgehend von 300.000 jährlichen Besuchenden von Zons wären 1 % Interessierte schon 3.000 Besucherinnen und Besucher jährlich. Für einen Kinobesuch seien 10 – 15 € Eintritt angedacht, für eine Führung 20 - 25 €.

Herr Lonnes ergänzte, dass zunächst die Finanzierung geklärt werden müsse, da Kreis und Stadt allenfalls einen Teil der Kosten übernehmen könnten. Weitere Partner zu suchen sei nun der nächste Schritt.

Herr Kress kündigte an, dass der Verein der Kultur- und Heimatfreunde der Stadt Zons beabsichtige, einen ähnlich hohen Eigenanteil wie der Kreis an dem Projekt zu leisten.

Herr Lindow legte dar, wie wichtig es sei, Schulen miteinzubinden, da dieses Projekt anschaulich Geschichte vermitteln könne.

Frau Wienands merkte an, sie sehe das Problem allein in der Finanzierung und fragte an, ob die Kosten für die Herrichtung des Rheinturms bereits in den 200.000 € Berücksichtigung fanden.

Herr Göddertz trug vor, dass die Nutzbarmachung des Rheinturms durch die Stadt erfolgen müsse. Die Kosten für die Ausstattung der Räumlichkeit seien bereits bei den genannten Kosten berücksichtigt. Es sei aber jeder beliebige Standort möglich. Für die Optionen des magischen Buches oder des VR-Fernrohres entstünden zusätzliche Kosten in Höhe von 30.000 € und 15.000 € je Fernrohr.

Frau Runge gab an, dass TimeRide in Köln eher einen Unterhaltungswert habe und fragte nach, was für Zons vorgesehen sei.

Herr Kress verdeutlichte, dass die Entwicklung von einem Arbeitskreis wissenschaftlich begleitet werden solle. Für die Inhalte sollten geschichtliche Ereignisse in Zons aufgearbeitet werden. Mit Blick auf die anstehende Sanierung des Rheinturms sollte bereits jetzt überlegt werden, ob dieser für eine Nutzung in Frage käme.

Herr Lonnes gab an, dass man sich an dem Buch über die Stadt Zons, welches zum 650-jährigen Jubiläum vom Archiv im Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit dem Historiker Dr. Thomas Schwabach herausgegeben wurde, sehr gut orientieren könne. Auch seien bei TimeRide Historiker tätig.

Vorsitzender Beyen dankte Herrn Göddertz und Herrn Kress für die Vorstellung des interessanten Projekts und bat um Information des Kulturausschusses über die geplante Finanzierung.