Sitzung: 23.01.2024 Schul- und Bildungsausschuss
Vorlage: 40/3697/XVII/2023
Beschluss:
Der Schul- und Bildungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis
Protokoll:
Herr Kreisdirektor Brügge berichtete über
die laufenden Aktivitäten, aktuellen Vorhaben und Ergebnisse der Kommunalen
Koordinierungsstelle im Rahmen der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne
Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW" (KAoA) im Rhein-Kreis Neuss.
Neben der Vorstellung des vierköpfigen
KAoA-Teams zeigte er auf, dass Jugendliche mit den ersten verpflichtend
umzusetzenden KAoA-Standardelementen wie der Potenzialanalyse,
Berufsfelderkundungen und Praktika, viele Praxiseinblicke in die Wirtschaft für
eine erste und dann vertiefte, berufliche Orientierung erhalten.
An den Berufskollegs wurden die Praxisphasen
per Runderlass des Ministeriums für Schule und Bildung vom 24.03.2023
verdoppelt, so dass die Kommunale Koordinierung gemeinschaftlich mehr
Praktikaplätze eingeworben hat als auch das Coachingprogramm Übergangslotsen
an den Berufskollegs verankerte.
Online-Tools wie
Fachkräfte-für-Morgen.de, 321-fachkraft.de oder Check in-Berufswelt geben
Lehrkräften und professionellen Begleitteams an den Schulen weitere
Möglichkeiten der Unterstützung.
Weitreichende Hilfestellungen bekommen
Jugendliche auch bei der im Dezember 2023 neu gegründeten Jugendberufsagentur
im RKN mit drei Anlaufstellen in Neuss, Grevenbroich und Dormagen. Vorangegangen
waren viele konstruktive Gespräche mit den Städten, den Schulen, den drei
Rechtskreisen SGB II, SBG III und SGB VIII sowie der Kommunalen
Koordinierungsstelle. Ziel ist es, ein belastbares, transparentes System zu
etablieren, das die zuvor parallele Erfassung von Jugendlichen an
unterschiedlichen Stellen bündelt und somit der Jugendliche Lösungen für seine
unterschiedlichsten Problemlagen aus einer Hand erhält, ohne jedes einzelne Amt
aufsuchen zu müssen. Somit begleitet ein Ansprechpartner den Jugendlichen
bei allen seinen Problemlagen. Der feierliche Akt der Unterzeichnung wurde von
den drei vertraglich miteinander kooperierenden Rechtskreisen begangen,
begleitet durch den Landrat und den Kreisdirektor selbst. Herr Brügge
berichtete, dass eine Einbindung und ein Austausch mit allen Interessierten im
Vorfeld der Gespräche durch eine Einladung in den Gare du Neuss am 08.03.2023
ermöglicht und auch prominent wahrgenommen wurde.
Die seit letztem Jahr eingeführte Verantwortungskette
nimmt nun jeden Jugendlichen in den Blick und bespricht mit ihm/ihr mögliche
Anschlussperspektiven. Sollten diese nicht vorliegen, wird der Jugendliche
individuell begleitet und gewünschte Anschlüsse gemeinsam verfolgt. Dieses
Verfahren ermöglicht erstmals einen kommunalen Überblick über die berufliche
Versorgung von Jugendlichen zu erhalten und zielführende Maßnahmen daraufhin zu
veranlassen. Sie wird zukünftig eng mit der Jugendarbeitslosenquote
korrespondieren und Handlungsfelder gezielt aufzeigen.
Herr Brügge berichtet auf Nachfrage, dass
die Kommunale Koordinierungsstelle des Rhein-Kreises Neuss zu 40% vom
Land NRW und zu 60 % vom RKN finanziert wird. Dem Rhein-Kreis Neuss stehen
aufgrund seines Flächenkreises und seiner Schülerzahl insgesamt fünf
kofinanzierte Stellen zur Verfügung. Davon werden vier Stellen genutzt, für die
jeweils eine Finanzierungspauschale zur Abdeckung von Personal- und Sachkosten
in einer gemeinsamen Summe zur Verfügung gestellt wird. Die Leitungsstelle
erhält eine monatliche Zuwendung von 7.680 €, die drei Mitarbeitenden jeweils
6.060 €. Summiert man diese monatlichen Pauschalen auf ein Kalenderjahr, so
entspricht die anteilige Förderung je Jahr durch das Land 183.859,20 Euro für
Personal- und Sachkosten von vier Kolleginnen.
Zur detaillierten Information liegt die
gezeigte Präsentation als Anlage bei.
Im Anschluss an den Vortrag bedankte sich Frau Wienands für den
ausführlichen Vortrag und merkte an, dass sie das Thema KAoA im Bereich Schule
angesiedelt sehe statt in der Wirtschaftsförderung. Frau Jansen und Frau
Wienands erkundigten sich nach den Budgetanteilen vom Land und der Kommune und
waren außerdem an einer Quantifizierung des Erfolges der Maßnahme interessiert.
Herr Brügge erläuterte, dass die Erfolgsmessung sich schwierig gestalte
aufgrund unterschiedlicher Maßnahmen und der langen Erfolgsketten.
Frau Schenke
erkundigte sich nach der Veranstaltung zur Jugendberufsagentur. Frau Wienands
bedauerte, dass die Mitglieder des Ausschusses keine Einladung zur Eröffnung
der „Jugendberufsagentur“ erhalten haben.
Auf Nachfrage von
Frau Burdag, nach einer Evaluation zur Sinnhaftigkeit für Förderschulkinder,
antwortete Frau Trampen, dass Schülerinnen und Schüler der Förderschulen eine
individuelle Unterstützung erhalten. Es erfolge auch ein regelmäßiger Austausch
mit den Schulleitungen der Förderschulen.
Herr Schmitz
dankte Herrn Brügge für die Ausführungen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig