Beschluss:

Der Kreisausschuss beschloss mehrheitlich, den Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“ für 2011 auszuschreiben. Und einen 3-Jahres-Rhythmus anzuwenden.


Protokoll:

Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel teilte mit, dass seine Fraktion dem Beschlussvorschlag nicht folgen werde. Es sei nicht richtig, Journalisten aus ganz Deutschland dafür zu ehren, dass sie professionell  und gegen Honorar schreiben. Außerdem sollte sich der Kreis nicht mehr leisten, als sich die Städte und Gemeinden leisten können.

 

Auch Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer stellte den Mehrwert für den Rhein-Kreis Neuss in Frage. Der Preisträger habe in der Regel keinen Bezug zur Region. Er schlage daher vor, dass die Familie Thywissen eine Stiftung gründe und den Preis ausschreibe. Der Kreis könne dies dann ggf. unterstützen. Alternativ könne man den Preis auch umformulieren, sodass er sich an Journalisten aus dem Kreisgebiet richtet.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erinnerte daran, dass der Preis aus der Diskussion heraus entstanden sei, wie man das Ehrenamt fördern könne. Durch die Bekanntmachung einzelner Beispiele, könne man anregen und darauf aufmerksam machen.

 

Im Hinblick auf die Kürzungen bei den Städten und Gemeinden empfahl Kreistagsabgeordneter Jürgen Güsgen, dass der Preis zumindest im nächsten Jahr ausgesetzt werde. Wenn alle anderen sparen müssen, sollte auch der Kreis entsprechende Signale setzen.

 

Kreistagsabgeordneter Dieter Welsink betonte, dass es wichtig sei, Journalisten zu motivieren über Ehrenamt zu berichten. Zwar müsse die Haushaltslage berücksichtigt werden, aber der Preis habe eine besondere überregionale Bedeutung und die Familie Thywissen habe ein entsprechendes Fundament gelegt. Da das Verfahren bereits laufe, schlage er vor, den Preis in 2011 noch einmal auszuschreiben und dann in einen dreijahres Rhythmus zu wechseln.

 

Kreistagsabgeordneter Franz-Josef Radmacher wies darauf hin, dass derartige Preise zur Kulturlandschaft beitragen. Es sei fraglich etwas abzuschaffen, was ein derart positives Echo habe. Auch machte er darauf aufmerksam, dass die diesjährige Preisträgerin des Friedestrompreises aus Norddeutschland und damit überregional herkomme.

 

1. stv. Landrat Dr. Hans-Ulrich Klose merkte an, dass bei dieser eindrucksvollen Veranstaltung häufig junge Journalisten für bemerkenswerte Veröffentlichungen ausgezeichnet worden seien.

 

Unter Bezugnahme auf die Kritik von Kreistagsabgeordneten Rainer Thiel, dass dies nicht den Forderungen der CDU im Kreitag entspräche, erklärte Kreistagsabgeordneter Dieter Welsink noch einmal, dass seine Fraktion einen kostenbewussten Haushalt erwarte, der bestehende Strukturen nicht gefährde, aber Einsparmöglichkeiten aufzeige.


Abstimmungsergebnis:

9 Ja-Stimmen (CDU, FDP)

7 Gegenstimmen (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, UWG/Die Aktive)