Beschluss:

Der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde erhebt keinen Widerspruch gegen die Gewährung von Befreiung gem. § 67 Abs. 1 BNatSchG für die Durchführung der beantragten Maßnahmen zur Umsetzung der Planung zur Landesgartenschau Neuss 2026 entsprechend der Vorlage zur heutigen Sitzung. Bedenken gegen die Erteilung einer Ausnahme nach den Festsetzungen des Landschaftsplanes macht der Beirat nicht geltend.


Sachverhalt:

Vorsitzender Grimbach dankte nochmals den Beiratsmitgliedern für die Begehungen im Vorfeld der Rodungen auf dem LAGA-Gelände und den konstruktiven Austausch aller Beteiligten in diesem Zusammenhang.

Frau Nothnagel bedankte sich ebenfalls für die große Hilfe seitens des Naturschutzbeirates und freute sich über das gegenseitig wachsende Verständnis. Durch die Begehung konnte insgesamt etwa ein Drittel der Rodungen eingespart werden.

Beiratsmitglied Arndt erkundigte sich, ob noch Baumfällungen anstehen und warum Höhlenbäume überprüft und ggf. Höhlen verschlossen werden sollen. Frau Nothnagel entgegnete, dass die Überprüfungen im Vorfeld der Rodungen stattfanden und bei Nichtbesatz und späterer Fällungen die Höhlen bis zur Fällung verschlossen werden mussten, damit ein Neubesatz verhindert wurde. Dies galt jedoch für die bereits erfolgten Fällungen und es stünden keine weiteren Fällungen von Höhlenbäumen an.

Frau Arndt wünschte ebenfalls, dass nochmals festgehalten wird, dass Kunstnester für Schwalben, insbesondere Rauchschwalben, früher bereits nicht angenommen wurden und daher ein Schwalbenhaus, wie es bereits mit Frau Nothnagel diskutiert wurde, empfohlen wird. Sie führte aus, dass in den alten Gebäuden teils „kein Tierbesatz“ oder „nicht kontrolliert“ angegeben wurde, zudem fehlen ehemals angebrachte Kunstnester, all dies müsse beim gesamten Ausgleich berücksichtigt werden.

Umweltdezernent Küpper stellte dar, dass es keinen Sachzusammenhang zwischen dem zu entscheidenden Antrag und der Schwalbenthematik gebe, das Schwalbenhaus bereits zugesagt wurde und diese Anregung in der Niederschrift aufgenommen werde. Auch betonte Herr Küpper, dass ein reines Schwalbenhaus nicht unbedingt zielführend ist, da keine Stallungen mehr im Betrieb seien und daher ein Artenschutzhaus die bessere Lösung sei. Frau Krause reichte eine Vorlage mit einem Beispiel herum.

Frau Nothnagel teilte mit, dass Frau Schnatmann sich intensiv mit dem Schwalbenhaus beschäftige und im Herbst nächsten Jahres ein solches aufgestellt werden soll, welches patentiert ist und eine Besiedlungserfolgsquote von über 90 Prozent vorzuweisen hat. Sowohl Frau Nothnagel, als auch Herr Grimbach betonten, dass ein solches Haus teuer sei und somit darauf geachtet werden solle, dass die Errichtung auf sinnvolle Art und Weise erfolgen müsse. Zudem müsse eine solche Anlage auch regelmäßig kontrolliert werden.

Frau Arndt zeigte sich erfreut darüber, dass ihre Anregungen aufgenommen wurden und das Schwalben- bzw. Artenschutzhaus Berücksichtigung finde. Sie regte zudem an, dass die langgezogene Stallung auch als Unterbringung für Igel und Tauben dienen könnte und somit die Betreuer dieser Tiere ein Auge auf das Schwalbenhaus haben könnten.

Beiratsmitglied Bolz ergänzte in vorherige Abstimmung mit Frau Lechner, dass die Möglichkeit bestehe einige Eimer Mist an die Schwalbenhäuser zu geben, so dass hierdurch entsprechende Insekten angezogen würden und die Nahrung der Schwalben sichergestellt sei. Auch betonte er, dass CEF Maßnahmen dauerhaft gewartet werden müssen, damit sie erfolgreich sind.

Darüber hinaus hatte Herr Bolz einige Korrekturwünsche zum LBP bezüglich der Vegetationsräume, der Pflanzliste und der Baumgrößen. Diese Korrekturen wird er Frau Nothnagel per Mail zukommen lassen.

Herr Bolz betonte ebenfalls die gute konstruktive Zusammenarbeit im Zusammenhang mit den Baumrodungen und erwähnte, dass durch den Beirat die Fällung einiger Kastanien aus Verkehrsgefährdungsgründen verhindert werden konnten.

Herr Heinrichs vom BUND berichtete, dass die Rohrammer auf dem Gelände der LAGA am 25.05.2023 und im Zeitraum von Dez. 2023 bis 31.02.2024 gesichtet wurde. Frau Arndt schlug vor, dass Herr Heinrichs die Informationen zusammenstellt und Frau Nothnagel zukommen lässt, so dass dies berücksichtig werden kann bei den kommenden Maßnahmen.


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig ohne Stimmenthaltungen.