Beschluss:

Der Kulturausschuss nahm den Bericht von Frau Dr. Misterek-Plagge zur Kenntnis.


Protokoll:

Frau Dr. Misterek-Plagge, seit 2005 als Geschäftsführerin des Kulturraum Niederrhein e.V. tätig, erläuterte den Werdegang des Vereins, welcher mehr als 30 Städte und Gemeinden, Kreise, Vereine, Verbände, Firmen, Banken, Sparkassen sowie Privatpersonen umfasse (Anlage 1). In NRW seien 10 Kulturregionen aktiv, eine davon die Kulturregion „Niederrhein“, seit 1997 Koordinierungsstelle der regionalen Kulturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen am Niederrhein. Zu den Kernaufgaben des Verbandes gehören die regionale Leitbildentwicklung, die Projekt- und Förderberatung auch über das Programm der Regionalen Kulturpolitik des Landes hinaus, das Vernetzen, Koordinieren, Fördern und Schnittstellen schaffen zwischen Kultur, Stadtentwicklung, Tourismus und Wirtschaft. Ferner trete der Kulturraum Niederrhein e.V. auch als Träger von Flächenprojekten auf. Am 24.8.2015 wählte die Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand, dem auch Herr Brügge als Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss angehöre. Wichtigstes Gremium des Vereins sei der Arbeitskreis Regionalkultur, der alle drei Jahre neu besetzt werde. Hierbei handele es sich um das Empfehlungsgremium im Rahmen der Vergabe der Fördermittel der Regionalen Kulturpolitik des Landes. Zur Förderung der kommunalen Zusammenarbeit auf den Gebieten von Kunst und Kultur habe der Verein ferner eine Konferenz der Kulturdezernenten der Region Niederrhein eingerichtet, die sich für die Durchführung gemeinsamer regionaler, städteübergreifender Projekte einsetze, deren Durchführung begleite und die dazu notwendigen Kommunikations- und Abstimmungsprozesse sicherstelle.

 

Ab 2011 sei ein Leitbild erarbeitet worden, welches im Jahr 2013 von der Niederrheinischen Kulturdezernentenkonferenz als „Kulturelle Biografie Niederrhein“ verabschiedet wurde. Das Leitbild verstehe sich als Strategiekonzept mit dem Selbstverständnis, Menschen und Lebensräume in künstlerisch-kulturelle Handlungsfelder einzubeziehen und dies mit Kulturschaffenden aller Sparten in regelmäßigen Werkstattgesprächen auf konkrete Kooperationsansätze zu übertragen. Ein wichtiges Standbein des Vereins bilde das kulturhistorische Museumsnetzwerk mit den Ausstellungen zum jährlich wechselnden Themenjahr. Hier bestehe insbesondere für kleinere Einrichtungen die Möglichkeit, auch unterhalb der Bagatellgrenze am Projekt mitzuwirken und eine Förderung zu erhalten. Der Mehrwert für die Museen bestehe u.a. im Auf- und Ausbau der Kontakte zu anderen Museen, dem Thema als Impulsgeber neuer Ausstellungsideen und –konzepte, Wissenstransfer, der Medienverbreitung über Stadt- und Redaktionsgebiete hinaus sowie der erfolgreichen Stellung von gemeinsamen Förderanträgen. Das nächste Themenjahr 2019 beschäftige sich mit dem Thema „Neuland“, an dem sich wieder viele Museen auch aus dem Kreisgebiet und erstmalig auch das Kulturzentrum Sinsteden beteiligen werden. Ein weiteres Erfolgsprojekt des Kulturraum Niederrhein e.V. sei die Muziek Biennale Niederrhein, bei der sich auch die Musikschule Rhein-Kreis Neuss engagiere.

 

Frau Dr. Misterek-Plagge führte ferner aus, dass seitens des Kulturraumes Niederrhein die Erstellung einer Künstlerdatenbank für den gesamten Niederrhein geplant sei, die auch eine Übersicht über Ausstellungsorte und Projekte geben soll. Der Kulturraum Niederrhein e.V. betreibe des Weiteren erfolgreich ein Internetportal, in welches Veranstaltungen eingepflegt werden können (www.niederrhein-kult.de). Sie sei zuversichtlich, dass der Kulturraum Niederrhein e.V. Akzente in der Metropolregion setzen werde. Sie lud alle Mitglieder des Kulturausschusses zur Jubiläumsfeier des Vereins am 23. September auf Schloss Wissen ein.

 

Frau Broll fragte an, ob es auch ein Netzwerk für Bibliotheken gebe bzw. Bibliotheken an den Projekten mitwirken können. Frau Dr. Misterek-Plagge versicherte, Bibliotheken angesprochen zu haben, spezielle Förderprogramme für Bibliotheken mit deutlich höheren Fördersätzen seien jedoch für diese interessanter.

 

Herr Radmacher bemerkte, dass der Rhein-Kreis Neuss bei den Aktivitäten im Kulturraum Niederrhein mittlerweile stärker vertreten sei, vor Jahren sei dies noch anders gewesen.

 

Vorsitzender Rehse bedankte sich bei Frau Dr. Misterek-Plagge für den ausführlichen Bericht und fragte bei Herrn Lonnes an, warum er nicht dem Vorstand des Vereins angehöre.

 

Herr Lonnes erklärte hierzu, dass dieses Amt wegen seiner Bedeutung vom Kreisdirektor Brügge wahrgenommen werde, er selbst jedoch im Verein in der Kulturdezernentenkonferenz aktiv sei.