Beschluss:

Der Kreisausschuss beschloss einstimmig:

 

1.         den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis zu nehmen,

2.         die Bewerbung der Hochschule Niederrhein mit dem Ziel, Studieneinrichtungen am Standort Rhein-Kreis Neuss zu schaffen, um eine Erweiterung am Standort Rhein-Kreis Neuss sowie die Vorhaben der FOM zur Ergänzung ihrer Studienangebote in Neuss und Dormagen zu befürworten,

3.         soweit Haushaltsmittel erforderlich werden, die Beschlussfassung vorbehaltlich der Etatisierung der erforderlichen Mittel erfolgt.


Protokoll:

Unter Hinweis auf die letzte Sitzung des Kreisausschusses erklärte Landrat Dieter Patt, dass der Rhein-Kreis Neuss seinen Antrag an das Land fristgerecht gestellt habe. Neben dem Ausbau der Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM), unterstützt der Rhein-Kreis Neuss auch die Bewerbung der Hochschule Niederrhein beim Landeswettbewerb, um technische Studiengänge im Bereich der Energiewirtschaft und der Food-Industrie anbieten zu können. Der Rhein-Kreis Neuss habe ausreichend Sachverstand und Beratung eingeholt, es müsse jedoch abgewartet werden, wie die Jury entscheiden wird. Ein wichtiger Konkurrent sei das Ruhrgebiet, das durch den Steinkohleausstieg beim Thema Energie gegebenenfalls bevorzugt werde. Dazu bietet der Rhein-Kreis Neuss verschiede Ansatzpunkte. Eine Entscheidung erwarte er bis zum Ende des Jahres. Mögliche Standorte für die Hochschule Niederrhein seien ein Grundstück in Neuss-Hammfeld sowie Werkstatträume großer Unternehmen in Dormagen und Grevenbroich. Da dort bereits Gebäude früherer Ausbildungswerkstätten vorhanden seien, könne ein weiterer Ausbau das Ziel sein.

 

Kreistagsabgeordneter Stephan Ingenhoven fragte nach dem weiteren Verfahren und der späteren Trägerschaft.

 

Kreistagsabgeordneter Lutz Lienenkämper lobte den Antrag als gut ausgearbeitet und vielschichtig. Er biete viele Chancen für den Rhein-Kreis Neuss.

 

Dem stimmte auch Kreistagsabgeordneter Dr. Bijan Djir-Sarai zu. Ziel müsse es bleiben, den Wissenschaftsstandort Rhein-Kreis Neuss nach vorne zu bringen. Es seien zwar bereits Ansätze vorhanden, man müsse sich aber weiter entwickeln. Zudem machte er auf das Problem aufmerksam, dass viele Abiturienten in anderen Regionen studieren und in den meisten Fällen danach nicht in den Rhein-Kreis Neuss zurückkehren. Dies sei ein kultureller und wirtschaftlicher Verlust.

 

Auch Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer betonte, dass es wichtig sei junge Menschen zu binden. Er unterstütze im Allgemeinen die Beschlussfassung, jedoch halte er die Anbindung an öffentliche Fachhochschulen für wichtig. Auch sei es wichtig, die neuen Studienangebote an bereits bestehende Fachhochschulen anzubinden.

Er frage sich jedoch, warum sich der Antrag nicht auf regenerative Energien beziehe.

 

Die Zustimmung zu dem Antrag empfahl auch Kreistagsabgeordneter Jürgen Güsgen.

 

Bezüglich der Fragen des Kreistagsabgeordneten Stephan Ingenhoven erklärte Landrat Dieter Patt, dass er drei Vorschläge mit unterschiedlichen Schwerpunkten vorgelegt habe, um die Chancen des Rhein-Kreises Neuss zu erhöhen. Auch bedeute der Standort keine Entscheidung über die Trägerschaft. Er betonte in Bezugnahme auf die Frage des Kreistagsabgeordneten Erhard Demmer, dass die Braunkohle nur ein Punkt im Bereich Energie sei, auch regenerative Energien und nachwachsende Rohstoffe seien einbezogen. Hierzu werden noch viele Informationen folgen.

 

Ltd. Kreisverwaltungsdirektor Tillmann Lonnes stellte klar, dass sich im Bereich der Lebensmitteltechnologie die Trägerschaft bei der Hochschule Niederrhein befinde. Des Weiteren erklärte er, dass die Hochschule Niederrhein sich an ehemalige Schüler mit Fachhochschulreife oder Abitur ohne abgeschlossene Berufsausbildung wende. Die FOM richte sich hingegen an Arbeitnehmer die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und einen Studienabschluss anstreben.

 

Rainer Thiel erklärte, dass auch die SPD-Kreistagsfraktion das Vorhaben unterstütze. Er merkte aber an, dass sich im Umkreis des Rhein-Kreises Neuss im Gegensatz zu anderen Regionen viele Fachhochschulen befänden.

 

Abschließend hob Landrat Dieter Patt noch einmal die Unterstützung seitens der Unternehmen RWE, Currenta, 3 M, sowie der IHK Mittlerer Niederrhein hervor und erklärte, dass der Ltd. Kreisverwaltungsdirektor Tillmann Lonnes einen Bericht zum Hochschulbestand erstellen werde.