Beschluss:

Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis


Protokoll:

Herr Kreisdirektor Brügge berichtete über die laufenden Aktivitäten, aktuellen Vorhaben und Ergebnisse der Kommunalen Koordinierungsstelle im Rahmen der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW" (KAoA) im Rhein-Kreis Neuss.

 

Neben der Vorstellung des vierköpfigen KAoA-Teams zeigte er auf, dass Jugendliche mit den ersten verpflichtend umzusetzenden KAoA-Standardelementen wie der Potenzialanalyse, Berufsfelderkundungen und Praktika, viele Praxiseinblicke in die Wirtschaft für eine erste und dann vertiefte, berufliche Orientierung erhalten.

 

An den Berufskollegs wurden die Praxisphasen per Runderlass des Ministeriums für Schule und Bildung vom 24.03.2023 verdoppelt, so dass die Kommunale Koordinierung gemeinschaftlich mehr Praktikaplätze eingeworben hat als auch das Coachingprogramm Übergangslotsen an den Berufskollegs verankerte.

Online-Tools wie Fachkräfte-für-Morgen.de, 321-fachkraft.de oder Check in-Berufswelt geben Lehrkräften und professionellen Begleitteams an den Schulen weitere Möglichkeiten der Unterstützung.

Weitreichende Hilfestellungen bekommen Jugendliche auch bei der im Dezember 2023 neu gegründeten Jugendberufsagentur im RKN mit drei Anlaufstellen in Neuss, Grevenbroich und Dormagen. Vorangegangen waren viele konstruktive Gespräche mit den Städten, den Schulen, den drei Rechtskreisen SGB II, SBG III und SGB VIII sowie der Kommunalen Koordinierungsstelle. Ziel ist es, ein belastbares, transparentes System zu etablieren, das die zuvor parallele Erfassung von Jugendlichen an unterschiedlichen Stellen bündelt und somit der Jugendliche Lösungen für seine unterschiedlichsten Problemlagen aus einer Hand erhält, ohne jedes einzelne Amt aufsuchen zu müssen. Somit begleitet ein Ansprechpartner den Jugendlichen bei allen seinen Problemlagen. Der feierliche Akt der Unterzeichnung wurde von den drei vertraglich miteinander kooperierenden Rechtskreisen begangen, begleitet durch den Landrat und den Kreisdirektor selbst. Herr Brügge berichtete, dass eine Einbindung und ein Austausch mit allen Interessierten im Vorfeld der Gespräche durch eine Einladung in den Gare du Neuss am 08.03.2023 ermöglicht und auch prominent wahrgenommen wurde.
     

Die seit letztem Jahr eingeführte Verantwortungskette nimmt nun jeden Jugendlichen in den Blick und bespricht mit ihm/ihr mögliche Anschlussperspektiven. Sollten diese nicht vorliegen, wird der Jugendliche individuell begleitet und gewünschte Anschlüsse gemeinsam verfolgt. Dieses Verfahren ermöglicht erstmals einen kommunalen Überblick über die berufliche Versorgung von Jugendlichen zu erhalten und zielführende Maßnahmen daraufhin zu veranlassen. Sie wird zukünftig eng mit der Jugendarbeitslosenquote korrespondieren und Handlungsfelder gezielt aufzeigen.

 

Herr Brügge berichtet auf Nachfrage, dass die Kommunale Koordinierungsstelle des Rhein-Kreises Neuss zu 40% vom Land NRW und zu 60 % vom RKN finanziert wird. Dem Rhein-Kreis Neuss stehen aufgrund seines Flächenkreises und seiner Schülerzahl insgesamt fünf kofinanzierte Stellen zur Verfügung. Davon werden vier Stellen genutzt, für die jeweils eine Finanzierungspauschale zur Abdeckung von Personal- und Sachkosten in einer gemeinsamen Summe zur Verfügung gestellt wird. Die Leitungsstelle erhält eine monatliche Zuwendung von 7.680 €, die drei Mitarbeitenden jeweils 6.060 €. Summiert man diese monatlichen Pauschalen auf ein Kalenderjahr, so entspricht die anteilige Förderung je Jahr durch das Land 183.859,20 Euro für Personal- und Sachkosten von vier Kolleginnen.

Zur detaillierten Information liegt die gezeigte Präsentation als Anlage bei.

 

 

Im Anschluss an den Vortrag bedankte sich Frau Wienands für den ausführlichen Vortrag und merkte an, dass sie das Thema KAoA im Bereich Schule angesiedelt sehe statt in der Wirtschaftsförderung. Frau Jansen und Frau Wienands erkundigten sich nach den Budgetanteilen vom Land und der Kommune und waren außerdem an einer Quantifizierung des Erfolges der Maßnahme interessiert. Herr Brügge erläuterte, dass die Erfolgsmessung sich schwierig gestalte aufgrund unterschiedlicher Maßnahmen und der langen Erfolgsketten.

 

Frau Schenke erkundigte sich nach der Veranstaltung zur Jugendberufsagentur. Frau Wienands bedauerte, dass die Mitglieder des Ausschusses keine Einladung zur Eröffnung der „Jugendberufsagentur“ erhalten haben.

 

Auf Nachfrage von Frau Burdag, nach einer Evaluation zur Sinnhaftigkeit für Förderschulkinder, antwortete Frau Trampen, dass Schülerinnen und Schüler der Förderschulen eine individuelle Unterstützung erhalten. Es erfolge auch ein regelmäßiger Austausch mit den Schulleitungen der Förderschulen.

 

Herr Schmitz dankte Herrn Brügge für die Ausführungen.

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig